Romana Extra Band 1
Ordnung? Ich habe die Bilder des Filmfestivals gesehen, als er stellvertretend für deine Mutter den Preis für ihr Lebenswerk entgegennahm. Er wirkte ein wenig wackelig auf den Beinen.“
Mark legte eine Hand auf ihren Arm, und sie fühlte seine warmen Finger überdeutlich durch den dünnen Stoff ihres T-Shirts.
„Dad geht es wieder einigermaßen. Er erholt sich und wird mein Leben wohl noch lange interessant machen. Danke der Nachfrage. Es war ein gefühlsintensiver Abend. Schade, dass du nicht da warst, um mit uns zu feiern.“
Es entstand ein peinliches Schweigen. Als Lexi es schließlich nicht mehr ertrug und einfach irgendetwas sagen wollte, holte Mark ein schön verpacktes, viereckiges Ding hinter seinem Rücken hervor.
„Ich dachte, du hättest vielleicht gern deine persönliche Ausgabe der Biografie. Natürlich mit Widmung“, meinte er zögerlich. „Mein Dad plant, das Buch in einigen Wochen in einem größeren privaten Rahmen vorzustellen. Das hier ist quasi ein Geheimexemplar. Ach ja, die Familie Belmont würde sich sehr freuen, wenn du kommen würdest. Es würde etwas fehlen, wenn ich dir bei der Präsentation nicht persönlich danken könnte. Ich habe unsere Abmachung nicht vergessen. Es ist dein Verdienst, dass es die Biografie überhaupt gibt.“
Lexi sah erst das Päckchen und dann Mark an. Sie nahm das Buch entgegen und drückte es kurz an sich. Schließlich schaute sie an ihrer mit Farbe beklecksten Arbeitskleidung hinunter.
„Ich bin gerade beim Renovieren und nicht unbedingt gesellschaftsfähig.“
„Du siehst bezaubernd aus“, erwiderte Mark ernst.
„Was hast du in den vergangenen Wochen gemacht?“, fragte er leise. „Bist du in der Weltgeschichte herumgereist? Erzähl mir von all den herrlich exotischen Orten, an denen du mit deinen Klienten gewesen bist. Afrika? Asien?“
Lexi lächelte ebenfalls und spürte, wie der Charme und die Warmherzigkeit dieses umwerfenden Mannes ihren Schutzwall durchbrachen. Mark stand so dicht vor ihr und war doch unerreichbar für sie.
„Ich habe mich mit eigenen Projekten befasst.“ Sie zeigte um sich. „Ich dachte, es wäre nicht schlecht, mal eine Weile an einem Ort zu bleiben.“ Ihre Stimme bebte ein wenig. „Ich versuche, mich zurechtzufinden, nach …“
Sie schluckte und verlor bei dem Gedanken an Paxos fast die Kontrolle über sich. Rasch wechselte sie das Thema. „Ich sehe jedoch, was du gemacht hast“, fuhr sie leise fort und lächelte ansatzweise. „Du hast die Biografie zu Ende geschrieben. Ist dein Vater so zufrieden damit, wie du es gehofft hast?“
„Ja, das ist er. Er musste noch einmal zur Chemotherapie ins Krankenhaus. Sie war ganz schön hart. Aber als ich ihn mit dem Manuskript besuchte, um einige Einzelheiten zu klären … Es war eines der wenigen Male in meinem Leben, dass mein Vater meine Hand gehalten und geweint hat. Wir sind den einen oder anderen Teil zusammen durchgegangen, was uns beide verändert hat. Wir haben über Dinge gesprochen, die ich viel zu lange aufgeschoben habe. Es war gut. Nein, es war besser als gut. Es war großartig. Hab vielen Dank, dass du es dazu gemacht hast.“
„Das war ich nicht allein. Dein Vater sollte stolz auf dich sein.“ Behutsam strich Lexi über das Geschenkpapier. Sie presste die Lippen aufeinander und kämpfte gegen das Schwindelgefühl an, das Marks Nähe in ihr auslöste.
Sie hätte ihn brennend gern berührt und umarmt und ihm gesagt, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Aber das sollte sie lieber lassen. Es würde die ganze Situation nur noch weiter verschlimmern.
„Ich werde es später lesen, wenn du nichts dagegen hast. Jetzt muss ich mich wieder um die Renovierung kümmern.“ Sie zeigte in Richtung des Wohnzimmers. „Es gibt noch jede Menge zu tun.“ Sie ging zwei Schritte zurück, während sie sich halb wegdrehte. Dann blickte sie Mark noch einmal an. „Vielen Dank, dass du mir das Buch persönlich vorbeigebracht hast. Ich hoffe, es bekommt hervorragende Kritiken und kann mit einigen Lügengeschichten aufräumen. Dir und deiner Familie viel Glück, Mark.“ Die Zeit schien stillzustehen, während Lexi sich nicht von der Stelle rührte.
„Lexi, darf ich hereinkommen? Nur für fünf Minuten? Ich muss dringend mit dir reden“, sagte er und schüttelte danach den Kopf. „Vergiss es. Das hätte der alte Mark getan.“
Er trat so schnell auf sie zu, dass sie immer noch scharf einatmete, als er sie bereits umarmte und an sich zog. Verblüffung spiegelte sich
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