ROMANA EXKLUSIV BAND 231
schmalen Hüften. Eng an ihn gepresst spürte sie, wie sehr er nach ihr verlangte. Immer fordernder küsste er sie, und sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie allen Widerstand aufgeben würde.
Plötzlich klingelte es an der Tür, und das brachte sie beide schlagartig zur Vernunft. Gabriel sah aus, als wäre er von seinem Verhalten überrascht. Dabei hatte er doch angefangen! Wie benommen erwiderte Joelle den Blick.
„Erwartest du Besuch?“, erkundigte Gabriel sich atemlos.
„Nein.“ Mühsam verdrängte sie jeden Gedanken an das soeben Geschehene. „Wahrscheinlich will mein Vater zu mir. Er zählt auch zu den Männern, die sich nicht anmelden, sondern einfach auf einen Sprung vorbeikommen“, fügte sie bedeutungsvoll hinzu.
„Verstehe.“ Gabriel klang reuig.
Wieder klingelte es.
Sie runzelte die Stirn. „Ich brauche wohl nicht extra darauf hinzuweisen, dass er kein geduldiger Mann ist.“
„Den Eindruck habe ich auch.“
„Übrigens, mein Vater weiß noch nichts von dem Baby“, informierte Joelle Gabriel nervös.
Er wirkte plötzlich finster. „Ach wirklich? Gibt es dafür besondere Gründe?“
„Nur einen: Er würde es nicht gutheißen, dass ich schwanger bin.“
„Du bist eine erwachsene Frau, Ames, und kannst dein Leben gestalten, wie du willst.“
„Sag das nicht mir, sag’s meinem Vater!“
„Vielleicht tue ich genau das“, erwiderte Gabriel gleichmütig.
„Bitte erwähne, um Himmels willen, das Baby nicht! Ich möchte es meinem Vater schonend beibringen – sobald ich mich dazu bereit fühle.“
„Na gut, dann sage ich nichts.“
Joelle atmete tief durch und ging zur Tür. Nach kurzem Zögern öffnete sie, und ihr Vater stürmte herein.
„Okay, Joelle“, begann er heftig. „Jetzt reicht es! Ich habe mir schon genug von dir gefallen lassen, aber damit ist es jetzt endgültig vorbei. Vor zwei Monaten hast du den Job hingeschmissen – aus reiner Aufsässigkeit. Höchste Zeit, dass du deinen unsinnigen Zorn auf mich begräbst und an deinen Arbeitsplatz zurückkehrst.“ Jetzt erst entdeckte er Gabriel, der hinter Joelle stand. „Wer sind denn Sie?“
„Gabriel Lafleur.“
„Ich habe Sie noch nie im Leben gesehen, oder?“, fragte Sylvan Ames unverblümt.
„Das ist richtig, Sir. Von jetzt ab werden Sie mich allerdings häufiger treffen.“
„Ach ja? Und warum das, wenn ich fragen darf?“
„Weil Ihre Tochter und ich vor zwei Monaten in Mexiko geheiratet haben. Ich bin hier, um sie abzuholen und zu mir nach Hause zu bringen.“
Joelle sah Gabriel fassungslos an. Wie konnte er es wagen, so etwas zu sagen? Er wusste doch, dass es keinen Beweis für eine Trauung gab. Was versuchte er? Wollte er sie völlig um den Verstand bringen?
„Das ist grotesk!“, rief ihr Vater. „Joelle würde niemals etwas so Unüberlegtes tun.“
„Ich fürchte, Sie irren sich, Sir. Ihre Tochter und ich sind verheiratet. Stimmt’s, Ames?“
„Ames?“, wiederholte Sylvan Ames ungläubig. „Sie nennen sie Ames?“
„Ja, manchmal. Nur so aus Gewohnheit“, erklärte Gabriel.
Mit zusammengekniffenen Augen sah ihr Vater nun sie, Joelle, an. „Soll das ein dummer Scherz sein? Du bist noch immer wütend auf mich und willst es mir heimzahlen, stimmt’s?“
„Nein“, antwortete Gabriel, bevor Joelle auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte.
„Ich kann alles erklären“, begann sie.
„Oh ja.“ Gabriel setzte eine wissende Miene auf. „Tu das. Erkläre deinem Vater alles.“ Er machte eine kurze Pause und fügte hinzu: „Und ich meine wirklich alles, wenn du verstehst, was ich sagen will.“
Das tat sie durchaus. Er wollte sie durch sein Wissen um das Baby quasi dazu erpressen, sich ihm anzuschließen.
Joelle schluckte trocken. „Es ist so: Wir sind nicht richtig verheiratet. Vielmehr wissen wir es nicht sicher.“
„Was, zur Hölle, soll das nun wieder heißen?“ Ihr Vater wurde rot vor Zorn.
„Na ja, Gabriel und ich haben uns am letzten Abend des Urlaubs gemeinsam betrunken und …“
„Du hast hemmungslos gebechert, zusammen mit einem Mann, den du kaum kanntest? Wie dumm bist du eigentlich, Joelle?“
„Da waren wir, genau genommen, keine Fremden mehr“, versuchte sie zu erklären, merkte aber, dass es ihr nicht gut gelang. Ihr Vater wurde von Minute zu Minute wütender. „Jedenfalls, als wir am nächsten Morgen aufwachten, hatten wir beide einen Ehering am Finger, konnten aber keinen Trauschein finden.“
Vor Wut stockte Sylvan Ames
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