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Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
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unterdrücken. Der Schmerz hielt sie glücklicherweise davon ab, noch mehr zu sagen, was sie später bereuen würde. Außerdem legte ihr Hal in genau diesem Augenblick seinen Arm fest um die Taille, um sie zu stützen.
    Gegenwehr hätte alles nur noch schlimmer gemacht, und so humpelte sie den Rest des Weges entlang, den Kopf an seine Schulter gelehnt. Die Versuchung, sich ganz dem Schutz seiner Arme hinzugeben, so wie vorhin seinem Kuss, war riesengroß, aber es gelang ihr, sich von der Illusion von Sicherheit freizumachen und zu hoffen, dass er ihr heftiges Atmen auf den Schock zurückführte.
    Am Tor angekommen, entspannte sie sich. Ihr „Danke“ wurde zu einem kleinen, spitzen Schrei, als er sich bückte und sie hochhob wie eine Braut, die man über die Schwelle trägt. Sie konnte nichts anderes tun, als ihm einen Arm um den Nacken zu legen, während er sie über den Kiesweg zur Hintertür ihres Hauses trug.
    „Schlüssel?“, fragte er, als er sie ohne weitere Umstände an der Schwelle ablud.
    „Ich bin zu Hause. Dein Job ist erledigt.“
    „Machst du mir jetzt Schwierigkeiten?“, fragte er.
    „Klar.“
    Er zuckte die Schultern, sah sich um und fand den Ziegelstein, unter dem sie den Ersatzschlüssel verwahrte. „Meine Mutter hat ihren Schlüssel auch immer an derselben Stelle hinterlegt“, sagte er unter Missachtung ihres wütenden Blicks und schloss die Tür auf.
    „Geh jetzt“, forderte sie ihn verärgert auf und schüttelte im Flur ihren Schuh ab.
    „Erst wenn ich eine Tasse heißen Tee bekommen habe, die mir als Retter zusteht“, sagte er und folgte ihr nach drinnen, nachdem er seine Stiefel ausgezogen hatte.
    Plötzlich klingelte das Telefon. Sie beachtete es lange nicht, dann aber humpelte sie in die Küche und nahm den Hörer ab.
    „Claire Thack…“
    Hal zog einen Stuhl hervor und vertrieb die beiden Katzen. Dann nahm er Claire am Arm und dirigierte sie auf den Stuhl, bevor er zum Wasserkocher ging.
    „Claire?“
    „Oh, Brian …“
    „Gibt es ein Problem?“ Brian Gough, der Nachrichtenredakteur, klang eher besorgt als verärgert. „Es ist nur … Ich hatte gerade Charlie am Apparat.“
    Damit meinte er wohl Charlie Peascod, den obersten Planungsbeamten, mit dem sie die Verabredung um zehn Uhr gehabt hatte. Sie warf einen Blick auf die Uhr und stöhnte.
    „Es tut mir wirklich ganz furchtbar leid, Brian, aber ich hatte einen kleinen Unfall.“
    „Einen Unfall? Ist alles mit dir in Ordnung?“
    „J…ja …“, erwiderte sie, aber plötzlich begann sie zu zittern.
    „Du hörst dich aber gar nicht gut an.“
    „Es geht schon wieder.“ Hinter sich vernahm sie beruhigende Geräusche. Der Wasserkessel wurde gefüllt, die Keksdose geöffnet. Sie schaute lieber nicht hin … „Ich wollte dich ja gleich anrufen, aber …“ Sie hatte es komplett vergessen. Ihre wichtige Verabredung, ihren Job, einfach alles. So etwas konnte nur ein Mann wie Hal North mit einem einzigen Kuss bewirken. „Ich bin vom Rad gefallen.“
    „Warst du beim Arzt?“, fragte Brian besorgt.
    „So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Ein paar Schrammen und Beulen und ziemlich viel Dreck“, sagte sie betont locker. „Ich dusche noch schnell, dann gehe ich los. Mit etwas Glück erwische ich den Bus um elf Uhr.“
    „Nein, nein. So etwas kann einen ganz schön mitnehmen. Wir schaffen es auch ohne dich.“
    Sie wollte sofort protestieren – denn genau das wollte sie gar nicht hören – aber aus irgendeinem Grund zitterte sie plötzlich am ganzen Körper.
    „Du nimmst dir den Rest der Woche frei und legst am besten die Füße hoch. Wir sehen uns dann wieder am Montag.“
    „Wenn du das unbedingt willst“, sagte sie. „Ich rufe gleich Mr Peascod an, um mich zu entschuldigen und einen neuen Termin für Montag zu verabreden.“
    „Mach dir nur keine Sorgen wegen Charlie. Ich gehe gleich mit ihm essen, und vielleicht ist er sogar ein bisschen gesprächiger, wenn er ein Glas Wein getrunken hat.“
    Na klar, so war das bei Männern unter sich. Brian Gough brauchte sich keine Gedanken um seine Frisur zu machen und musste auch nicht seinen besten Anzug anziehen oder schöne Augen machen. Er würde mit Charlie einfach in den King’s Head gehen und beim Verspeisen eines zarten Roastbeefs – natürlich auf Spesen – alles erfahren, was in Cranbrook Park vor sich ging. So wurde es immer gemacht.
    Ich werde noch über die Treffen der Landfrauen schreiben und das Krippenspiel kommentieren, bis ich in Rente gehe.

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