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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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sich für das Ferienlager interessiert und ebenso geeignet wäre. Du neigst dazu, dich von Menschen, die du magst, beeinflussen zu lassen, Gerry. Manchmal hast du ein zu weiches Herz.“
    „Ich fühle mich nicht bedrängt.“ Gerrys erste Begeisterung begann bereits wieder abzuflauen. Leise Panik überkam Gerry. So konnte es doch nicht ewig weitergehen! Ihre Mutter hatte während ihres kurzen Lebens ständig nach etwas gesucht und es nicht gefunden. Gerry war entschlossen, ihr nicht nachzueifern.
    „Ist etwas?“, fragte Jan.
    „Nein, nichts. Der Tag hat bei mir nur ziemlich aufregend angefangen.“ Gerry berichtete von dem ausgesetzten Baby, und sie sprachen eine Weile darüber. Schließlich fragte Gerry: „Und wann ist deins fällig?“
    „In sieben Monaten. Was ist los, Gerry?“
    „Nichts. Bin wohl nur urlaubsreif. Ich lass dich wissen, ob ich bei dir einsteige, ja?“
    „Hättest du nicht Lust, uns zu besuchen? Es wäre schön, dich mal wieder bei uns zu haben.“
    „Klingt verlockend, aber ich möchte ein bisschen hier und da sein.“
    Jans Ton veränderte sich. „Die alte Rastlosigkeit?“
    „Ja“, musste Gerry zugeben.
    „Mach dir keine Gedanken“, erklärte Jan bestimmt. „Auch wenn du mein Geschäft nicht übernimmst, läuft dir sicher bald eine neue faszinierende Aufgabe über den Weg. Warum fliegst du nicht für einige Wochen ins Ausland – irgendwohin, wo es sommerlich warm ist? Eigentlich kein Wunder, dass du in Aufbruchstimmung bist. Ich kann mich nicht erinnern, wann wir in Neuseeland so einen nassen Winter hatten.“
    „Meine Mutter ist immer ins Ausland geflohen, wenn es ihr zu langweilig wurde.“
    „Du bist nicht wie deine Mutter“, versicherte Jan. „Sie war ein verzogenes, verwöhntes Mädchen, das nie erwachsen geworden ist. Du hingegen bist ein echter Schatz.“
    „Danke für die Blumen, aber ich scheine trotzdem viel von ihr geerbt zu haben.“
    „Das Aussehen“, bemerkte Jan trocken. „Und das Lächeln. Aber nicht die Überzeugung, dass alle dir etwas schulden. Soweit meine Mutter mir erzählt hat, war Tante Fliss von ihrem Vater sträflich verhätschelt worden. Und sie erwartete, dass andere das auch taten. So bist du ganz und gar nicht.“
    „Hoffentlich.“
    „Kein bisschen, Gerry. Ich muss jetzt Schluss machen. Im Kinderzimmer brüllt deine Patentochter wie am Spieß. Ich ruf dich heute Abend an, dann können wir in Ruhe plaudern. Und was neue Aufgaben betrifft – wie wär’s mit Öffentlichkeitsarbeit? Du kennst alle wichtigen Leute in Neuseeland und wärst genau die richtige Public Relations-Frau. Bei deinem berühmten Lächeln würden alle bereitwillig veröffentlichen, was du willst.“
    „Warum trägst du nicht noch dicker auf?“ Gerry lachte, doch nachdem sie aufgelegt hatte, blickte sie nachdenklich auf den Tisch.
    Seit einem Jahr fühlte sie sich innerlich müde und antriebslos, fand dafür jedoch keine rechte Erklärung. Das scheint mein Fluch zu sein, dachte sie zynisch.
    Doch die Erkenntnis machte ihr Angst. Langeweile hatte ihre Mutter in drei unbefriedigende Ehen getrieben. Auf der Suche nach dem Glück, das ihr immer wieder entglitten war, hatte sie das Leben anderer zerstört und ihre Kinder zurückgelassen. Gerrys Vater war nie darüber hinweggekommen, dass seine Frau ihn verlassen hatte. Gerry hatte zwei Halbbrüder, die sie kaum sah – einen in Frankreich, den anderen in den Staaten – und die von ihrer Mutter ebenfalls im Stich gelassen worden waren.

    Gerry setzte sich mit der Zeitung aufs Sofa, doch eine Regenböe, die plötzlich gegen das Fenster peitschte, veranlasste sie, nach draußen zu eilen, um die aufgehängte Wäsche hereinzuholen.
    Geistesabwesend packte sie die Sachen in den Trockner und schaltete ihn ein. Während sie auf die Wäsche blickte, die sich hinter dem Glasfenster drehte, fragte sie sich, ob sie nicht doch ins Ausland reisen sollte. Irgendwohin, wo es warm und trocken war.
    Nein, sie würde nicht ins Ausland reisen. Das konnte sie sich wegen der Hypothekenbelastung nicht leisten. Vielleicht sollte sie einmal etwas ganz anderes versuchen.
    Lustlos ging Gerry die Stellenangebote in der Zeitung durch. Auch da fand sie nichts für sich. Vielleicht sollte sie einfach ein neues Studium beginnen. Kurz entschlossen kramte Gerry das Vorlesungsverzeichnis ihrer Universität hervor und vertiefte sich darein.
    Doch nach einer Weile legte sie es beiseite. Sie fühlte sich ausgebrannt und für alles zu alt.
    Das Telefon

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