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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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Menschen hatte sie noch nie gemocht, gleich ob Mann oder Frau. Aber bei ihm war das noch anders! Für wen hielt er sich eigentlich? In dieser winzigen Ecke der Welt mochte er ja der große Mann sein. Aber wenn er glaubte, er könne sie einschüchtern, irrte er sich sehr! Sie hob entschlossen ihr Kinn.
    „Sie heißen Laura Wilson und sind zweiundzwanzig Jahre alt?“ Sie nickte langsam. „Wo wohnen Sie, und mit wem reisen Sie?“
    „Hören Sie, Mr. de Vega. Ich bin für Ihre Hilfe sehr dankbar. Aber könnten wir es nicht dabei belassen?“, fragte sie ruhig. „Ich bin eine erwachsene Frau und durchaus in der Lage, mich um mich selbst zu kümmern. Tatsächlich …“
    „Genauso sah es aus.“ Seine Stimme war jetzt beißend. „Begreifen Sie nicht, wie knapp Sie dieser Sache entgangen sind, Mädchen? Sie sind ein so winziges Ding, dass Sie gegen diese jungen Männer absolut keine Chance gehabt hätten.“
    „Aber so weit ist es ja nicht gekommen, oder?“, sagte sie gelassen. „Noch einmal: Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie im rechten Augenblick gekommen sind, aber ich würde jetzt gerne zurückfahren, bitte.“
    „Wohin zurück?“ Seine Augen wurden schmal. Sie spürte plötzlich, dass er wusste, dass sie keine Bleibe hatte. „Wohin genau, Laura?“ Benommen schaute sie ihn an, während ihre Gedanken sich überschlugen und sie krampfhaft nach einer plausiblen Antwort suchte. „Ich bin kein Idiot. Hören Sie also endlich auf, mich wie einen zu behandeln.“ Er leerte sein Glas mit einem Schluck und trat wieder an den Barschrank, um sich nachzuschenken. Dann wandte er sich an sie. „Sie sind Studentin, nicht wahr? Sie reisen per Anhalter, leben leichtsinnig …“
    „Ich bin nicht per Anhalter gereist“, sagte sie gekränkt. „Ich sagte Ihnen doch, dass ich ein Fahrrad hatte.“
    „Ach ja, das Fahrrad.“ Er trat zu ihr und kniete sich so neben sie, dass sein dunkles Gesicht nur Zentimeter von ihr entfernt war. „Aber das haben Sie nicht mehr. Und wie wollen Sie mit diesem Knöchel weiterkommen? Zudem haben Sie keine Bleibe für die Nacht, nicht wahr? Antworten Sie mir.“
    „Nein.“ Gegen ihren Willen kam das Wort über ihre Lippen. Etwas in diesen dunklen Augen war hypnotisierend. Dann entspannte er sich, musterte sie kühl, schüttelte den Kopf und erhob sich.
    „Und Sie sind völlig allein.“ Es war eine Feststellung, die sie gar nicht erst zu bestätigen brauchte. „Ich kann es nicht glauben.“ Er betrachtete sie und stand mit leicht gespreizten Beinen vor ihr, die Hände in die Hüften gestemmt. „Ist Ihnen nicht klar, wie gefährdet Sie sind? Sie sehen wie sechzehn aus, haben dieses Haar und diese Augen. Und Sie scheinen so viel wie möglich von diesem … attraktiven Körper zeigen zu wollen. Ich glaube es wirklich nicht …“
    „Es ist nicht meine Schuld, dass mein Rock in der Fahrradkette hängenblieb“, sagte sie schwach.
    „Ihr Rock?“ Er winkte verärgert ab. „Was hat ihr Rock damit zu tun?“
    „Eine ganze Menge!“ Plötzlich war ihr alles zu viel. Sanchos Abkehr, Janies Verrat, der Schock und die Angst der letzten Stunden und der Schmerz in ihrem Knöchel sprengten den Damm, der seit Wochen gehalten hatte. Das Schluchzen, das aus ihr hervorbrach, bemerkte sie erst, als die Tränen über ihr Gesicht strömten. Und damit verlor sie vollends die Beherrschung über sich, doch das war ihr egal. Laura war es leid, tapfer zu sein und mit allem allein fertig werden zu müssen.

2. KAPITEL
    „Nehmen Sie dies.“ Im selben Augenblick, als Laura das große weiße Taschentuch unter die Nase gehalten wurde, bemerkte sie, dass Francisco sich neben sie gesetzt hatte. Ihr Kopf ruhte an seiner breiten Brust. Er streichelte sie tröstend mit einer Hand. „So schlimm kann es doch nicht sein, Mädchen.“ Die unerwartete Freundlichkeit machte es noch schlimmer für sie, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich so weit gefasst hatte, dass sie ihr tränenüberströmtes Gesicht heben konnte.
    „Ich habe Ihr Jackett ruiniert.“ Entsetzt schaute sie auf den feuchten Samt, den sie durchnässt hatte. Francisco lächelte nur.
    „Das ist unwichtig.“ Er löste den Arm von ihren Schultern, streifte das Jackett ab und ließ es zu Boden gleiten. Unter dem schneeweißen Hemd zeichneten sich sehr breite Schultern und eine muskulöse Brust ab. Als er aufstand und ihr ein Glas Brandy holte, erschauderte sie unwillkürlich. „Trinken Sie dies. Und dann sollten wir – wie soll ich sagen?

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