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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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eigentlich nicht.“
    „Ich würde sagen, sie ist von hier“, vermutete die Beamtin. „Sie hat das Baby dort ausgesetzt, wo sie sicher sein konnte, dass es gefunden würde. Möglicherweise hat sie es sogar beobachtet.“
    Gerry dachte angestrengt nach und versuchte, sich die Situation ins Gedächtnis zurückzurufen. „Das glaube ich nicht. Bis auf den Verkehr ist mir nichts aufgefallen.“
    Nachdem die Sozialarbeiterin mit dem Kind gegangen war, barg Gerry das Gesicht in dem Kaschmirpullover, der schwach nach Baby roch. Um gegen das Gefühl der inneren Leere anzugehen, stürzte Gerry sich in die Hausarbeit.

    Später brühte Gerry sich Tee auf und griff nach dem Telefonhörer.
    „Jan?“, sagte sie, nachdem die Verbindung zustande gekommen war. „Wie geht es dir?“
    „Bestens“, erwiderte ihre Lieblingscousine, die Mutter von Gerrys Patentochter. „Und Kear und Gemma auch. Aber wieso bist du nicht in der Agentur?“
    „Woher weißt du, dass ich nicht dort bin?“
    „Weil im Hintergrund kein Chaos tobt“, erklärte Jan prompt. „In der Agentur geht es stets wie im Tollhaus zu.“
    „Honor hat mich überredet, Urlaub zu machen. Sie meint, drei Jahre ohne Pause seien zu lang. Und da hat sie recht. In letzter Zeit habe ich mich etwas lustlos gefühlt.“
    „Ich hatte mich schon gefragt, wie lange du es diesmal aushalten würdest“, gestand Jan. „Schon vor einem Monat habe ich Kear vorausgesagt, dass du dich bald nach etwas Neuem umsehen würdest.“
    „Ich bin nun mal flatterhaft.“
    „Unsinn.“ Jan war eine zierliche Frau, die jedoch sehr energisch sein konnte. „Du legst dich wie besessen ins Zeug, bis du dein Ziel erreicht hast. Sobald das der Fall ist, suchst du neue Ufer. Mit flatterhaft hat das nichts zu tun. Wenn ich mich recht erinnere, war dein weiches Herz schuld daran, dass du in der Modelbranche gelandet bist. Du hast die Zeitschrift verlassen, weil dir die Redaktionspolitik gegen den Strich ging. Und da hattest du recht. Sie ist so unerfreulich geworden, dass ich das Heft nicht mehr kaufe. Und Honor brauchte einen festen Halt, nachdem sie sich von ihrem unmöglichen Lebensgefährten getrennt hatte. Was ist eigentlich aus ihm geworden?“
    „Er war rauschgiftsüchtig und ist an einer Überdosis gestorben.“
    „Wie schrecklich!“ Jan seufzte. „Falls du dich nach etwas Neuem umsiehst – willst du in der Modebranche bleiben?“
    „Das ist ein zu enges Feld.“ Gerry fragte sich, warum sie sich plötzlich nach weiten Horizonten sehnte. Dabei hatte sie sich in der Modewelt sehr glücklich gefühlt, seit sie die Universität verlassen hatte.
    „Also, wenn du nicht weiterweißt, kannst du bei mir einsteigen.“
    „Als was? Als Babysitterin, Imageberaterin oder Bändigerin einer Horde schwieriger Mädchen?“
    Vor einigen Jahren hatte Jan von ihrem Großvater Land in einer der schönsten Küstengegenden Northlands geerbt und dort ein Ferienlager für schwer erziehbare Mädchen eröffnet. Nachdem sie einen Mann aus der Nachbarschaft geheiratet hatte, war sie in ihrem neuen Lebenskreis völlig aufgegangen.
    Jan lachte. „Das Ferienlager läuft bestens“, erklärte sie fröhlich. „Aber das wäre nichts für dich. Imageberaterin schon eher. Das liegt dir. Du besitzt ein Gespür für Stil und hast gern mit Menschen zu tun. Maria Hastings hat bis vor Kurzem für mich gearbeitet, aber das Teufelsmädchen muss sich ausgerechnet in einen Franzosen verlieben, mit dem sie in der Provence leben wird! Und ich bin wieder schwanger und muss mich nun entscheiden: Entweder ich verkaufe das Ferienlager, oder es muss geschlossen werden. Am liebsten würde ich an dich verkaufen … falls du genug Geld hast.“
    „Gratuliere!“ Gerry beneidete ihre Freundin glühend. Jan hatte alles: Einen Mann, der sie vergötterte, einen interessanten Beruf, ein süßes Kind, und jetzt erwartete sie ein zweites. Hastig setzte Gerry hinzu: „Ich denk drüber nach. Falls ich’s mache, dürfte der Verkauf meines Agenturanteils genug einbringen, sodass ich dich auszahlen könnte.“
    „Hast du schon mit Honor gesprochen? Hätte sie etwas dagegen, wenn du aussteigst?“
    „Nein. Anscheinend hat sie einen Geldgeber und würde meinen Anteil zu einem Preis kaufen, über den wir sicher einig werden.“
    „Ich möchte dich nicht drängen“, erklärte Jan. „Schließlich weiß ich, dass du die Dinge selbst in die Hand nehmen möchtest. Fühl dich also bloß zu nichts verpflichtet! Da ist noch eine andere Frau, die

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