Romana Exklusiv Band 240
verbringen.“
So weit hatte sie noch gar nicht gedacht.
„Wir müssen uns ein parador aussuchen … außer du möchtest irgendwo außerhalb Spaniens flittern. Wenn du gern irgendwohin fahren möchtest, brauchst du es nur zu sagen.“
Eine Auslandsreise wäre bestimmt keine Besonderheit für ihn, überlegte Liz. „ Parador hört sich gut an. Warst du schon oft in so einem staatlichen Hotel?“
„Nur drei Mal. In einem ganz modernen an der Küste bei Jávea, in einem in der Sierra Nevada, das hauptsächlich von Skifahrern besucht wird, und in einem restaurierten Schloss in Tortosa am Ebro. Dort habe ich mit meinen Großeltern übernachtet, als sie mich nach den Sommerferien nach England zurückbrachten. Aber es gibt noch jede Menge andere.“
Als sie das Hotel verließen, fuhr Cam nicht wie erwartet den Weg zurück, den sie gekommen waren. Er wollte Liz noch eine andere Route zeigen. Es war eine schmale Nebenstraße mit vielen engen Kurven und lieblichen Aussichten. Die Landschaft war unberührt, und die Hänge waren mit leuchtend gelbem Ginster überzogen.
„Können wir einen Moment anhalten?“, fragte sie. Obwohl er ganz langsam fuhr, hatte sie das Bedürfnis, Farben und Umrisse der Berge in sich aufzunehmen.
Er stoppte den Wagen, sie stiegen aus und verharrten schweigend am Straßenrand.
„Hätte ich doch nur den Fotoapparat mitgekommen“, meinte Liz und seufzte. „Ich hätte so gern ein Bild für meine Website … Allerdings müsste das wahrscheinlich ein Profi fotografieren, um es genauso einzufangen.“
Cam antwortete nicht, und sie sah ihn an. Er hatte die Arme verschränkt. Als er ihren Blick bemerkte, winkte er sie zu sich.
Liz hatte Schmetterlinge im Bauch, als sie auf ihn zuging. Einen Meter vor ihm blieb sie stehen.
„Es wird Zeit, dass ich dich küsse“, erklärte er.
„Das hast du doch schon.“
„Aber unter anderen Bedingungen. Jetzt gehören wir zusammen.“
Er legte die Hände auf ihre Hüfte, zog sie so dicht an sich heran, bis nur noch wenige Millimeter sie trennten. Sie legte die Hände auf seine Brust und spürte seine Wärme und Kraft.
Ich liebe dich, hätte sie am liebsten gesagt, doch sie konnte die Worte nicht aussprechen. Solange Liebe nicht erwidert wurde, war sie nur eine Last für denjenigen, der nicht so empfand. Liz konnte lediglich die Augen schließen und sich ihm zuwenden. Die zärtliche Berührung seiner Lippen elektrisierte sie. Cam umarmte sie und presste sie an sich. Dann begann er ein erotisches Spiel mit der Zunge.
Der Kuss hätte ewig gedauert, hätte nicht plötzlich das Geknatter eines Traktors die Stille zerrissen. Cam ließ sie nicht los, sondern hob nur den Kopf und lockerte seinen Griff. So stand sie immer noch in seinen Armen, als der Traktor vorbeifuhr und der Fahrer ihnen Glückwünsche zurief. Gleich darauf verschwand der Traktor talabwärts.
„Wenn dies ein heißer Nachmittag in England wäre, dann hätten wir uns eine Wiese suchen und uns in der Sonne lieben können“, sagte Cam. „Aber die spanische Erde bietet solche Annehmlichkeiten leider nicht.“
Bedeutet „lieben“ küssen oder mehr? fragte sie sich. Hatte er seine Meinung geändert und wollte doch schon vor der Trauung mit ihr schlafen?
„Fahren wir“, schlug er vor und führte sie zum Auto zurück.
Am Fuß des Hügels mussten sie ein ausgetrocknetes Flussbett passieren, um dann über eine steinige Anhöhe wieder auf die Straße zu gelangen.
Zurück in Valdecarrasca, hielt er direkt vor ihrem Haus. „Ich bringe dir deine Sachen gleich rüber“, sagte er.
Wollte er den Rest des Tages mit ihr verbringen? Wohin würde das führen? Wollte sie es? Mehr Küsse auf jeden Fall – aber alles andere? Liz war sich nicht sicher.
Erst eine halbe Stunde später brachte Cam ihre Einkäufe.
„Tut mir leid, dass du warten musstest. Gerade als ich die Tür aufschloss, klingelte das Telefon. Ich habe eben erst aufgelegt.“
Obwohl Liz immer noch nervös war, weil sie nicht wusste, was er vorhatte, hielt sie es für ihre Pflicht, ihm einen Tee anzubieten.
„Eine Tasse Tee wäre gut“, erwiderte er.
„War es ein interessanter Anruf?“, fragte sie.
„Nicht besonders. Dieser Typ braucht einen Seelenklempner, um seine Probleme loszuwerden, aber er hat keine Lust, dafür zu bezahlen. Deshalb muss ich immer herhalten. Er selbst ist sein schlimmster Feind und ein absoluter Langweiler. Trotzdem kann ich ihn einfach nicht abwürgen. Wir kennen uns zu lange. Hast du solche
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