ROMANA EXKLUSIV BAND 231
zuwarf, wusste sie gar nicht mehr, wo sie noch hinschauen sollte. Sie kämpfte dagegen an, konnte jedoch die Erinnerung daran, wie es war, von ihm geliebt zu werden, einfach nicht verdrängen. Er war ein fantastischer Liebhaber, der sie oft zum höchsten Glück gebracht hatte.
„Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht“, sagte er und reichte ihr eine kleine schwarze Schachtel mit einem goldenen Wappen darauf. „Und noch einmal herzlichen Glückwunsch!“
Sie warf ihm einen langen, nachdenklichen Blick zu und konnte sich einfach nicht entschließen, die Schachtel zu öffnen.
„Mach sie schon auf!“, erklärte Jay lachend. „Es ist keine Bombe drin.“
Nach dem Wappen zu schließen, hatte Jay dieses Geschenk aus der Karibik mitgebracht. Zögernd machte Beth den Deckel auf und starrte auf eine wunderbare Brosche aus Gold. Darauf glänzte ein großer Topas.
„Das ist wunderschön“, bemerkte sie mit gerunzelter Stirn. „Aber das war nicht nötig. Ich habe dir schon gesagt, dass ich die Papiere unterschreibe, da kannst du dir deine Geschenke sparen.“ Sie wollte Jay gerade die Schachtel zurückgeben, als Robert auf sie zukam. Er reichte ihr ein Glas Champagner, stieß dann mit ihr an und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Alles Gute, Beth!“
Sie bedankte sich bei ihm mit einem strahlenden Lächeln.
„Vielen Dank!“ Dabei wurde ihr bewusst, dass die beiden Männer einander anstarrten und offenbar darauf warteten, dass Elizabeth sie miteinander bekannt machte. Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte Jay schon die Hand ausgestreckt und sagte:
„Hallo, ich bin Beths Ehemann!“
„Oh!“ Robert war so erstaunt, dass er gar nichts mehr herausbrachte. Auch Elizabeth war unangenehm berührt. Warum stellte sich Jay weiterhin als ihr Gatte vor? Sicher, vor dem Gesetz waren sie noch Mann und Frau, doch das gab ihm nicht das Recht, sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Jay aber warf Beth ein strahlendes Lächeln zu.
„Du hast mir gar nicht erzählt, dass du verheiratet bist, Beth.“ Robert hatte endlich die Sprache wiedergefunden.
„Dann muss ich es wohl vergessen haben“, erwiderte Elizabeth und bemerkte genau, wie wenig erfreut Robert sie anschaute, während sie den Blick langsam von Jay löste. „Aber Jay und ich werden bald geschieden sein.“
„Ach so!“ Robert machte einen erleichterten Eindruck. „Es freut mich, dass ihr trotzdem Freunde seid. Das ist immer die beste Lösung, denke ich.“
„Sind Sie sich da so sicher?“ Jays Stimme hatte einen harten Klang angenommen.
Elizabeth wandte den Kopf wieder zu ihm und erkannte, dass Jay verärgert zu sein schien. Dann aber verbarg er seine Gefühle wieder hinter einer undurchdringlichen Maske. Zum Glück erklang in diesem Moment Musik, und einer der Gäste kam zu Elizabeth, um sie zum Tanzen aufzufordern. Beth drehte sich noch einmal um und drückte Jay die Schachtel in die Hand.
„Tut mir leid, aber ich kann das wirklich nicht annehmen.“
Rasch eilte sie auf die Tanzfläche, wo sie auf Lucy traf.
„Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass er kommt!“, rief sie aus.
„Schon in Ordnung, Lucy“, beruhigte Elizabeth ihre Freundin, während Jay das Geschenk in die Jackentasche gleiten ließ und Beth beim Tanzen zuschaute. Es war ihm aufgefallen, dass sie in letzter Zeit einige Pfund abgenommen hatte. Das betonte ihre langen Beine und die schlanke Figur. Er fühlte, wie er sich danach sehnte, diese Frau in die Arme zu schließen. Genauso wie in dem Moment, als er sie das erste Mal nach all diesen Monaten wiedergesehen hatte. Elizabeth war schon früher eine attraktive Frau gewesen, doch schien sie jetzt anziehender denn je.
„Wer ist denn dieser Mann?“ Ruth, eine der Sekretärinnen, die sich vorhin mit Jay unterhalten hatten, näherte sich Elizabeth auf der Tanzfläche. „Er sieht einfach fantastisch aus.“
„Findest du?“
„Meinst du, er hat eine Beziehung, oder gibt es da eine Chance?“
„Versuch dein Glück!“, erwiderte Beth lachend, als sie bemerkte, dass ihre Kollegin sich schon auf den Weg zu Jay gemacht hatte, um zu sehen, ob ihr nicht ein heißer Flirt gelänge.
Die Musik wurde leiser, und Lucy fragte Beth: „Wie wäre es mit einem Glas an der Bar?“
„Gern.“
Beth hatte keine Lust, auf die innere Stimme zu hören, die sie davor warnte, zu viel Alkohol zu trinken, da sie während des Tages kaum etwas gegessen hatte. Sie hatte das Gefühl, dass ein kleiner Schwips ihr nicht
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