ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Person. Ich bin Jay, Elizabeths Ehemann.“
„Wie bitte? Sind Sie wieder zusammen? Freut mich wirklich. Ich hatte immer schon eine Schwäche für Geschichten, die mit einem Happy End ausgehen. Aber Beth hat mir gar nichts gesagt.“
„Wir haben uns erst gestern getroffen.“
„Ich bin wirklich froh, Sie einmal selbst zu hören“, fuhr Lucy fort, ohne auch nur Atem zu holen. „Heute ist Beths dreißigster Geburtstag, das haben Sie doch hoffentlich nicht vergessen.“
„Nein, ich …“
„Wir haben eine Überraschungsparty nach der Arbeit organisiert. Sie findet im Mayfair Tower Hotel statt. Schauen Sie doch vorbei! Beth denkt, dass nur sie und ich auf ihren Geburtstag anstoßen werden. Ich hoffe, sie hat keinen Verdacht geschöpft.“
„Nicht, dass ich wüsste.“
Lucy machte eine Pause, und Jay nutzte die Gelegenheit, um eine Frage zu stellen.
„Da ich Sie schon am Telefon habe, könnten Sie mir mehr zu dem Mann sagen, mit dem Beth manchmal ausgeht?“
„Von wem sprechen Sie?“
„Sie hat mir gesagt, dass sie sich zuweilen mit jemandem trifft. Und es hatte ernst geklungen.“
Er hörte, wie Lucy schluckte. Offenbar hatte sie Angst, eine falsche Bemerkung zu machen. Nach einer Weile fragte sie:
„Sind Sie und Beth nicht wieder zusammen?“
„Nicht wirklich. Aber machen Sie sich keine Sorgen, diese Unterhaltung bleibt unter uns! Und vielen Dank für die Einladung zu der Party!“
Damit legte er auf und starrte eine Zeit lang nachdenklich auf den dichten Verkehr. Hatte Beth einen neuen Freund? Lucy schien nichts davon zu wissen. Vielleicht würde er sich an diesem Abend persönlich davon überzeugen können, wie Beths Privatleben aussah.
„Hier ist der Bericht aus der Marketingabteilung“, sagte Robert und legte Elizabeth die Unterlagen auf den Schreibtisch. „Und lass nicht den Kopf hängen, die Kampagne wird ein voller Erfolg, da bin ich mir ganz sicher!“
Elizabeth bedachte ihn mit einem dankbaren Lächeln.
„Wenn du es sagst …“
Sie mochte Rob sehr gern. Er war ein wenig jünger als sie, sah nicht übel aus, war immer gut gelaunt und stets hilfsbereit. Sie wusste, dass er sie schätzte und vielleicht sogar ein Auge auf sie geworfen hatte. Doch obwohl sie ihn nett fand, war es ihr nie in den Sinn gekommen, dass es mehr zwischen ihnen geben könnte.
Vielleicht sollte sie das ändern und sich auf einen Flirt einlassen. Seit sie Jay verlassen hatte, hatte es keinen Mann in ihrem Leben gegeben. Das sollte schleunigst geändert werden. Das nächste Mal, wenn Robert mich einlädt, werde ich nicht wieder ablehnen, entschied sie.
Doch ganz im Gegensatz zu seinen sonstigen Gewohnheiten machte Robert keinen Versuch, sie zu einem Drink nach Feierabend einzuladen. Auch gut, dachte Elizabeth. Ein Flirt mit einem Arbeitskollegen würde vermutlich nur zu zusätzlichen Schwierigkeiten führen, die sie nun wirklich nicht gebrauchen konnte.
Am Morgen hatte Jay wie versprochen die Tasche vorbeigebracht und am Empfang abgegeben. Jetzt war schon ein guter Teil des Nachmittags vergangen, und Elizabeth hatte es immer noch nicht übers Herz gebracht, den Briefumschlag zu öffnen. Der Tag war besonders arbeitsreich, und sie hatte nicht einmal die Zeit gehabt, mittagessen zu gehen.
Und das sollte ihr Geburtstag sein! Ein Glück nur, dass sie wenigstens ihre Freundin Lucy hatte, mit der sie am Abend ausgehen würde.
Die letzte Sitzung des Tages dauerte länger als geplant, und es war schon Viertel nach sechs, als Elizabeth endlich ihren Schreibtisch aufräumte. Dann eilte sie in den Waschraum, um sich ein wenig frisch zu machen. Sie zog den Lippenstift nach und legte ein wenig Make-up auf. Abschließend warf sie sich einen prüfenden Blick zu.
Sie war zwar nicht gerade in bester Form, sah in ihrem schwarzen Hosenanzug jedoch sehr gut aus. Seufzend nahm sie den Umschlag vom Schreibtisch und verließ das Gebäude. Niemand wartete auf sie. Die meisten Kollegen hatten das Büro früher als sonst verlassen.
Von Lucy war nichts zu sehen, doch hatte sie eine Nachricht hinterlassen, dass sie noch aufgehalten worden sei. Sie schlug das Mayfair Tower Hotel als Treffpunkt vor. Elizabeth trat auf die Straße und rief ein Taxi.
Als Elizabeth das Hotel betrat, sah sie Lucy in der Eingangshalle sitzen. Sie war neunundzwanzig, blond und verdrehte allen Männern den Kopf. Und sie war immer fröhlicher Stimmung und hatte stets Unfug im Kopf. Lucy und Elizabeth hatten vor acht Monaten Freundschaft geschlossen, als
Weitere Kostenlose Bücher