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Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
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den Kopf. „Es tut mir leid, ich wollte nicht …“
    „Nein, schon gut.“ Er lächelte, doch es wirkte ein wenig gekünstelt. „Das alles ist lange her.“ Er hob sein Glas. „Auf die alten Zeiten.“
    Sie tranken einen Schluck. Beth hatte das Gefühl, dass der Wein sie noch kribbeliger machte. Die Luft schien zu knistern vor Spannung. Ob Luís es auch spürte?
    „Und was ist mit Ihnen?“, fragte er. „Wie ist es Ihrer Familie ergangen? Ich erinnere mich noch gut an Ihren Vater. Als kleiner Junge habe ich ihm oft bei der Arbeit zugeschaut. Ich fand es faszinierend, wie er mit der Schweißmaschine umging.“
    Nun war er es, der ein Thema angeschnitten hatte, über das sie lieber nicht sprechen wollte. „Mein Vater … Er lebt nicht mehr, und meine Schwester kämpft noch immer mit den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls vor anderthalb Jahren. Aber davon abgesehen …“
    Er verzog das Gesicht. „Jetzt ist es wohl an mir, mich zu entschuldigen.“
    Beth schüttelte den Kopf. „Nein, Sie konnten ja nicht wissen, dass …“ Sie brach ab, als der Klingelton seines Handys erklang.
    Er angelte das Gerät aus seiner Hosentasche. „Entschuldigung“, murmelte er, als er aufs Display blickte. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich kurz …?“
    „Nein, gehen Sie ruhig ran.“ Beth atmete erleichtert auf, als er aufstand und sich ein Stück entfernte. Sie war ganz froh über die kleine Verschnaufpause. Luís’ anfängliches Misstrauen ihr gegenüber schien verraucht zu sein. Dafür waren es nun seine Freundlichkeit und sein umwerfendes Lächeln, die ihr Schwierigkeiten bereiteten. Um Himmels willen, sie konnte ihn ja kaum ansehen, ohne gleich wieder dieses Kribbeln im Bauch zu verspüren. Wie sollte das bloß weitergehen?
    Du musst ihm endlich die Wahrheit sagen – besser jetzt als später.
    Gleich nachdem er zu Ende telefoniert hat, nahm sie sich vor.
    Sie zuckte zusammen, als sie Luís plötzlich lospoltern hörte. „ Concho , Señor Guzmán, ich habe es Ihrer Assistentin bereits mehrmals mitgeteilt, und auch Ihnen werde ich nichts anderes sagen: No ! Das Grundstück steht nicht zum Verkauf. Zu keinem Preis und an niemanden! Damit ist alles gesagt. Adíos !“
    Eine steile Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet, als er zurückkam und sich wieder an den Tisch setzte. „Es tut mir leid, dass Sie das miterleben mussten. Ich bin für gewöhnlich ein geduldiger Mensch, aber die Hartnäckigkeit mancher Leute ist wirklich beispiellos.“
    Beth schwieg. Was hätte sie auch entgegnen sollen? Es war mehr als offensichtlich, dass es bei dem Telefonat vorhin um das Grundstück gegangen war. Immerhin wusste sie von Lyle, dass seit einiger Zeit mehrere Investoren versuchten, Luís zum Verkauf zu bewegen. Und sie wollte nichts anderes! Aber wenn sie ihm jetzt die Wahrheit sagte, war alles aus. Sie schluckte hart und zwang ein Lächeln auf ihre Lippen. „Wollen wir nicht endlich essen?“
    Der Fisch war köstlich, und mit der Vinaigrette hatte Onkel Timothy sich selbst übertroffen. Die Sonne stand inzwischen tief am Horizont, sodass der Himmel in loderndes Feuer getaucht schien. Über ihnen funkelten bereits die ersten Sterne. Doch wirklich genießen konnte Beth die Atmosphäre nicht. Was sollte sie jetzt bloß tun?
    Die Kirchenuhr von Estellencs schlug neun Mal. Ihr dunkler Klang hallte noch in der Bucht nach, als Luís sagte: „Sie sind auf einmal so still, Beth, und Sie wirken müde. Es war ein wunderbarer Abend, aber ich denke, es ist an der Zeit, aufzubrechen. Sie gehören ganz eindeutig ins Bett.“
    Beth seufzte. „Sieht man mir das wirklich so deutlich an?“
    „Allerdings.“ Er stand auf und streckte ihr seine Hand hin. „Kommen Sie, ich helfe Ihnen, die Sachen zusammenzuräumen.“
    „Nicht nötig“, entgegnete Beth. Onkel Timothy war ganz in der Nähe – er würde sich um alles kümmern. Sie ergriff Luís’ Hand. „Wir können gehen.“
    Sie nahmen denselben Weg, auf dem sie gekommen waren. Doch als sie die Kirche erreichten und Beth sich verabschieden wollte, schüttelte Luís den Kopf. „ No , das kommt keinesfalls infrage!“, sagte er bestimmt. „Ein echter Gentleman bringt eine Dame stets bis zu ihrer Türschwelle – keine Widerrede!“
    Beth nickte, und sie schlenderten Hand in Hand durch die laue Sommernacht. Besonders professionell war es nicht, mit einem potenziellen Geschäftspartner Händchen zu halten, darüber war Beth sich im Klaren. Doch es fühlte sich einfach zu gut

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