ROMANA EXKLUSIV Band 0178
stärker ist als wir beide? Ich kann dir nicht versprechen, vergessen zu können, was geschah, Laura. Das ist nicht möglich. Die Albträume werden immer wiederkehren.“
„Das weiß ich.“ Sie schaute ihm tief in die Augen. „Aber du kannst danach in meinen Armen aufwachen. Kennst du nicht das Sprichwort: Geteiltes Leid ist halbes Leid? Was auch geschieht, Francisco, ich werde dich nicht verlassen. Das kann ich nicht …“
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich will, dass du mir versprichst, dass du gehen wirst, wenn alles zu schmerzlich für dich wird. Ich liebe dich zu sehr, um dich leiden zu sehen. Du bist so lebendig, so jung …“
„Tut mir leid, aber das verspreche ich nicht“, sagte sie entschlossen. „Ich liebe dich und werde dich immer lieben, und für mich bedeutet das, in Freud und Leid zusammenhalten. Lieber leide ich mit dir als ohne dich.“
Francisco schaute sie lange und eindringlich an, bevor seine Augen zu leuchten begannen und ein scheues Lächeln um seinen Mund spielte. „Ist das eine Vorhersage für die Zukunft?“
„Nein.“ Sie erwiderte das Lächeln nicht. „Wir werden glücklich sein, Francisco, sehr glücklich. Und ich weiß, dass Carlos und die anderen es für uns auch nicht anders gewollt hätten.“
Er zog sie an sich und überschüttete ihr Gesicht mit heftigen, fiebrigen Küssen, die sie mit gleicher Leidenschaft erwiderte. Sie pressten ihre Körper aneinander, soweit es der enge Raum des Wagens zuließ, berührten, liebkosten und streichelten sich. Sie konnte es nicht glauben. Der Albtraum dieser letzten Stunden war vorbei. Er war gekommen, weil er sie liebte.
„Warum hast du das Schloss zurückgelassen?“ Francisco griff ins Handschuhfach und holte das glitzernde kleine Schmuckstück vorsichtig heraus. „Weil ich dich so verletzt hatte?“
„Nein.“ Sie schaute ihn an, und ihr Haar glänzte im Sonnenlicht wie Silber. „Weil ich wusste, dass es dich an mich erinnern würde, wenn du es siehst, und ich wollte nicht, dass du mich vergisst.“
„Und?“, fragte er zärtlich.
„Und weil ich nicht in einem goldenen Käfig leben will“, sagte sie langsam, während sie auf die kleine goldene Figur schaute, die in das Glas eingelassen war. „Ich bin aus Fleisch und Blut, Francisco. Ich warte auf keinen Ritter in schimmernder Rüstung. Den brauche ich nicht.“ Ihre Miene sagte alles.
„Du willst weiter mich als deinen Ritter sehen?“, fragte er. „Trotz allem?“ Eine Bitte stand in seinen dunklen Augen, derer er sich nicht bewusst war. Er brauchte Bestätigung.
„Wegen allem“, flüsterte sie. „Ich liebe dich, achte dich, du bist alles, was ich will …“
Er verschloss ihren Mund mit einem Kuss und beendete für die nächsten Minuten jedes weitere Gespräch.
„Heute Morgen war ich völlig verrückt“, gab er dann zu. „Als ich erfuhr, dass du fort bist, wusste ich, dass ich ohne dich nie sein könnte. Auf dem Flughafen wäre es genauso gewesen. Ich durfte das nicht zulassen. Ich hatte nicht einmal deine Adresse in England, kannte nur deinen Vornamen und wusste, dass du einen Bruder namens Tom hast. Ich hätte eine ganze Armee von Privatdetektiven angeheuert, um dich zu finden.“
„Das hättest du getan?“, fragte sie erstaunt.
„Natürlich.“ Seine alte Arroganz war wieder da, und sie war dankbar dafür. Sie wollte, dass er Selbstvertrauen hatte, zuversichtlich war … sogar arrogant, wenn das bedeutete, dass die Dunkelheit langsam verbannt wurde.
„Willst du mich bald heiraten … oder brauchst du Zeit, um dir sicher zu sein?“ Ganz kurz nur flackerte Unsicherheit in seinen Augen.
„Fünf Sekunden müssten reichen“, erwiderte sie. „Ja, und nochmals ja, bitte, so schnell wie möglich.“
„Mit mir zu leben wird nicht leicht sein, obwohl ich mir Mühe geben werde.“ Er zog ihren Kopf an seine Brust und hielt ihn fest. „Eines aber verspreche ich dir, meine Infanta – es wird nie eine andere geben.“
„Und für mich wird es keinen anderen Mann als dich geben.“ Sie hob ihren Kopf, suchte seinen Mund, und danach war jede weitere Unterhaltung unnötig.
Zehn Jahre waren vergangen. Laura schaute zu Francisco hinüber, der mit Tom und den Kindern im Wasser spielte. Toms Sprösslinge waren so aufsehenerregend hell, gemessen an dem schwarzen Haar und der braunen Haut ihrer eigenen Kinder. Sie war dankbar für das Band gewesen, das sich augenblicklich zwischen den beiden Männern entwickelt hatte, als sie sich bei der
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