Romana Extra Band 2
in ihr Zimmer gelangen? Die Tür zu Travis’ Zimmer stand leicht offen.
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe“, erklang nun die weibliche Stimme erneut. „Und du? Habe ich dir auch so sehr gefehlt?“
Klopfenden Herzens wartete Charlene auf seine Antwort, die aber nicht kam. Stattdessen hörte sie etwas, das wie ein langer Kuss klang.
„Travis, ich …“
„Warte!“
Er ging durchs Zimmer und durch den offenen Türspalt erhaschte Charlene einen Blick auf ihn. Travis war nackt, bis auf eine schwarze Unterhose.
Sie zog sich so weit wie möglich in den Schatten zurück, konnte aber die Augen nicht von ihm abwenden. Dass ein Mann, der so groß und schlank war, gleichzeitig einen so athletischen Körper hatte, verschlug ihr den Atem.
Allerdings wirkte er etwas bedrückt. Merkwürdig, das passte so gar nicht zu der Situation. Dann drehte er sich um, und Charlene nutzte die Chance, um ungesehen in ihr Zimmer zu schlüpfen. Sie knipste das Licht nicht an und hoffte, dass Travis ihre Rückkehr nicht bemerkt hatte. Plötzlich spürte sie, dass ihr das Herz bis zum Hals schlug.
Hastig zog sie sich aus und ging ins Bett. Doch der Gedanke an Travis in Unterwäsche ließ sie keine Ruhe finden. Er sah einfach unglaublich sexy aus.
Aber er war nicht allein, und sie durfte nicht vergessen, dass sie nichts von ihm zu erwarten hatte. Warum fiel es ihr dann so schwer zu akzeptieren, dass er mit einer anderen Frau zusammen war?
Unglücklich vergrub Charlene ihr Gesicht in den Kissen.
„Hast du mich nicht mehr lieb?“, schmollte Susie.
„Wieso fragst du das?“
„Nun, normalerweise hättest du mich schon aufs Bett geschmissen und …“ Sie kicherte.
„Ja, ich weiß“, erwiderte er stirnrunzelnd. „Es hat auch gar nichts mit dir zu tun. Ich bin nur …“
Er rang nach den richtigen Worten. Um ehrlich zu sein, war ihm gerade schlagartig klar geworden, dass es ein großer Fehler gewesen war, Susie in sein Apartment einzuladen. Obwohl sie eine äußerst attraktive junge Frau war, verspürte er keinerlei Verlangen nach ihr.
Aber warum? Ob es mit der anderen Frau in seinem Leben zusammenhing? Mit der Frau, der er versprochen hatte, sie wie eine Schwester zu behandeln?
Wo war sie jetzt? Mit wem war sie gerade zusammen?
„Was ist los?“, fragte Susie alarmiert. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.“
Travis blieb stumm. Dann sagte er seufzend: „Bitte entschuldige, aber ich fürchte, das wird heute Abend nichts mit uns beiden. Ich bin einfach nicht bei der Sache.“
Sie sah ihn empört an. „Gut, dann werde ich jetzt gehen. Ich habe keine Lust, meine Zeit zu verschwenden.“
Er nickte schuldbewusst.
„Warte“, sagte er. „Ich habe noch ein Geschenk für dich.“
Er zog die Schublade seines Schranks auf und holte eine kleine Schachtel hervor. Darin befand sich ein Armband, das eigentlich für Charlene bestimmt gewesen war. Er streifte es Susie über das Handgelenk, was sie ein wenig zu beschwichtigen schien.
„Schon besser“, meinte sie schmollend. „Vielleicht haben wir beim nächsten Mal ja mehr Glück.“
Es würde kein nächstes Mal geben, aber Travis hütete sich davor, ihr das zu sagen.
„Adieu, Susie.“
Sie lächelte ihn verführerisch an, um ihm zu zeigen, was ihm entgangen war. Aber er sah an ihr vorbei.
„Adieu!“, sagte sie wütend und rauschte hinaus.
Travis nickte nur. Sein Blick war weiterhin unverwandt auf das kleine Tischchen im Flur gerichtet. Darauf lag etwas, was gar nicht dort hätte liegen sollen – Charlenes Tasche.
Er wusste, dass sie sie mitgenommen hatte, als sie gegangen war. Das konnte nur eines bedeuten – sie war da. Wahrscheinlich hatte er es einfach nicht mitbekommen.
Siedend heiß fiel ihm ein, dass die Tür zu seinem Zimmer offen gestanden hatte.
Wie viel hatte sie gesehen?
Er kämpfte eine Weile mit sich, doch dann hielt er es schließlich nicht mehr aus und klopfte an ihrer Tür.
„Hallo?“, erklang ihre Stimme.
„Ich bin’s.“
Nach ein paar Sekunden öffnete sie ihm. Sie trug einen Morgenmantel, der ihren Körper völlig verhüllte.
„Du hast deine Tasche liegen gelassen“, sagte er und hielt sie hoch.
„Oh, das … das habe ich gar nicht gemerkt. Danke!“
Travis wartete darauf, dass sie ihn hereinbat. Aber das tat sie nicht.
„Ich habe dich gar nicht so früh erwartet“, sagte er verlegen.
„Das Theaterstück war ein Desaster. Deshalb bin ich auch so früh nach Hause
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