ROMANA EXKLUSIV BAND 231
anspruchsvollen Jobs.“
„Gut.“ Joelle atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Der Gedanke, die kommenden zwanzig Jahre als Gabriels Ehefrau zu verbringen, versetzte ihre Gefühle in Aufruhr. Sie hatte vor allem Angst. Angst vor ihrer Schwäche.
Unsinn! sagte sie sich sofort. Sie war zäh wie Leder. Die ständige Missbilligung ihres Vaters hatte sie abgehärtet. Ja, sie würde mit Gabriel Lafleur klarkommen. Sobald sie ihr inneres Gleichgewicht wiedergefunden hatte, würde er für sie überhaupt kein Problem mehr darstellen.
„Sieh mal, Joelle, wir müssen uns einfach immer vor Augen halten, dass es uns nur um das Wohlergehen des Babys geht“, meinte Gabriel und sah sie eindringlich an.
„Keine Sorge, das vergesse ich schon nicht“, erwiderte sie.
„Dann ist das ja geklärt.“ Lächelnd trat er einen Schritt zurück. „Wann kannst du zur Abreise bereit sein?“
Er hatte leicht lächeln! Schließlich hatte er gewonnen.
„Wäre dir morgen Mittag früh genug?“, fragte sie. Eigentlich würde sie mehr Zeit brauchen, um alles zu regeln, aber darauf kam es auch schon nicht mehr an. Ihr Leben war momentan ein einziges Durcheinander, da konnte die Abreise auch chaotisch sein, oder? Alles andere wäre ihr zurzeit nicht normal vorgekommen.
„Oh, das wäre großartig“, antwortete Gabriel prompt. „Ich rufe gleich beim Flughafen an und besorge dir ein Ticket.“ Dann atmete er so tief durch, als müsste er sich beruhigen. „Wir haben also tatsächlich ein Abkommen?“, erkundigte er sich unsicher.
Joelle zögerte kurz. „Ja, das haben wir“, bestätigte sie schließlich.
Nun lächelte er strahlend. „Ist es zu fassen? Jetzt wird es endlich wahr: Ich werde einen Erben haben!“
Die Ehefrau wird natürlich nicht erwähnt, bemerkte Joelle im Stillen. Gabriel verstand es wirklich, ihr das Gefühl zu geben, sie habe das große Los gezogen – auf einem Kindergeburtstag!
Am folgenden Tag bestieg Joelle nach einem letzten Blick zurück auf San Diego das Flugzeug. Gabriel folgte ihr die Stufen hinauf und führte sie fürsorglich zu den beiden reservierten Plätzen.
Sie hatte versucht, morgens noch ihren Vater zu sprechen, aber er war noch immer wütend auf sie und hatte sich geweigert, mit ihr zu telefonieren. Daraufhin hatte sie seinem treu ergebenen Butler mitgeteilt, um welche Zeit das Flugzeug nach Louisiana starten sollte. Seitdem hatte sie gehofft, ihr Vater würde sich in letzter Minute anders besinnen und zum Flughafen kommen, um sich von ihr zu verabschieden. Vergeblich.
Das schmerzte sie mehr als alles andere. Trotz aller Differenzen wünschte sie sich, ihm würde so viel an ihr liegen, dass er wenigstens dieses eine Mal seinen Stolz überwand. Sie hätte es besser wissen müssen. Für Sylvan Ames war Stolz so lebensnotwendig wie die Luft zum Atmen.
In Gedanken versunken setzte Joelle sich auf den Fensterplatz und merkte es kaum, als der Jet kurz darauf abhob. Sie blickte durchs Fenster und war völlig unvorbereitet auf die Übelkeit, die sie plötzlich überkam. Es war zwar nicht das erste Mal, dass sie reisekrank wurde, aber es war ihr schon lange nicht mehr passiert. Bis zu einem gewissen Grad war wohl auch die Schwangerschaft verantwortlich.
Rasch schloss Joelle die Augen und atmete tief und gleichmäßig durch. Da noch immer die Aufforderung zum Anschnallen eingeschaltet war, konnte sie nicht aufstehen und zum WC am Ende des Flugzeugs eilen. Kurz sah sie Gabriel an, der glücklicherweise durch ein Kind abgelenkt wurde, das ihm gegenübersaß. Ihr elender Zustand entging ihm.
Die Übelkeit schien in Wellen zu kommen, jede stärker als die vorherige. Joelle wurde es zudem schwindlig, und ihre Haut fühlte sich klamm an. Oh nein, hoffentlich musste sie keine der ominösen Tüten benutzen, die für genau solche Fälle wie ihren vorgesehen waren!
Plötzlich wandte Gabriel sich ihr zu, anscheinend um etwas zu sagen, und sah ihr besorgt ins blasse Gesicht. „Alles in Ordnung mit dir?“, erkundigte er sich.
Sie nickte und atmete wieder tief durch. Ihren Magen beruhigte das leider nicht.
„Du siehst aus, als wäre dir übel“, bemerkte Gabriel.
„Das ist es auch.“
Kurz sah er panisch aus, dann winkte er der Flugbegleiterin zu.
„Was ist, Sir?“, fragte diese und eilte zu ihm.
„Meiner … meiner Frau ist übel.“
„Verstehe.“ Sie sah zu Joelle.
In dem Moment erlosch das Zeichen zum Anschnallen.
„Ich stehe auf“, verkündete Joelle und hoffte inständig, dass sie es
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