Romana Exklusiv Band 240
seinen muskulösen Rücken, seinen straffen Po und, als er sich umdrehte, sein markantes Gesicht. Alles an ihm war wahnsinnig attraktiv. Doch wie sah es in ihm aus?
Cam kehrte zurück. „Bist du zu einem Ergebnis gekommen?“
Sie nickte. „Ich glaube schon. Ein Frau muss wissen, wie er drauf ist und ob er Humor hat. Er darf sie nicht langweilen.“ Und es gab noch eine wichtige Kleinigkeit – ob er ein guter Liebhaber war – darüber konnte sie mit ihm allerdings nicht reden.
„Und wie schneide ich dabei ab?“
„Gut … soweit ich das beurteilen kann. Aber man braucht Zeit, um sich ganz sicher zu sein. Mehr Zeit als die, die wir bis jetzt hatten.“
Die jüngere der beiden Frauen brachte einen Korb Brot, eine Schale mit Oliven und einen Teller mit Miesmuscheln.
„Magst du Muscheln?“, fragte Cam.
„Ich weiß nicht. Ich habe sie noch nie gegessen. Sie sehen herrlich aus“, erwiderte Liz, bevor sie zu essen begannen. „Es ist alles sehr einfach hier, verglichen mit dem Restaurant, in das du mich geführt hast. Meine Freunde meinten, dass dies hier einen Eindruck vermittelt, wie Spanien einmal war, bevor die Touristen das Land überschwemmten. Du warst natürlich schon als Schuljunge hier, daher kennst du es vielleicht noch.“
„Jetzt bin ich allerdings ein Mann, der vieles im Leben verpasst hat und nun die verlorene Zeit aufholen möchte. Liz, ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, aber war eure Kinderlosigkeit Zufall oder eine bewusste Entscheidung?“
„Bestimmt keine bewusste Entscheidung. Wir wollten beide Kinder, doch es ging nicht. Duncan war seit einer Krankheit, die er als Teenager hatte, zeugungsunfähig, was ihm sein Hausarzt damals verschwiegen hatte.“ Dennoch hatte sie immer vermutet, dass Duncans Mutter sehr wohl Bescheid gewusst hatte. „Aber es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn wir es gewusst hätten. Ich habe ihn geliebt. Ich hätte ihn ohne Wenn und Aber geheiratet.“
„‚Liebe ist keine Liebe, wenn sie sich verändert, sobald Veränderungen geschehen … Oh nein! Liebe ist unveränderlich‘“, rezitierte Cam.
Für einen kurzen Moment war sie versucht, sich ihm anzuvertrauen. „Es gibt keine Garantie dafür, dass ich noch Kinder bekommen kann. Damals war das Ergebnis aller Untersuchungen positiv. Allerdings ist es lange her, und die Chancen werden nicht besser, je älter ich werde“, erzählte Liz stattdessen.
„Du bist noch nicht so alt“, beruhigte er sie und lächelte. „Viele Frauen bekommen erst um die vierzig ihr erstes Kind. Das Leben hat sich verändert. Ich kenne viele Paare, die keine Kinder wollen. Das ist heute keine Verpflichtung mehr, sondern eine freiwillige Entscheidung. Und das finde ich gut. Aber ich möchte liebend gern Vater werden.“
„Willst du deshalb heiraten?“
„Bestimmt nicht. Trotzdem gehört es dazu.“
„Was ist dein wichtigster Grund?“
Cam trank noch einen Schluck Wein. „Zwei Dinge: Gesellschaft und Sex. Jemanden, mit dem ich meine Gedanken und mein Bett teilen kann.“
„Angeblich hat es dir an Bettgespielinnen nie gemangelt.“
„Das ist übertrieben. Ich bin nicht gerade keusch gewesen, aber das heißt noch nicht, dass ich in einer dauerhaften Beziehung nicht treu sein kann.“
„Wirst du dich nicht langweilen?“
„Nein. Ich langweile mich doch auch nicht mit meinem Lieblingsbuch, meiner Lieblingsmusik oder meinem Lieblingsbild. Selbst wenn ich neue Freundschaften im Leben schließe, verliere ich nicht das Interesse an meinen alten Freunden.“ Er schwieg einen Augenblick. „Offen gesagt, freizügige Frauen wie Fiona waren angenehm, als ich ein unstetes Leben führte und immer riskieren musste, erschossen zu werden. Es gefällt dir vielleicht nicht, aber Sex ist ein menschliches Grundbedürfnis. Du hast jung geheiratet. Wäre es nicht so gewesen, hättest du nicht auch ein paar nette Beziehungen gehabt, während du auf den Richtigen gewartet hättest?“
„Wahrscheinlich“, bestätigte Liz. „Obwohl ich es mir nicht vorstellen kann, mit jemandem ins Bett zu gehen, mit dem keine dauerhafte Beziehung infrage kommt … Aber wahrscheinlich siehst du die Dinge bei deinem riskanten Job ganz anders – wie die Menschen im Krieg. Sie leben im Hier und Jetzt und nicht für die Zukunft.“
„Nun, du weißt besser als andere, dass die Zukunft keine Sicherheit bietet. Allerdings bin ich sicher, dass dein Mann, wenn er sein frühes Ende vorausgeahnt hätte, nicht gewollt hätte, dass du den Rest
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