ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Parkplatz findet, wenn wir zu spät aufbrechen.“
„Bald“, versprach Helen. „Lass mich nur den Tee austrinken. Dann stehe ich auf.“
„Diana, heute ist Samstag. Deine Mutter arbeitet die ganze Woche über. Also darf sie am Wochenende doch wohl länger im Bett bleiben? Nur weil du Ferien hast und es dir langweilig ist, müssen die anderen doch nicht darunter leiden“, mischte Dianas Großmutter sich ein.
„Aber Mom arbeitet erst seit einer Woche wieder“, protestierte Diana vom Flur aus. „Kommst du auch mit, Grandma? Sarah Stubbs sagt, bei Rosebury gibt es ein ganz tolles Skateboard. Meinst du, Mom erlaubt, dass ich eines bekomme? Ich fahre damit auch nicht auf der Straße, sondern nur im Garten …“
Helens Mutter kehrte ins Schlafzimmer zurück, als ihre Tochter sich gerade aus dem Bett schwang. „Je älter Diana wird, desto mehr Aufmerksamkeit beansprucht sie.“ Dabei lächelte sie liebevoll. „Dein Vater war jeden Abend ganz erschöpft von ihrem Geplapper.“
„Tut mir leid. Wenn es dir und Dad zu viel wird, dann musst du es mir sagen.“
„Und was würdest du dann tun? Ein Kindermädchen einstellen oder Diana einen Wohnungsschlüssel geben? Helen, sie ist unsere Enkelin – unsere einzige Enkelin. Solange du arbeitest, bleibt sie tagsüber bei uns.“
Helen schüttelte den Kopf. „Aber wenn Dad …“
„Dein Vater ist noch sehr rüstig. Und da die Kleine keinen Vater hat, der sich um sie kümmert, tut es ihr gut, wenn ein Mann einmal für eine längere Zeit für sie da ist.“
„Wie meinst du das?“ Die Worte ihrer Mutter hatten Helen tief getroffen. „Das klingt ja, als würden sich in meinem Leben die Männer die Türklinke in die Hand geben! Falls du es vergessen hast, Jon ist der Einzige, mit dem ich befreundet war!“
„Aber Jon ist sehr jung. Außerdem bezweifeln dein Vater und ich, dass ihr beide zueinander passt. Diana hängt jedoch sehr an ihm. Aber da wir gerade dabei sind, irgendetwas ist doch geschehen. Das spüre ich. Hast du dich von Jon getrennt? Irgendwie glaube ich nicht, dass er nach Dänemark fahren musste und dass er keine Zeit hatte, Diana zu besuchen. Du solltest deiner Tochter reinen Wein einschenken und sie nicht hinhalten.“
Helen griff nach einem Zipfel der Bettdecke, als könne sie dort Halt finden. „Ich weiß“, antwortete sie etwas zu heftig.
„Wenn deine Ferien nicht wie erhofft verlaufen sind, wäre es besser gewesen, du hättest uns vorgewarnt. Wir hätten die Neuigkeiten Diana schonend beibringen können.“
„So einfach ist das nicht.“ Helen blickte nervös zur Schlafzimmertür, die halb geöffnet war.
Mrs. Caldwell richtete sich auf. „Wieso? Ich finde es sogar sehr einfach. Oder gibt es noch etwas, wovon ich nichts weiß? Hat es am Ende gar mit Dianas Vater zu tun?“
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte Helen überrascht.
„Ich bin schließlich deine Mutter. Seit deiner Rückkehr spüre ich, dass etwas in dir vorgeht. Also, was ist mit Dianas Vater? Hast du ihn wiedergesehen?“
Langsam nickte Helen. „Er ist Jons Vater.“
„Nein!“, rief Mrs. Caldwell entsetzt. „Wusstest … du das?“
„Vor der Reise zu den Bermudas? Natürlich nicht. Sonst hätte ich die Einladung nie angenommen. Nein, ich hatte keine Ahnung. Du kannst dir sicher vorstellen, wie schockiert ich war.“
„Und er hat dich wiedererkannt?“
„Anfangs nicht.“ Und dann erzählte Helen, was auf den Bermudas vorgefallen war. Nur dass Jon sie in den Armen seines Vaters erwischt hatte, ließ sie aus. Aber glücklicherweise fragte ihre Mutter auch nicht nach Jon. Das Eigenartige an der ganzen Sache war gewesen, dass er davon ausging, ihr Verhältnis würde wie bisher weiterlaufen – obwohl sie ihm von ihrer Bekanntschaft mit Richard erzählt hatte. Sein einziger Kommentar lautete: „Das kommt in den besten Familien vor. Ich bin auch kein Engel und suche ab und an mein Vergnügen.“ Aber Helen hatte darauf bestanden, früher nach Hause zu fliegen. Schließlich hatte Jon zwei Flüge für denselben Abend gebucht, und Helen hatte die Insel verlassen, ohne Richard noch einmal zu sehen.
„Und Jon ahnt nicht …“
Helen wusste, was ihre Mutter meinte. „Nein“, bestätigte sie.
„Und?“, hakte Mrs. Caldwell nach. „Hat er sich sehr verändert? Richard Savage, meine ich. War er neugierig?“
„Neugierig? Weswegen sollte er neugierig sein?“ Helen schaute ihre Mutter verständnislos an.
„Wusste er denn nicht von Jon, dass du eine kleine
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