ROMANA EXKLUSIV Band 0179
mit Hugh Garratt verheiratet …
Ein heißer Schauer durchlief sie, aber das verdrängte sie rasch. Sie durfte sich nicht in Fantasien verlieren – es war keine richtige Ehe. Jenes Blatt Papier, das sie beide heute Morgen unterzeichnet hatten, das irgendein Anwalt aus England per E-Mail geschickt hatte, machte das deutlich. Sie würden nur so lange verheiratet sein, bis die Treuhandschaft aufgelöst und das Erbe für sie verfügbar wäre. Danach würde Hugh sie verlassen. Einige Zeit später würde die Ehe dann annulliert werden.
„Los, Käpt’n, küssen Sie die Braut!“, drängte Franco, einer von Hughs Mannschaft. Sie waren alle gekommen.
Lord Neville, den man sich als Trauzeugen geangelt hatte, sah sie erwartungsvoll an. Selbst er kannte die Wahrheit über diese überstürzte Heirat nicht – auf Hughs Vorschlag hin hatte man sie niemandem erzählt. So war die Wahrscheinlichkeit gering, dass Lester von der Zweckehe erfahren und Schwierigkeiten machen würde.
Hugh legte Natasha den Arm um die Taille, zog sie fest an sich, dann beugte er den Kopf und küsste sie. Lange und ausgiebig. Selbst der argwöhnischste Spitzel musste jetzt überzeugt sein, dass hier zwei Menschen geheiratet hatten, die leidenschaftlich und bis über beide Ohren ineinander verliebt waren.
„Weiter so, Käpt’n!“
Um sie her hagelte es Bemerkungen, und sie wurden mit Konfetti überhäuft.
Natasha versuchte zurückzuweichen, vor Verlegenheit, aber Hugh hielt sie fest. Als er sie schließlich freigab, blitzte es in seinen rauchgrauen Augen amüsiert auf. „Keine Angst“, versicherte er ruhig, „ich habe uns für heute Nacht hier im Hotel ein Zimmer reservieren lassen. Du musst dich also nicht länger mit dieser randalierenden Meute herumschlagen.“
Tiefe Röte schoss ihr in die Wangen, und sie senkte langsam den Blick. Heute Nacht …
„Nun, junger Mann … herzliche Glückwünsche.“ Onkel Timothy kam herüber und schüttelte Hugh begeistert die Hand. „Meine Freude könnte nicht größer sein! Jetzt ist Natasha in besten Händen.“ Er wandte sich ihr zu und küsste sie auf die Wange. „Und auch dir, meine Liebe – auch dir wünsche ich viel, viel Glück.“
„Danke, Onkel Timothy“, brachte sie schwach hervor. „Du wirst für morgen das Treffen mit Lester arrangieren?“
Seine Augen funkelten vergnügt. „Denkst du etwa an deinem Hochzeitstag an das Geschäft? Na na – ich bin sicher, du und dein frisch angetrauter Ehemann habt interessantere Dinge zu tun.“
„Das haben wir“, antwortete Hugh. Den Arm um ihre Taille, hielt er sie eng an sich, ganz der besitzergreifende Bräutigam. „Deswegen möchten wir die Sache auch möglichst schnell hinter uns bringen, damit wir uns danach ungestört amüsieren können.“
„Ah! Natürlich, natürlich.“ Der alte Mann nickte zufrieden. „Nun, überlasst alles mir. Ich werde die nötigen Dokumente für die Unterschriften fertig machen, dann treffen wir uns mit Lester in meinem Büro um … sagen wir zwei Uhr. Einverstanden?“
„Das wäre schön. Danke.“
„Natasha, du solltest deinen Brautstrauß werfen“, rief Debbie ihr zu.
„Oh, ja – natürlich.“ Sie lächelte, drehte sich um und warf den Strauß gut gezielt über die Schulter, sodass Debbie ihn auffangen musste. Die ältere Frau errötete vor Freude, als hätte dieser etwas alberne traditionelle Brauch eine ernsthafte Bedeutung.
„Gehen wir zum Abendessen hinauf?“, schlug Hugh vor, nachdem der Fotograf seine Bildserie beendet hatte.
Sie führten die kleine Hochzeitsgesellschaft durch die Gärten hinauf auf die breite Hotelterrasse, wo man einen Tisch für sie vorbereitet hatte. Darauf lagen ein makelloses weißes Tuch und ein Gedeck aus Silber und Gläsern, die in den goldenen Strahlen der Abendsonne funkelten. In der Mitte stand eine zweistöckige Hochzeitstorte mit einer winzigen Braut und einem winzigen Bräutigam aus Marzipan darauf und einer Kaskade aus zierlichen weißen Zuckerblumen, die auf einer Seite hinabfiel.
Natasha beobachtete, wie Hugh eine Magnumflasche Champagner öffnete und die schäumende goldfarbene Flüssigkeit in die Sektkelche goss, die man ihm bereitwillig zum Auffüllen hinhielt.
„Auf Natasha und Hugh“, brachte Lord Neville seinen Toast aus und hob sein Glas, um auf sie zu trinken.
Hugh wandte sich Natasha lächelnd zu. „Auf uns“, flüsterte er und stieß mit ihr an.
Irgendwie schaffte sie es, ihm zuzulächeln. „Auf uns.“
Es fanden noch zwei weitere
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