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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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Guadalest liegt nicht weit von hier entfernt. Heute Abend findet in einer Stadt in der Nähe eine Fiesta statt. Wir werden dort hinfahren. Es wird lehrreich und amüsant zugleich sein.“
    Sie funkelte ihn an, ohne zu antworten, als er langsam aufstand. „Genießen Sie Ihr Frühstück. Ich nehme an, dass ich in einer Stunde fertig bin“, sagte er gelassen und verließ den Raum.
    Laura wäre fast dem verrückten Impuls gefolgt, ihm die Kaffeetasse nachzuwerfen, beherrschte sich aber gerade noch rechtzeitig. Worüber regte sie sich eigentlich auf? Er hatte ihr nichts versprochen. Und er war ihr ganz gewiss nichts schuldig. Ganz im Gegenteil. Er hatte sie schließlich gerettet, ihr eine Unterkunft gegeben, war eingesprungen, als sie verletzt und hilflos war. Aber das machte es nicht leichter. In hilfloser Wut presste sie die Lippen zusammen. Sie hatte sich also geirrt. So einfach war das. All diese Andeutungen, die Hoffnungen in ihr geweckt hatten, waren Blödsinn. Francisco hatte ihr für eine Weile Schutz angeboten, und jetzt wollte er sie loswerden. Ende der Geschichte. Wie er gesagt hatte, war er kalt und rücksichtslos und hart. Dass sie mit einem solchen Mann auf engem Raum in den letzten Wochen zusammengelebt hatte, war Ursache für ihre Unausgeglichenheit. So musste sie das sehen. So würde sie es sehen. Und was empfand sie für ihn? Eine rein körperliche Anziehung. Anders würde sie das nicht nennen. Wahrscheinlich würden ihr in ihrem Leben noch unzählige Männer begegnen, die so auf sie wirkten.

    Eine Stunde später saß Laura steif da und wartete auf Francisco. Pünktlich kam er aus seinem Arbeitszimmer und schaute sie an. Sie hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und hielt den Blick auf ihre im Schoß gefalteten Hände gerichtet.
    „Sehr brav und züchtig.“ Er hatte eine Augenbraue amüsiert hochgezogen. „Ich frage mich, wie lange Sie das durchhalten.“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen“, sagte sie eisig, während sie zu ihm aufblickte.
    „Dieses Auftreten wie ein kleiner geprügelter Hund …“
    Ärgerlich fiel sie ein: „Wie können Sie es wagen? Ich bin nicht wie ein …“ Sie hielt abrupt inne, als sie die Belustigung in seinen Augen sah, während er auf seine goldene Armbanduhr deutete.
    „Genau …“ Er lächelte entwaffnend. „… zehn Sekunden. Das muss sogar für Sie ein Rekord sein.“ Während sie noch nach einer Antwort suchte, war er mit zwei Schritten bei ihr, zog sie hoch und legte einen Finger auf ihren Mund, als sie ihre Lippen öffnete. „Uns bleiben nur noch wenige Tage, und ich möchte, dass wir die Zeit genießen, die wir gemeinsam haben. Können wir alles vergessen, was vorher war und einfach … sein? Keine Fragen, kein Morgen? Sí ?“
    Sie starrte ihn überrascht an, schwankte zwischen Verärgerung und Erstaunen. Was war der Grund für diesen Umschwung?
    „Nun?“ Er sah wahnsinnig gut aus und wirkte atemberaubend männlich, als er so dastand und sie mit schmalen Augen musterte. „Nehmen wir, was das Schicksal uns gegeben hat, auch wenn der Sand im Stundenglas fast verronnen ist? Ich will Sie nicht zwingen, mit mir zu kommen, Infanta. Das Recht habe ich nicht.“
    „Sie reden, als sei nichts veränderbar und Ihr Schicksal bereits beschlossen“, sagte sie leise. „Mein Vater sagte, dass fünfzig Prozent unseres Schicksals Zufall sind. Die anderen fünfzig zu bestimmen, liegt in unserer Hand. Sie müssen die Karten nicht nehmen, die Sie bekommen haben, wenn sie Ihnen nicht gefallen – oder sehen Sie das nicht so …?“
    „Ich sehe eine sehr schöne und mutige junge Frau, die das Beste im Leben verdient.“ Sie hatte vorher gar nicht bemerkt wie tief die Falten in seinen Wangen waren. Jetzt aber sah er ungeheuer müde und schrecklich traurig aus. Betroffen musterte sie ihn. Sie wusste instinktiv, dass sie ihre Antwort bekommen hatte und dass es nicht gut war, das Gespräch fortzusetzen.
    „Ich würde Sie sehr gern begleiten, Francisco“, sagte sie langsam.
    „Gut.“ Er lächelte weich. „Dann lassen Sie uns gehen.“

    Laura würde sich für den Rest ihres Lebens an diesen Tag erinnern, an eine bittersüße, verzauberte Zeit, in der die Minuten viel zu schnell verstrichen. Jeder Blick von Francisco, jede Berührung seiner Hand erschien ihr kostbar.
    Die Festung von Guadalest war beeindruckend alt. Sie erhob sich auf einem hohen Felsen und war nur durch einen Tunnel erreichbar, der durch fünfzehn Meter dicken Fels führte. Die verschlafenen

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