ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Zustimmung heiratest“, beharrte er, und sein fieser Ton ließ sie erschauern. Plötzlich fiel ihr wieder Hughs Warnung ein, ihren Stiefvater nicht zu unterschätzen.
„Ich kenne die Verfügungen im Testament meiner Mutter“, fuhr sie ihn an. „Du kannst deine Zustimmung nicht ohne guten Grund verweigern. Außerdem endet die Treuhandschaft sowieso in zwei Jahren, wenn ich fünfundzwanzig werde.“
„Richtig“, stimmte er zu, und es klang drohend. „Und was dann, he? ‚Danke, Lester, und auf Wiedersehen‘? Oh nein, ich verdiene ein bisschen mehr als das, nach allem, was ich für Spaniard’s Cove getan habe. Von einer schäbigen Hütte zu einer netten kleinen Goldgrube gemacht.“ Sein Gesicht wurde rot. „Ich verdiene ein bisschen mehr als das.“
Natasha wich noch einen Schritt zurück – da merkte sie, dass sie sich am Eingang zu einem unbenutzten Lagerraum in einer finsteren Kellerecke befand. Sie blickte um sich und stellte erschrocken fest, dass der Raum mit einer alten Matratze und Bettzeug aus dem Wäschelager ausgestattet war.
Ein Blick in Lesters Augen bestätigte ihren schlimmen Verdacht. Sie versuchte, blitzschnell an ihm vorbeizuhuschen, aber darauf war er gefasst. Grob stieß er sie in den dunklen Keller zurück.
„So – ich werde meinen Anteil bekommen. Und ich bekomme ihn jetzt, bevor du mich darum bringen kannst.“ Kalter Spott lag in seiner Stimme. „Ich habe die Papiere zum Unterschreiben für dich gleich hier. Du wirst Spaniard’s Cove an einen guten Freund von mir verkaufen. Und, keine Angst, du bekommst einen guten Preis. Abzüglich meines Anteils, natürlich. Das heißt, wenn du unterschreibst und kein Theater machst. Mit jedem Tag, den du deine Unterschrift hinauszögerst, geht der Preis nach unten.“
„Auf keinen Fall!“, erwiderte sie energisch. „Dazu kannst du mich nicht zwingen!“
„Oh doch, das kann ich. Ich kann dich so lange hier unten einsperren, bis du es dir anders überlegt hast. Da der verdammte Barmanager in Urlaub ist, bin ich der Einzige außer dir, der den Kellerschlüssel hat. Schrei, so viel du willst – keiner wird dich hören. Und es wird auch keiner nach dir fragen, jetzt, nachdem dein Freund verschwunden ist. Vor Kurzem ist ein Fax für dich eingegangen, von einer alten Schulfreundin, sie hat dich zu einem kleinen Urlaub eingeladen. Heute Nachmittag bist du abgereist – ich selbst habe dich zum Flughafen gefahren.“
Natasha sah ihn mit blankem Entsetzen an. „Du bist verrückt“, stieß sie atemlos hervor. „Du weißt genau, damit wirst du nicht durchkommen. Sobald ich draußen bin, gehe ich zur Polizei.“
„Während ich schon längst sicher in einem schönen warmen südamerikanischen Land lebe, das keinen Auslieferungsvertrag hat“, erwiderte er selbstgefällig. „Und keiner wird ernsthaft gegen Tony ermitteln. Wie ich dir schon sagte, er hat Beziehungen.“
„Tony de Santo. Ich hätte mir denken können, dass er irgendwie in die Sache verwickelt ist“, bemerkte Natasha mit einem süffisanten Unterton. Sie würde ihm nicht die Genugtuung verschaffen, auch nur eine Spur von Angst zu zeigen. „Es war sein Geld, das du neulich Nacht an Hugh verloren hast, richtig? Deshalb diese ganze Geschichte. Du hast irgendwelche Geschäfte mit ihm gemacht, und jetzt kannst du ihn nicht auszahlen.“
Er lachte. „Das hast du also herausgefunden? Aber was macht das schon? Tony ist es egal, auf welche Art er sein Geld wiederkriegt. Er hatte sogar schon vor einiger Zeit Interesse daran, Spaniard’s Cove zu übernehmen. Morgen kommt er und wird mir dabei helfen, dich zur Unterschrift zu überreden.“ Er stieß sie an den Schultern und drängte sie immer weiter zurück gegen die Wand. „Darauf kannst du dich jetzt schon freuen, während du hier unten ohne Essen im Finstern hockst. In der Gesellschaft von Ratten. Ich schätze, bis morgen hast du deine Meinung geändert.“
Bei seinem letzten Stoß stolperte sie und schlug rückwärts hart auf der Matratze auf.
„Eigentlich ist Tony nicht nur am Geschäft interessiert“, fügte er mit einem anzüglichen Grinsen hinzu. „Letztes Mal, als er hier war, erzählte er mir, dass er ziemlich an dir interessiert sei. Vielleicht versuchst du diesmal besser, nett zu ihm zu sein.“
Nach diesen Worten schlug er die Tür zu, und sie hörte, wie draußen der Schlüssel im Schloss gedreht wurde, mit einem metallischen Geräusch, das ihr durch Mark und Bein ging.
7. KAPITEL
Natasha setzte sich auf die
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