Romana Extra Band 1
Kopf und blickte ihn an.
„Ich freue mich zu hören, dass du endlich jemanden gefunden hast, mein Sohn. Nach dem, was Cassie mir erzählt hat, ist Alexis nicht dafür verantwortlich, was ihr Vater getan hat. Sie muss dich sehr lieben, wenn sie ihr eigenes Glück für deines geopfert hat. Damit wird sie für mich zu einer Person, die ich gern kennenlernen würde. Du hast es verdient, dass es Liebe in deinem Leben gibt. Deine Mutter hatte recht. Du solltest mehr unter Leute gehen.“
Charles nickte bedächtig und zeigte dann zu dem Buch auf seinem Schreibtisch. „Wenn uns die Geschichte deiner Mutter eines sagt, dann, dass wir sie geliebt haben und sie uns geliebt hat. Und das ist alles, was zählt. Ich bin wahnsinnig froh, dass Crystal Leighton in mein Leben getreten ist und mich über so viele Jahre zum glücklichsten Mann auf Erden gemacht hat. Und dass sie mir drei wunderbare Kinder geschenkt hat. Ich fühle mich dafür verantwortlich, was nach Edmunds Tod geschehen ist. Es war schwer, damit zurechtzukommen. Wir hatten alle eine harte Zeit. Ich war dem Ganzen leider nicht gewachsen.“
Charles sah durchs Fenster hinaus. „Ich sollte mich bei dir entschuldigen, nicht du dich bei mir. Und du tust gut daran, nicht weiter über dein Erbe nachzudenken. Die Zukunft kann für sich selbst sorgen. Du bist der Mann geworden, von dem ich immer glaubte, dass du zu ihm werden könntest. Ich bin stolz darauf, dich zum Sohn zu haben.“
Mark atmete tief ein und erstaunte nun seinen Vater, indem er ihm leicht auf den Rücken klopfte. „Das freut mich zu hören. Ich will nämlich morgen nach London fahren und versuchen, sie davon zu überzeugen, mir eine zweite Chance zu geben. Danke, Dad. Ich bin froh, dass dir das Buch gefällt. Und ich danke dir umso mehr, weil du Lexi Sloane indirekt in mein Leben gebracht hast.“
„Worauf wartest du noch, mein Junge? Hol dein Mädchen nach Hause, damit es die Familie kennenlernen kann. Und schreck sie bloß nicht mehr mit irgendwelchem Gerede von zukünftigen Erben ab.“
„Verflixter Apparat!“ Lexi schüttelte die kleine batteriebetriebene Schleifmaschine hin und her. Vielleicht konnte sie sie noch einmal kurzfristig zum Laufen bringen, um mit der Wand im Wohnzimmer fertig zu werden. Nein, es funktionierte nicht. Der Motor jaulte noch einmal auf, bevor er den Geist ganz aufgab.
Genervt setzte sie sich auf die Lehne des Sofas, das mitten im Raum stand. Es war seit Wochen mit einem Tuch abgedeckt, während sie die alten Tapeten abgelöst und die Löcher zugegipst hatte. Nun galt es, die Unebenheiten an den Wänden zu beseitigen.
Seit ihrer Rückkehr von Paxos vor zwei Monaten kümmerte sie sich um ihre Kindergeschichten und die Renovierung ihres Hauses. Eigentlich sollte es die perfekte Ablenkung sein. Doch selbst die härteste körperliche Arbeit brachte sie nicht auf andere Gedanken. Sie sehnte sich nach Mark – Tag und Nacht. Auch ging ihr immer wieder durch den Kopf, was hätte sein können beziehungsweise was sie verloren hatte.
Hoffentlich fühlt er sich besser als ich, dachte sie und stand seufzend auf. Sie steckte die Schleifmaschine in die Ladestation und streifte die Handschuhe ab. Dann schlenderte sie in die neu gestrichene Küche, holte sich einen Saft aus dem Kühlschrank und ging durch die Hintertür nach draußen. Sie brauchte dringend etwas frische Luft.
Zufrieden ließ sie den Blick über die kleine Terrasse schweifen, die sie mit gelbbraunen Sandsteinplatten gestaltet hatte. Rote Geranien blühten in Terrakottagefäßen, und an einem Holzspalier rankte eine Kletterrose.
Lexi genoss es, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Warum setzte sie sich nicht einen Moment in den bequemen Gartenstuhl bei dem kleinen Olivenstrauch? Sie hatte ihn in einen Topf gepflanzt, den sie zuvor angemalt hatte. Laut Aufschrift auf der Farbdose handelte es sich um „Mittelmeerblau“. Aber es war nicht das Blau, an das sie sich erinnerte. Es war ganz und gar nicht dasselbe. Und genauso wenig ist mein Leben noch dasselbe, dachte sie, als es an der Haustür klingelte.
Vermutlich der Postbote, überlegte sie. Sie ging in die Diele und öffnete schwungvoll die Tür – und traute ihren Augen nicht.
„Mark? W…was machst du hier?“
„Hallo, Lexi.“
Sie schluckte. Es war tatsächlich Mark, der da vor ihr stand. Groß, umwerfend attraktiv und wahnsinnig aufregend. Energisch kämpfte sie gegen die aufsteigenden Tränen an.
„Ist mit deinem Vater alles in
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