Romana Exklusiv Band 240
Liz.
„Gut. Ich rufe Sie nächste Woche an, dann machen wir einen Termin aus. Jetzt sollten wir wieder zu den anderen gehen.“
Im Wohnzimmer stellte Mrs Dryden sie einigen Leuten vor, die sie noch nicht kannte und die sich hauptsächlich für spanische Blumen interessierten. Während Liz sich mit ihnen unterhielt, stellte sie fest, dass Cam sich immer wieder zu anderen Gästen gesellte. Er war beliebt, und das nicht nur bei den Frauen, sondern erstaunlicherweise auch bei den Männern. Dass er ein Frauenheld ist, heißt allerdings nicht, dass er sich an die Frauen anderer Männer heranmacht, dachte sie. Und es war unwahrscheinlich, dass er der erstbesten Frau nachlaufen würde, wenn ihm solche Schönheiten wie Fiona zur Verfügung standen.
Um halb zwölf wurde Liz müde, da sie als Frühaufsteherin nicht an lange Nächte gewöhnt war. Doch keiner der anderen Gäste machte Anstalten aufzubrechen. So wartete sie, bis sich ein älteres Ehepaar verabschiedete, bevor sie sich bei den Drydens für die Einladung bedankte und eine gute Nacht wünschte.
„Erlauben Sie, dass sich Sie nach Hause begleite“, bot Tony ihr an.
Hatte Leonora ihm ein Zeichen gegeben? „Danke, aber das ist wirklich nicht nötig. Ich wohne gleich um die Ecke.“
„Ich werde Liz nach Hause bringen“, verkündete Cam, der hinter ihr stand. „Con permiso“, fügte er hinzu und sah sie so feurig an, dass Liz ihm nicht widersprechen konnte.
5. KAPITEL
Galan atrevido, de las damas preferido
Ein kühner Liebhaber ist der Liebling der Frauen
„Eine nette Party, oder?“, fragte Cam, als sie das Haus verließen.
„Ja. Und so ein schönes Haus, gutes Essen und viele interessante Menschen. Aber ich weiß gar nicht, wie ich mich in meiner kleinen Hütte revanchieren soll.“
„Sie werden dein Haus mögen. Geld und Statussymbole bedeuten den Drydens nichts. Ihnen sind Geist und Engagement wichtig … und gute Manieren“, fügte er hinzu. „Ich bin sicher, dass du Leonora morgen eine Dankeskarte schreiben wirst, denn die Gäste, die das nicht tun, werden nicht wieder eingeladen. Sie hängt an den altmodischen Gepflogenheiten.“
„Ich weiß genau, wie man sich in guter Gesellschaft benimmt“, erwiderte Liz, leicht verärgert, dass er sie belehren wollte. „Wenn du deine Post durchsiehst, wirst du auch ein Dankeskärtchen von mir für dein Geschenk finden.“ Darüber hinaus würde er ein Buch vorfinden, von dem sie glaubte, dass es ihm gefallen könnte.
„Bist du mir noch böse?“, fragte er.
„Überhaupt nicht. Warum?“
„Weil ich dich vor allen Leuten geküsst habe. Es war doch bloß ein Küsschen … Das reicht nicht, um die Gerüchteküche anzuheizen.“
„Gerüchte brauchen keine ernsthafte Grundlage. Die entstehen auch aus dem Nichts“, wandte sie ein. „Allerdings glaube ich, dass mein Ruf besser ist als deiner.“
„Da hast du recht“, stimmte er ihr unbekümmert zu. „Aber Gerüchte sind immer übertrieben. Ich bin nicht so schlecht, wie du denkst. Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten.“
„Das tue ich auch nicht.“
Im Licht der Straßenlaterne sah sie, dass sein Gesichtsausdruck Belustigung verriet. „Du hast ein schlechtes Gedächtnis, Liz. Aber ich freue mich, dass du deine Meinung seit unserem ersten Essen geändert hast. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Mittagessen morgen? Ich möchte dir noch einen Vorschlag machen.“
„Ich bin dran, dich zum Essen einzuladen.“
„Okay. Du bestimmst. Wann soll ich fertig sein?“
„Halb eins, wenn’s recht ist. Die Fahrt zum Restaurant dauert etwa eine halbe Stunde.“
Sie waren an ihrem Haus angekommen. Liz hatte den Schlüssel aus ihrem Handtäschchen gezogen, als Cam die Hand ausstreckte. Sie reichte ihm den Schlüssel und beobachtete, wie er ihr die Tür aufschloss. Würde er ihr einen Gutenachtkuss geben? Würde sie es zulassen? Oder würde sie widerstehen?
Ihre Fragen blieben unbeantwortet, da er nichts dergleichen versuchte.
„Buenas noches … hasta mañana.“
Sobald er Spanisch sprach, hörten sich selbst so einfache Worte wie „Gute Nacht“ und „Bis morgen“ verführerisch an.
„Buenas noches.“ Liz sah ihm nach, als er den Weg hinunterging und seine große Gestalt einen langen Schatten warf.
„Du siehst wundervoll aus“, hatte er gesagt. Kein anderer Mann hatte ihr bis jetzt so ein Kompliment gemacht. Und er hatte es in einem Ton gesagt, der keinen Zweifel an seiner Aufrichtigkeit ließ.
Am nächsten Morgen bereute Liz,
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