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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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wie eiserne Klammern nach ihren Schultern und zogen sie eng an ihn heran. „Sie lernen es nie, Gabrielle, nicht wahr?“
    „Was müsste ich denn noch lernen?“ Sie lachte heiser. „Ich denke, ich habe eine ganz gute Vorstellung davon, wie Sie sind.“ Sie wusste, dass sie ihn provozierte, und sie wartete voller Spannung darauf, was nun geschehen würde.
    „Sie haben nicht die geringste Ahnung, Lady. Wenn Sie die hätten, würden Sie es nicht so weit treiben.“ Er musterte sie durchdringend. Dann erschien plötzlich ein dünnes Lächeln auf seinem Gesicht. Und dieses Lächeln jagte ihr einen Schauer durch den ganzen Körper. „Aber vielleicht liege ich ja auch völlig falsch. Mit Ihrer Erfahrung wissen Sie bestimmt, worauf Sie sich einlassen. Nun, Gabrielle, ich möchte nicht, dass Sie sich umsonst bemüht haben.“
    Er beugte den Kopf vor, seine Absicht war eindeutig. Und ganz plötzlich versagte Gabrielle sich das, was sie sich am meisten wünschte, versagte sich diesen Kuss, nach dem sie sich so sehnte. Dieser Kuss wäre ein Riesenfehler, er würde ihm Macht über sie geben und sie nur noch verletzlicher machen.
    Sie wandte den Kopf ab, legte beide Hände auf seine Arme und schob ihn von sich fort. Erschreckt schaute sie auf, als er laut aufstöhnte, und sah, wie er bleich wurde.
    „Was ist?“ Ihre Finger klammerten sich fester um seine Arme, und ein tiefes Knurren kam aus seiner Kehle, bevor er sich aus ihrem Griff losriss und von ihr zurücktrat.
    Verwirrt sah sie zu, wie er nach Atem rang. „Doyle, was ist los?“ Besorgt machte sie einen Schritt auf ihn zu, doch er wich ihr wieder aus.
    „Nicht!“
    Gabrielles Blick fiel auf den Arm, den er schützend an sich gedrückt hielt. Sie runzelte die Stirn. Das war der Arm, wo er sich gestern geschnitten hatte. „Was ist mit der Verletzung? Lassen Sie mich sehen …“
    „Es ist nichts. Nur ein bisschen empfindlich.“ Er hatte sich wieder in der Gewalt.
    „Doyle, wenn die Wunde entzündet ist, dann sagen Sie es. Es hat doch keinen Zweck, den starken Mann zu spielen.“
    Er starrte sie so eisig an, dass sie erschauerte. „Ich sagte schon, es ist nichts. Lassen Sie sich Ihren Erfolg nicht zu Kopf steigen, Sie sind nicht Florence Nightingale.“
    Damit drehte er sich auf dem Absatz um und ließ sie stehen. Sie sah auf seinen sich entfernenden Rücken, den sie mittlerweile genauestens kannte. Das war das, was sie die meiste Zeit von Doyle sah – seinen Rücken. Man könnte fast sagen, es war ein Symbol für ihre Beziehung – wenn man denn von einer Beziehung reden konnte. Doyle war in der Lage, ihr, wann immer er wollte, den Rücken zuzukehren und sie aus seinen Gedanken zu verbannen, während ihre Gedanken mehr und mehr um ihn kreisten.
    Bei Sonnenaufgang brachen sie auf. Dem Jungen ging es viel besser, er konnte sich aufsetzen und allein trinken. Auch wenn Gabrielle die Worte nicht verstand, so wusste sie doch, dass die Bewohner sich immer wieder bedankten. Doyle überließ die Tabletten der Mutter, nicht ohne der Frau vorher genauestens erklärt zu haben, wie das Penizillin zu verabreichen war.
    Und dann zogen sie los und verließen das kleine Dorf. Gabrielles Vorschlag, sich bis zur Mission durchzukämpfen, lehnte Doyle ab. Bis dahin waren es zehn Tage, bis zu der Position, die er als Letztes gemeldet hatte, nur zwei. Gabrielle musste zugeben, dass das Sinn machte. Auch wenn sie ein seltsames Gefühl beschlich, wenn sie daran dachte, nur noch zwei Tage mit Doyle zu verbringen. Sie erlaubte es sich allerdings nicht, darüber nachzudenken, warum das so war.
    Sie verfielen wieder in den gleichen Rhythmus und schlugen sich Bahn durch den Dschungel. Doch schon bald bemerkte Gabrielle, dass etwas anders war. Sie kamen langsamer voran, Doyle schien es heute schwerer zu fallen, die grüne Wand zu durchbrechen. Seine Bewegungen waren langsamer, schwächer als sonst. Und sie wurden immer unsicherer, je länger der Tag voranschritt. Er blieb auch öfter stehen, um Atem zu schöpfen und sich den Schweiß abzuwischen, der in Strömen über seine Stirn rann.
    Einmal erhaschte sie dabei einen Blick auf sein Gesicht. Es wirkte fahl unter der Bräune. Als sie zu fragen wagte, ob mit ihm alles in Ordnung sei, herrschte er sie nur an: „Natürlich!“ Und so trottete sie schweigend weiter hinter ihm her.
    Aber ihr Tempo sank mehr und mehr. Doyle musste immer wieder stehen bleiben und eine Pause einlegen. Es war reine Sturheit, die ihn weiter antrieb. Als er

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