Romana Extra Band 2

diese Worte gefallen. Jetzt fühlten sie sich an wie Messerstiche.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Travis ging ran, und wenige Minuten später hörte Charlene, wie er begeistert „Super!“ ausrief. „Das ist ja fantastisch! Warum hat das nur so lange gedauert? Ja, natürlich komme ich. Um nichts in der Welt würde ich das verpassen wollen. Bitte, richte Cassie meine besten Grüße aus!“
    Er legte auf, schnappte sich Charlene und wirbelte sie im Walzerschritt durch die Wohnung.
    „Was, zum Teufel, ist passiert?“, fragte sie lachend.
    „Das war mein Bruder Marcel.“
    „Dein Bruder, dessen Freundin wieder als Model arbeitet?“
    „Genau der. Und jetzt hör mir zu: Sie ist zu ihm zurückgekehrt. Erinnerst du dich noch an das Foto in dem Magazin? Du hast doch gesagt, sie würde damit wahrscheinlich eine Menge Geld verdienen. Nun, das hat sie auch getan. Aber dann hat sie dieses Geld in seine Firma investiert. Danach ist sie zu ihm gegangen und hat ihm erklärt, dass sie jetzt zu seinen Aktionären gehört.“
    „Was bedeutet, dass er sie respektieren und auf Augenhöhe behandeln muss. Das ist ja wunderbar!“
    Travis nickte. „Irgendwie haben sie es geschafft, wieder zusammenzukommen. Nächsten Monat werden sie in Paris heiraten. Es wird eine große Party geben. Bestimmt werden wir viel Spaß haben, und du kannst den Rest meiner Familie kennenlernen.“
    Charlene sah ihn erstaunt an. „Bin ich denn eingeladen?“
    „Ob du eingeladen bist? Hör zu, alle sind schon ganz wild darauf, dich zu treffen. Ich würde nie wagen, ohne dich aufzutauchen. Warte mal – wer ist das denn schon wieder?“ Das Telefon hatte erneut geklingelt. „Hallo? Hi, Joe. Ja, ich bin schon unterwegs. Freut mich, dass es dir gefällt. Wir könnten natürlich noch mehr … Moment, sie ist gerade hier. Ich frage sie.“
    Er wandte sich zu Charlene. „Das ist Joe. Bisher ist er mit unseren öffentlichen Auftritten sehr zufrieden, aber jetzt will er mit uns weiter an der Strategie arbeiten. Würde es dir etwas ausmachen, mich ins Studio zu begleiten?“
    „Nein, natürlich nicht.“
    „Joe, wir fahren jetzt los.“
    Bei ihrer Ankunft passte Joe sie direkt ab und ging mit ihnen in die Studiokantine. Charlene hatte sich schon daran gewöhnt, dass er sie stets von Kopf bis Fuß musterte. Er nickte anerkennend.
    „Prima. Sie sehen gut aus.“
    „Danke.“
    „Und nicht nur das. Ich finde, Sie machen einen fabelhaften Job.“
    „Was ist mit mir?“, fragte Travis gespielt beleidigt.
    „Du natürlich auch.“
    Travis legte den Arm um Charlene und sagte: „Wie du siehst, geht es inzwischen nur noch um dich. Mich beachtet keiner mehr.“
    „Da kann ich ja nur lachen“, erwiderte sie und boxte ihn leicht in die Seite.
    „Können wir bitte wieder ernst werden?“, fragte Joe. „Bisher ist alles gut gelaufen, doch jetzt sollten wir der Presse ein bisschen mehr Futter geben. Ich habe für euch einen Theaterbesuch geplant. Außerdem solltet ihr ein paar ausgedehnte Shopping-Touren machen. Travis, ich würde vorschlagen, du gehst mit Charlene zum Juwelier und kaufst ihr ein paar schöne Schmuckstücke. Dann hat die Presse wieder etwas zum Spekulieren.“
    „Wollen wir das denn?“, fragte Charlene stirnrunzelnd. „Was passiert, wenn sich die ganzen Spekulationen als haltlos erweisen?“
    „Wer behauptet denn, dass sie sich als haltlos erweisen werden?“, gab Joe listig zurück.
    „So, das reicht jetzt“, meinte Travis fest. „Geh bitte nicht zu weit. Charlene hilft uns nur deshalb, weil sie so ein netter Mensch ist.“
    „Na ja, sie braucht es ja nicht umsonst zu tun. Das Studio kann den Schmuck bezahlen, und wenn ihr später auseinandergehen solltet, kann sie ihn bestimmt behalten.“
    „Aha, ich soll mich also mit Travis streiten und ihm dabei den Schmuck vor die Füße werfen. Ist das Ihr Plan?“ Charlene konnte es gar nicht fassen, sie lachte laut. Diese Vorstellung war einfach zu absurd
    „Du hast einen Riesenspaß bei der Sache, stimmt’s?“, fragte Travis.
    „Ich weiß gar nicht, wie ich dabei ernst bleiben soll.“
    „Mir ist klar, dass die Sache ihre komischen Seiten hat“, sagte Joe. „Trotzdem sollten wir professionell damit umgehen.“ Er senkte die Stimme. „Hört zu, ihr müsst es noch für euch behalten. Aber es kann sehr gut sein, dass aus der Serie ein Film gemacht wird.“
    Wie vom Donner gerührt starrten die beiden ihn an.
    „Ein Film?“, wiederholte Travis ungläubig.
    Joe nickte. „Du