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Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
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an, und so ließ sie es geschehen.
    Als sie das Haus erreichten, in dem sie aufgewachsen war, sah sie schon von Weitem jemanden im Schaukelstuhl auf der Veranda sitzen.
    Es war Lindy.
    Ihre Schwester stand auf und winkte ihnen zu. Als sie die Verandastufen herunterstieg, nahm Beth ihr Humpeln überdeutlich wahr. „Hattet ihr einen schönen Abend?“, fragte Lindy mit ihrem entwaffnenden Lächeln.
    „Es war sehr nett.“ Luís reichte ihr die Hand. „Mein Name ist Luís Santiago.“
    „Ich bin Lindy, Beths jüngere Schwester“, entgegnete die Siebzehnjährige. Sie bedachte Luís mit einem forschenden Blick. „Wissen Sie, ich habe Sie mir viel älter vorgestellt. Älter – und weniger gut aussehend.“
    Luís hob eine Braue. „Ach ja, und warum das?“ Sicher war ihm Lindys Handicap längst aufgefallen, doch er ließ es sich nicht anmerken. Er behandelte das Mädchen ganz normal, was beileibe nicht jeder tat, wie Beth von ihrer Schwester und ihrer Mutter wusste.
    Nachdenklich runzelte Lindy die Stirn, dann zuckte sie die Achseln. „Keine Ahnung – vielleicht, weil Sie, nach allem, was ich bisher gehört habe, ein ziemlich kauziger Typ sein sollen. Ich meine, Sie sind doch der Mann, hinter dessen Grundstück meine Schwester her ist, oder nicht?“
    Vor Schreck blieb Beth fast das Herz stehen. Oh Lindy, dachte sie entsetzt. Was hast du da bloß angerichtet? Hastig blickte sie Luís an. Sie wollte etwas sagen, irgendetwas Erklärendes, doch ihre Kehle fühlte sich mit einem Mal an wie zugeschnürt. Alles, was ihr über die Lippen kam, war ein heiseres Krächzen.
    Luís stand da wie vom Donner gerührt. Einen Augenblick starrte er Lindy an, dann wandte er sich zu Beth. „Es hat mich gefreut, Sie noch einmal wiederzusehen“, sagte er knapp. Sein Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos, aber in seinen dunklen Augen loderte es gefährlich. „Allerdings muss ich Ihnen mitteilen, dass mein Grundstück nicht zum Verkauf steht. Ihre Bemühungen, mich um den Finger zu wickeln, waren also umsonst. Leben Sie wohl.“
    Damit drehte er sich um und ging davon.

4. KAPITEL
    „Warten Sie! Luís, bitte!“
    Für einen kurzen Moment war Beth wie gelähmt gewesen. Nun musste sie laufen, um Luís einzuholen. Doch er blieb nicht stehen und würdigte sie auch keines Blickes.
    Sie ergriff ihn beim Ellbogen. „Luís, bitte, so hören Sie mich doch wenigstens an!“
    Er blieb tatsächlich stehen – jedoch nur, um sie mit einem wütenden Blick zu messen. „Ich wüsste nicht, was es noch zu besprechen gäbe.“
    Sie holte tief Luft. „Es tut mir leid, dass ich nicht von Anfang an offen mit Ihnen geredet habe. Aber Sie müssen mir glauben, dass es nicht meine Absicht war, Sie hinters Licht zu führen.“
    „Ach, tatsächlich?“ Er lachte höhnisch. „Nun, eines muss man Ihnen lassen, Beth: Es haben schon etliche Leute versucht, mich mit miesen Tricks zum Verkauf von Cala de Laura zu bewegen. Doch so einfallsreich wie Sie ist bisher niemand vorgegangen. Ihr Auftritt als Ertrinkende war wirklich filmreif!“
    „Aber so war es nicht!“, protestierte Beth. „Hören Sie, glauben Sie wirklich, ich hätte Ihnen das alles nur vorgespielt?“
    Durchdringend blickte er sie an. „Was erwarten Sie, dass ich denken soll? Sie haben mich belogen, Beth. Ihnen war klar, dass ich unter normalen Umständen niemals bereit gewesen wäre, mich mit Ihnen zu treffen. Sie mussten also zu unkonventionelleren Mitteln greifen – habe ich recht?“
    „Ja und nein. Ich wollte Ihnen die Wahrheit sagen, wirklich! Es ist nur … Der richtige Moment hat sich einfach nicht ergeben.“ Sie spürte, dass sie ihn auf diese Weise nicht überzeugen konnte. Ihr blieb also nur die Flucht nach vorn. „Ich habe Ihnen meine wahren Absichten verschwiegen, das stimmt. Und wenn das in Ihren Augen unentschuldbar ist, dann werde ich damit wohl leben müssen. Aber Sie sollen wissen, dass es mir bei all dem nicht darum geht, Profit oder Karriere zu machen. Ich bin hier, weil es keinen anderen Weg gibt, meine Familie zu beschützen.“
    Tränen brannten ihr in den Augen, dennoch schaffte sie es, Luís unverwandt anzublicken. Sie hoffte, dass er sah, wie ernst es ihr war. Und als er sich nicht auf dem Absatz umdrehte und ging, schöpfte sie ein wenig Hoffnung.
    Doch dann verfinsterte sich seine Miene, und er schüttelte den Kopf.
    „Ihre Beweggründe interessieren mich nicht. Und jetzt lassen Sie mich los – ich habe bereits genug Zeit mit Ihnen verschwendet.“
    Beth

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