Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
Vom Netzwerk:
auseinanderschrauben?“
    „Und wieder zusammensetzen und damit über die Sandgruben auf der anderen Seite des Cran fahren.“
    „Ally, pass auf!“, rief sie plötzlich und wollte aufspringen, um das Kind vom Ufer wegzuziehen, aber Hal hielt sie am Arm zurück. „Sie fällt noch rein“, protestierte Claire.
    „Es ist flach hier, und außerdem passen wir auf sie auf. Ihr geschieht nichts.“
    „Sie macht sich ganz nass.“
    „Es ist doch warm. Das trocknet schnell.“
    „Willst du mir bei der Erziehung meiner Tochter etwa ins Handwerk pfuschen?“
    „Dass du dein Kind vor Schaden bewahren willst, ist verständlich, aber du solltest es gelassener angehen.“
    „Was weißt du denn schon?“, fragte sie empört und beobachtete, wie ihre Tochter am Ufer entlanghüpfte. Nie hätte sie in Allys Alter so nah ans Wasser gedurft. „Ich trage nun mal allein die Verantwortung für sie. Sie hat doch sonst niemanden. Es ist schwer, alles für sie zu sein, überall und immer. Ich möchte so viel für sie tun …“
    „Wenn du nicht aufpasst, wirst du noch wie deine Mutter, Claire.“
    „Was?“ Seine Worte wirkten auf sie, als hätte er ihr eine Ohrfeige gegeben. Schockiert sprang sie auf. „Niemals!“
    „Ob Ally wohl auch gern ein rotes Lederröckchen hätte? Weißt du, wovon sie träumt? Hast du sie jemals danach gefragt? Haben deine Eltern dich danach gefragt?“
    „Eltern tun immer das, was sie für das Beste für ihre Kinder halten.“ Plötzlich wurde ihr klar, wie wenig sie von ihrem Kind wusste oder was Ally glücklich oder unglücklich machte. Sie setzte sich wieder.
    „Tun sie das wirklich?“
    „Meine haben für mich alles getan, was sie konnten.“
    „Dann hattest du Glück.“ Er zerknüllte die Eisverpackungen. „Auch mit den besten Absichten kann man Fehler machen. Wie haben sie denn auf Allys Ankunft reagiert?“
    „Mein Dad starb eine Woche vor ihrer Geburt.“
    „Schlechtes Timing.“
    Sie seufzte. „Gibt es einen guten Zeitpunkt und Ort zum Sterben?“
    „Ja, nach einem guten Leben und im Bett.“
    „Aber sein Leben wurde durch Bauchspeicheldrüsenkrebs zu früh beendet nach zwei Jahren Chemotherapie. Bis kurz vor seinem Tod hat er gearbeitet, weil er sich weigerte, sich zu schonen. Dazu habe er später alle Zeit der Welt, sagte er.“
    Hal sagte nicht, dass es ihm leidtäte. Claires Vater war ihm ja ständig auf den Fersen gewesen und hatte ihn persönlich vom Anwesen vertrieben.
    „Das muss eine harte Zeit für dich gewesen sein.“
    „Für meinen Dad war es besonders schwer, aber auch für meine Mutter. Ich konnte ihnen wenigstens gelegentlich entkommen und Spaß haben.“
    „Mit Allys Vater?“
    Sie schluckte. „Ja.“
    „Mach dir deswegen keine Vorwürfe.“
    „Das ist leichter gesagt als getan.“ Es war ja nicht nur die Tatsache, dass sie Spaß hatte, während ihre Eltern litten. „Ich muss damit leben, dass ich ihnen nicht die Wahrheit gesagt habe, wo ich und mit wem ich zusammen war. Meine Eltern wollten nur mein Bestes, aber ich habe sie im Stich gelassen.“
    „Das Problem hatte ich nie.“
    Sie würde ihn jetzt gern nach seiner Kindheit fragen und danach, ob er von dem Alkoholiker misshandelt worden war, der nicht sein leiblicher Vater gewesen war.
    „Sir Robert hat nach dem Tod meines Vaters meiner Mutter angeboten, das Haus zu kaufen, aber sie wollte nicht bleiben“, fuhr sie fort.
    „Und du wolltest vermutlich in der Nähe von Allys Vater sein.“
    „So war es nicht.“ Sie schnitt ein Gesicht. „Jared war schon längst über alle Berge, doch ich wollte lieber mein Baby behalten als mich der Zukunftsplanung meiner Mutter zu beugen.“ Sie beobachtete Ally, die glücklich darüber war, hier im Freien spielen zu können. „Sie wird mir niemals verzeihen, dass ich das alles weggeworfen habe. Oder dass mein Dad meine Partei ergriffen hat.“
    „Er lag im Sterben“, wandte Hal ein. „Da konzentriert man sich auf das Wesentliche.“
    Nur wenige Menschen hatten Verständnis für sie gehabt. Ihre Mutter, ihre Lehrer und Freunde hatten sie vielmehr gedrängt, ihre ausgezeichneten Schulnoten zu nutzen und Cranbrook zu verlassen, statt Mutter zu werden. Ihr Dad hatte als Einziger verstanden, warum sie das werdende Leben, das sie voller Liebe empfangen hatte, unbedingt behalten wollte. Das Leben, das ihr geschenkt wurde, als das ihres Vaters zu Ende ging.
    Erstaunlicherweise verstand Hal sie auch.
    Regel Nummer sechs bei der Arbeit mit Hal: Mache dich auf

Weitere Kostenlose Bücher