Romana Exklusiv Band 240
klären.“
Da sie keine Spülmaschine besaß, bestand er nach dem Essen darauf, den Abwasch zu machen. Danach nahmen sie ihren Kaffee und den restlichen Wein mit in ihr Arbeitszimmer.
Aus Gewohnheit hatte Liz die Tür zu ihrem Schlafzimmer offen gelassen. Als sie vor Cam die Treppe hinaufging, fragte sie sich, wie wohl ihr Doppelbett mit der altmodischen weißen Baumwolldecke und dem Messinggestell auf ihn wirken würde. Würde er etwa denken, dass sie die Tür absichtlich offen gelassen hatte?
Das letzte Mal, als Cam und sie gemeinsam vor einem Computer gesessen hatten, hatte sie sich unwohl gefühlt und eine Entschuldigung gesucht, um aufzustehen. Auch dieses Mal war sie sich seiner Nähe bewusst, doch es war nicht zu vermeiden. Eigentlich wollte sie es auch gar nicht.
„Versuch es mal mit ‚www.parador.es‘“, riet er ihr, als sie online war.
Seine Vermutung war richtig. Nur Sekunden später waren sie auf der Website der staatlichen Hotels, auf der auf einer Landkarte mehr als achtzig verschiedene paradores markiert waren.
„Ich zeige dir die, in denen ich schon mal war.“ Cam legte die Hand auf ihre, die immer noch auf der Maus ruhte, und bewegte den Cursor zu dem Punkt an der Nordostküste. „Klick mal hierauf“, sagte er, ohne die Hand wegzunehmen.
Die intime Nähe ließ ihren Puls rasen. „Warum tauschen wir nicht die Plätze, und du machst es selbst?“, fragte Liz.
„Ich finde es schön so. Du nicht?“
An seinem Ton hörte sie, dass er sie ansah und dabei lächelte.
Dann legte er ihr die freie Hand auf die Schulter und strich sanft über ihren Pullover. „Das fühlt sich einfach toll an.“
„Wir wollten unsere Route erkunden“, erwiderte sie heiser.
„Ich würde lieber dich erkunden“, flüsterte er verführerisch und ließ die Hand ihren Rücken hinunter und um ihre Taille gleiten, bis er unter ihrer Brust verharrte.
Liz hielt die Luft an. Zumindest hatte sie das Gefühl. All ihre normalen Reaktionen setzten aus, andere, die bis jetzt geschlummert hatten, erwachten zu ungeahntem Leben.
Sie konnte nur abwarten, was als Nächstes geschehen würde, und blickte solange starr auf den Bildschirm. Cam beugte sich zu ihr und küsste ihren Hals unterhalb des Ohrs. Gleichzeitig liebkoste er ihre Brust.
„Du duftest herrlich“, sagte er leise, als er ihre Hand losließ und ihren Kopf sanft zu sich drehte.
Während er sie küsste und zärtlich ihre Brust streichelte, schien es Liz, als könnte sie die aufsteigende Erregung nicht verbergen und als würde er ihre Reaktion genau spüren. Doch als die Spannung fast unerträglich wurde, löste er sich von ihr.
„Du hast recht … das führt zu nichts“, erklärte er abrupt. „Wenn wir uns dieses Vergnügen für unsere Flitterwochen aufheben wollen, dann sollten wir schnellstens entscheiden, wo wir sie verbringen wollen. Je eher, desto besser, meinst du nicht?“
Als sie sich später voneinander verabschiedeten, war Liz versucht zu sagen: Geh nicht. Bleib heute Nacht bei mir. Falls Cam sie geküsst hätte, hätte sie es vielleicht gesagt. Stattdessen gab er ihr einen sehr förmlichen Handkuss, als wären sie nur flüchtige Bekannte und nicht verlobt.
Nachdem er gegangen war, setzte sie sich noch einmal vor den Computer, da sie nicht schlafen konnte. Sie ging erneut die Route durch, die sie ausgearbeitet hatten. Jarandella de la Vera … Sigüenza … Ciudad Rodrigo … Chinchon … alles Orte, die einen Besuch wert wären, aber keiner, der in Cams Augen perfekt genug war, als dass sie dort ihre Ehe beginnen könnten.
Ihr war es gleichgültig, wohin sie fuhren. Sie konnte nur an ihre Hochzeitsnacht denken und daran, wie sie wohl ausgehen würde.
Die Erfahrung des heutigen Abends hätte ihre Befürchtungen zerstreuen sollen. Hatte sie auch – bis Liz sich daran erinnerte, dass sie vor langer Zeit schon einmal so empfunden hatte. Küssen und Streicheln waren eine Sache. Mit jemandem zu schlafen eine ganz andere. Nur weil sie Cam zuvor begehrt hatte, gab es keine Garantie, dass alles perfekt wäre, sobald sie miteinander schlafen würden.
Von Valencia aus flogen sie nach England. Sie hatten Businessclass gebucht, was für Liz, die sonst nur Economy gewohnt war, einen ungewohnten Luxus bedeutete. Außerdem stellte sie fest, dass Cam auf der Reise wie ein Prinz behandelt wurde. Auch wenn er nicht erkannt wurde, waren die Menschen ihm gegenüber hilfsbereit und respektvoll. Als seine Begleiterin genoss sie die gleiche Behandlung.
In
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