ROMANA EXKLUSIV Band 0178
seine Wagenschlüssel von der Frisierkommode. „Und nach dem, was dein Stiefvater gestern Abend gesagt hat, hast du auch einen anstrengenden Tag vor dir.“
Lisa seufzte. Alex hatte recht. Sie waren am Vorabend in England eingetroffen und direkt zu ihrem Haus in Stratford-upon-Avon gefahren. Als ihre Mutter vor neun Monaten gestorben war, hatte sie, Lisa, die Aktienmehrheit am familieneigenen Unternehmen, Lawson Designerglas, sowie den Job ihrer Mutter als Geschäftsführerin geerbt. Ihr Stiefvater, Harold Watson, leitete das Marketing.
„Ich weiß.“ Sie setzte sich auf und schwang die langen Beine vom Bett. Nachdem sie sich das Laken wie einen Sarong umgeschlungen hatte, stand sie auf und warf Alex dabei einen flüchtigen Blick zu.
„Erstaunlich! Du verhüllst dich.“ Er zog fragend eine Braue hoch. „Ich habe dich schon oft nackt gesehen, nicht?“ Dann wandte er sich ab und band sich eine Krawatte um.
Lisa zögerte und ließ das Laken schließlich hinunterrutschen, als ihr bewusst wurde, wie lächerlich es war, sich zu bedecken. Noch vor einem Monat wäre sie gestorben, wenn ein Mann sie nackt gesehen hätte, doch Alex hatte ihr fast alle Hemmungen genommen. Versonnen betrachtete sie ihn. Das perfekt sitzende Jackett betonte seine breiten Schultern. In dem Moment drehte er sich um.
Seine dunkelbraunen Augen leuchteten auf, als er sie von Kopf bis Fuß musterte. Sie war einen Meter fünfundsiebzig groß und perfekt proportioniert, denn sie hatte kleine, feste Brüste, eine schmale Taille und schmale Hüften und endlos lange Beine. Während ihrer dreiwöchigen Hochzeitsreise, die sie auf seiner Yacht im Mittelmeer verbracht hatten, hatte sie eine gesunde Bräune bekommen, und ihr langes blondes Haar war nun von helleren Strähnen durchzogen.
„Ich schätze, die Flitterwochen sind vorbei, und die Arbeit ruft“, erklärte Lisa heiser und unterdrückte ein Lächeln. Von ihrer ersten Begegnung an hatte Alex eine Sinnlichkeit geweckt, die ihr, der Dreiundzwanzigjährigen, bis dahin fremd gewesen war. Es war in der Bar eines Hotels im Ort gewesen, und sie hatte sich auf den ersten Blick in ihn verliebt. Ihm war es genauso gegangen. Alex und sie hatten den nächsten Tag zusammen verbracht, und am Abend hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht. Von Leidenschaft überwältigt, hätte sie gleich an dem Abend mit ihm geschlafen, doch er hatte darauf bestanden, damit bis zur Hochzeit zu warten. Vier Wochen später hatten sie geheiratet. Ihre Hochzeitsnacht war eine Offenbarung gewesen. Er war der perfekte Liebhaber und hatte ihre wildesten Träume wahr werden lassen.
„Ich habe das Gefühl, dass unsere Flitterwochen nie vorbei sein werden“, erklärte Alex rau. Dann kam er zu ihr und streichelte ihre Wange. Lisa verspürte ein erregendes Prickeln, und ihr Herz klopfte sofort schneller. Er ließ die Hand immer tiefer gleiten, bis er sie unvermittelt an sich zog und die Lippen auf ihre presste, um sie verlangend zu küssen. Als er sich von ihr löste, sah sie ihm wie gebannt in die Augen, und ihr Herz floss vor Liebe über.
„Aber für heute schon“, fügte er hinzu. „Jetzt haben wir keine Zeit, darüber zu sprechen, aber du musst das mit Lawson’s klären. Ich möchte, dass du bei mir und nicht an den Schreibtisch gefesselt bist – es sei denn, es handelt sich um meinen Schreibtisch.“ Seine Augen funkelten schalkhaft.
„Du frecher Kerl!“
Alex gab ihr einen Klaps auf den Po. „Geh duschen. Ich mache uns Kaffee.“
Zehn Minuten später betrat Lisa in ihrem langen blauen Bademantel die Küche des elegant eingerichteten großen Hauses, in dem sie lebte, solange sie denken konnte. Alex lehnte lässig am Tresen, einen Becher Kaffee in der einen, sein Handy in der anderen Hand, und telefonierte auf Griechisch. Als er sie bemerkte, deutete er mit seinem Becher auf die Kaffeekanne.
Nachdem sie sich einen Becher eingeschenkt hatte, setzte sie sich an den Frühstückstisch und betrachtete Alex. Er hatte dichte schwarze Augenbrauen, eine klassische Nase und einen sinnlichen Mund, der jetzt allerdings ärgerlich verzogen war.
Ja, die Flitterwochen waren vorbei. Nun war er wieder Alex Solomos, der Unternehmer. Er war Besitzer einer großen Firma, Solomos International, die sein Vater in Athen gegründet hatte. Damals war es noch eine kleine Baufirma gewesen, doch seit Alex sie leitete, war es ein weltweites Unternehmen mit verschiedenen Wirtschaftszweigen.
Lisa trank einen Schluck Kaffee, und dabei wurde
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