ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Tochter hast?“
„Doch.“
„Und das gab ihm nicht zu denken?“
„Nein. Warum auch? Ich … ließ ihn in dem Glauben, Diana sei von einem anderen Mann.“
Mrs. Caldwell kniff skeptisch die Augen zusammen. „Also hat er nach ihr gefragt?“
„Nicht direkt. Aber nun sollte ich mich fertig machen. Wenn Diana entdeckt, dass ich noch nicht einmal im Bad bin …“
„Findest du nicht, dass du mich aufklären solltest, was auf den Bermudas eigentlich passiert ist?“ Ihre Mutter ließ sich nicht abschütteln. „Ich mache mir Sorgen um dich. Du hast doch hoffentlich keine Dummheit gemacht?“
„Hast du etwa Angst, ich würde noch ein Kind bekommen? Nein, Mom, es ist alles in Ordnung. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich habe die Verbindung zur Familie Savage abgebrochen.“
„Wirklich?“ Mrs. Caldwell schien nicht überzeugt zu sein. Helen wollte jedoch nicht weiter darüber sprechen. Am liebsten hätte sie alles vergessen, vor allem Richard. Insgeheim fürchtete sie sich vor irgendetwas. Aber wovor?
Während der nächsten Tage fiel es Helen immer schwerer, ihre Gedanken unter Kontrolle zu halten, und sie verbrachte viele schlaflose Nächte. Das Wiedersehen mit Richard hatte ihre Meinung über ihn geändert. Er war nicht der unmoralische Abenteurer, für den sie ihn gehalten hatte. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie sich erneut in ihn verliebt hatte. Da ihre Gefühle nicht auf Gegenliebe stießen, gab es für sie und Richard jedoch keine gemeinsame Zukunft. Wenigstens hatte sie ihre Tochter – Richards Tochter. Warum nur musste sie ihn wiedertreffen? Und warum hatte er sie wiedererkannt? Wenn er sie nicht erkannt, nicht berührt hätte, wenn er nicht diese starken Gefühle in ihr erweckt hätte … Aber er hatte sie wiedererkannt und sie berührt. Und die Emotionen, die sie nun quälten, ließen sich nicht verleugnen. Helen vernachlässigte ihre Arbeit, da sie Mühe hatte, sich zu konzentrieren. Mehrmals passierte es ihr, dass sie Verträge verlegte oder Termine vergaß. Eines Tages riss Alan Wright der Geduldsfaden.
„Was ist nur mit Ihnen los?“, polterte er an einem Freitagmittag, etwa drei Wochen nach Helens Rückkehr aus dem Urlaub. „Man könnte fast meinen, Sie hätten Eheprobleme. Mit Diana ist doch alles in Ordnung, oder? Ich weiß, dass gerade Schulferien sind, aber Ihre Eltern kümmern sich doch um sie?“
„Ja, ja, natürlich.“
Normalerweise brachte Helen ihre Tochter morgens in die Schule. Mittags holte Dianas Großmutter ihre Enkelin ab und brachte sie in Helens Wohnung. Gemeinsam warteten die beiden dann, bis Helen aus dem Büro zurückkam. Wenn Diana Ferien hatte, verbrachte sie jedoch die meiste Zeit bei ihren Großeltern in Chiswick.
„Also, was ist los?“, beharrte Alan. „Helen, ich kenne Ihre Situation, aber ich brauche eine Assistentin, auf die ich mich hundertprozentig verlassen kann. Seit Sie vom Urlaub zurück sind, brüten Sie vor sich hin. Was ist denn passiert? Es hat doch sicher etwas mit diesem Popsänger zu tun. Mir ist aufgefallen, dass er mit seinem Wagen nicht mehr vor dem Firmengebäude wartet. Und wenn ich bedenke, wie Sie in letzter Zeit gearbeitet haben …“
„… haben Sie zwei und zwei zusammengezählt und fünf erhalten.“
Alan seufzte. „Helen, ich mache mir Sorgen um Sie. Wenn Sie Probleme mit dem Kerl haben oder ich Ihnen sonst wie helfen kann, sagen Sie es mir bitte!“
Helen schüttelte den Kopf. „Sie haben recht, ich habe mich von Jon getrennt, aber damit hat es nichts zu tun. Ich bin nur … so müde.“ Sie senkte hilflos den Kopf.
„Aber warum sind Sie müde? Leiden Sie unter Schlafstörungen? Dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.“
Helen versprach, sich auszuruhen und sich notfalls untersuchen zu lassen. Und als Alan ihr anbot, heute früher nach Hause zu gehen, verließ sie dankbar das Büro. Sie freute sich darauf, es sich in ihrer Wohnung gemütlich zu machen. Diana würde noch nicht zu Hause sein, da sie von ihrer Großmutter erst am Spätnachmittag heimgebracht wurde. Aber wenn ich mich beeile und blitzschnell dusche, dachte Helen, könnte ich sie selbst in Chiswick abholen. Dann könnten wir bei dem herrlichen Wetter mindestens eine Stunde lang im Park zusammen spielen. Das wird mir vielleicht helfen, meine Probleme zu vergessen.
Als Helen unter der Dusche stand, läutete es an der Haustür. Sie seufzte ungeduldig und verließ die Duschkabine. Vermutlich ist es mein Vater, dachte sie. Da er am
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