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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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nichts!“, fluchte sie leise. Sie zog die Hose wieder hoch. Doyle drehte sich um und betrachtete sie ungerührt, wie sie dastand und die Hose mit beiden Händen festhielt. Dann ging er ein paar Schritte, schnitt eine Liane ab und kam auf Gabrielle zu, die immer noch angeekelt an sich herunterstarrte.
    „Hier, das wird gehen.“ Als er seine Hand mit dem Stück Liane ausstreckte, wich Gabrielle unwillkürlich zurück. Ein gelangweiltes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Keine Panik, ich will die Hose an ihrem Platz halten, nicht das Gegenteil.“
    Gabrielle wurde rot – wegen seiner Bemerkung und wegen der Tatsache, dass er jetzt direkt vor ihr stand, die Liane durch die Gürtelschlaufen der Kakihose steckte und schließlich die beiden Enden fest verknotete. Er trat zurück, um sein Werk zu begutachten. „Na ja, auf dem Laufsteg können Sie sich damit nicht sehen lassen, aber hier erfüllt es seinen Zweck. Und wie sieht’s mit den Schuhen aus?“
    Gabrielle ließ sich auf dem Boden nieder. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie die ganze Zeit über, als er ihr so nahe gewesen war, die Luft angehalten hatte. Sie konzentrierte sich also aufs Atmen und darauf, die Schnürsenkel der ausgetretenen Turnschuhe so fest wie möglich zu binden.
    „Zu groß“, antwortete sie schließlich, ohne ihn anzusehen. „Es ist wirklich ärgerlich, dass Sie meine Koffer zurückgelassen haben. Ich hatte eine komplette Ausrüstung dabei.“
    Ihre Bemerkung war tadelnd gemeint, provozierte ihn allerdings nur, was sie sofort bereuen musste.
    „Wenn Sie mehr Erfahrung darin hätten, sich selbst um Ihre Dinge zu kümmern, wären Sie jetzt nicht in dieser Lage. Hier.“ Er stellte ihr den großen Lederrucksack vor die Füße. „Tragen Sie das, und sehen Sie es als Unterricht in ‚Kümmern‘ an.“ Damit drehte er sich um und war auch schon dabei, den nächsten Stamm eines riesigen Farns durchzuschlagen.
    Düster starrte Gabrielle auf den Rucksack. Die Versuchung war groß, ihn einfach liegen zu lassen. Nur die Vorstellung, wie Doyle darauf reagieren würde, hielt sie davon ab. Mit einem abgrundtiefen Seufzer wuchtete sie sich das schwere Stück auf den Rücken.
    Und während sie hinter ihm herstapfte, traktierte sie Doyles Rücken mit wütenden Pfeilen aus ihren Augen und belegte ihn still mit allen Schimpfnamen, die ihr einfielen. Das war vielleicht kindisch, schließlich merkte er nichts davon. Aber sie fühlte sich besser!
    „Wir werden hier halten.“
    Doyles Stimme riss Gabrielle aus ihren düsteren Gedanken. Sie ließ den Rucksack von den steifen Schultern gleiten, streckte den gekrümmten Rücken durch und sank dann mit einem sehr uneleganten Plumps zu Boden.
    Es war später Nachmittag geworden, und ihr Körper bestand nur noch aus schmerzenden Muskeln. Sie strich sich eine feuchte Strähne aus der Stirn und sah zu Doyle hoch. Fast wäre sie in Tränen ausgebrochen. Dieser Mann sah immer noch aus, als würde ihm das alles nichts ausmachen. Sicher, sein Hemd war verschwitzt, und da war auch ein Schmutzstreifen auf seiner Wange zu sehen, aber ansonsten … Das war nicht menschlich, dass er dieses mörderische Tempo ohne sichtbare Verschleißerscheinungen durchhielt!
    Sie lehnte den Kopf an den Baumstamm hinter ihr und schloss die Augen. Sie hielt es nicht mehr aus, sich dieses Paradebeispiel an Ausdauer und Kraft anzusehen! Sie war immer stolz auf ihre Kondition gewesen, erworben in den exquisitesten Fitnessclubs in der ganzen Welt, aber jetzt musste sie sich ernsthaft fragen, ob das nicht alles hinausgeworfenes Geld gewesen war. Sie fühlte sich, als wäre sie durch die Mangel gedreht worden!
    „Kommen Sie, Sie können hier nicht herumliegen. Es gibt noch einiges an Arbeit zu erledigen.“
    Doyles Ton war hart und unerbittlich, und mit einem Ruck riss sie die Augen auf. „Zu erledigen?“, wiederholte sie ironisch. „Ich weiß ja nicht, wie Sie das sehen, Mister, aber wir befinden uns hier mitten im Dschungel. Was muss ich denn erledigen? Meinen Broker anrufen und mich nach dem neuesten Stand meiner Aktien erkundigen?“
    Er grinste dünn und schleuderte das Buschmesser in ihre Richtung, dass es nur Zentimeter vor ihren Füßen in der Erde stecken blieb. „Oh, den Dschungel sehe ich auch. Allerdings merke ich, dass Sie sich über unsere Lage nicht ganz im Klaren sind.“ Er sah nach oben, wo das grüne Blätterdach das Sonnenlicht fast völlig abblockte, dann zurück zu ihr. „In ungefähr zwanzig Minuten wird

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