ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Gabriel kurz darauf. „Jetzt ist wenigstens deine Rückseite sauber.“
Wie unverschämt von ihm anzudeuten, dass sie, Joelle, einen schlampigen Anblick bot! Sie hatte schon genug durchgemacht beim Versuch, diese blöde Pastete zum Mittagessen zu basteln!
„Was hast du denn angestellt?“, erkundigte Gabriel sich.
„Mit Mehl gespielt“, erwiderte sie schnippisch und ging zum Spülbecken. „Das machen doch alle frisch verheirateten Frauen, oder?“
Wieder lächelte er breit, dann entdeckte er die Schüssel mit Mehlresten, die noch nicht gespült worden war. Er nahm eine Handvoll Mehl heraus. „Gespielt? Ungefähr so?“, fragte er und schleuderte Joelle das Mehl gegen die Brust, von wo es ihr auf die Bluejeans rieselte.
Fassungslos sah Joelle auf den weißen Fleck, dann atmete sie tief durch und griff sich ebenfalls eine Handvoll Mehl. „Nein, so“, erklärte sie und warf es ihm an die Brust.
Nun war er entgeistert angesichts der Flecken auf seinen Arbeitssachen. Er blickte auf, und plötzlich funkelten seine Augen unheildrohend. „Oh nein, das lasse ich dir nicht durchgehen“, verkündete er und schöpfte erneut Mehl aus der Schüssel.
„Du hast damit angefangen“, rief Joelle genau in dem Moment, als die Ladung sie traf. Diesmal landete das Mehl auch in ihren Haaren und dem Gesicht.
„Oh!“ Stöhnend blinzelte sie, dann betrachtete sie angewidert das Durcheinander, das Gabriel angerichtet hatte. Und sie hatte so hart gearbeitet, um nach dem Kochen alles sauber zu bekommen. Jetzt würde sie es ihm zeigen! Sie nahm die Schüssel und kippte Gabriel das restliche Mehl über den Kopf. Es rieselte wie feiner Puder auf sein Haar.
Gabriel stand reglos da, abgesehen davon, dass er ebenfalls blinzelte. Plötzlich lächelte er schalkhaft, und bevor Joelle wusste, wie ihr geschah, packte er sie und presste sie an sich.
Verblüfft sah sie ihn an. „Was machst du da?“
„Was ich sofort hätte tun sollen, nachdem ich reingekommen war!“ Sein Lächeln wirkte mit einem Mal herausfordernd.
Er wird es nicht wagen, mich zu küssen, dachte Joelle, aber genau das tat er jetzt: Er küsste sie stürmisch.
Schließlich ließ er sie los und schaute an ihr vorbei zur Tür. Joelle wandte sich um und entdeckte Sadie, die übers ganze Gesicht lachte.
„Ach, Sadie!“ Rasch löste Joelle sich von Gabriel und trat einen Schritt zurück. Verlegen wischte sie über die mit Mehl bestäubte Jeans. Ihre Lippen prickelten noch von dem Kuss. „Tut mir leid, dass wir hier in Ihrer Küche so ein Durcheinander angerichtet haben.“
Die Haushälterin zuckte die Schultern. „Mich stört’s nicht, wenn ihr beide euch wie Kinder aufführt. Aber ihr habt die Schweinerei angerichtet, also macht ihr auch sauber!“
„Ja sicher, das tun wir“, versprach Joelle. „Und zwar augenblicklich.“
Sadie sah aus, als würde sie sich köstlich amüsieren. „Gut. Und sehen Sie zu, dass Gabriel Ihnen auch beim Aufräumen hilft!“
Joelle errötete.
Gabriel räusperte sich. „Wir haben nur herumgealbert.“
„Das hat euch, wie mir scheint, überhaupt erst in den Schlamassel gebracht“, bemerkte Sadie bedeutungsvoll, wandte sich um und ging zurück in den ersten Stock.
Gabriel sah Joelle an und lachte. „Du siehst echt komisch aus.“
Auch sie lachte. „Danke gleichfalls!“
Nun lachten beide schallend, wurden aber unvermittelt wieder ernst. Die Spannung, die zurzeit fast dauernd zwischen ihnen herrschte, baute sich augenblicklich wieder auf.
„Du hättest mich nicht so küssen dürfen“, tadelte Joelle Gabriel.
„Und du hättest dich nicht so küssen lassen dürfen“, konterte er.
Empört funkelte sie ihn an. „Ich hatte doch keine andere Wahl!“
„Verdammt noch mal, Joelle, ich habe dich schließlich nicht dazu gezwungen, oder?“
„Nein, das hast du nicht“, bestätigte sie. „Aber … tu das nie wieder, hörst du?“
Er neigte sich ihr zu, seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von ihren entfernt. „Na schön, ich werde es nicht mehr tun.“ Dann straffte er sich. „So, jetzt räumen wir schnell die Küche auf. Es ist bald Zeit zum Mittagessen, und ich habe einen Bärenhunger.“
Plötzlich fielen Joelle die zwei Pasteten im Ofen ein. Rasch ging sie zum Herd und öffnete das Backrohr. Zum Glück kein Rauch! Die Pasteten, eine perfekte und eine armselig aussehende, schienen genau richtig gebräunt zu sein. Sie nahm zuerst Sadies Pastete heraus, dann ihre.
Gabriel stellte sich hinter sie. „Wer hat
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