Romana Extra Band 2
bist natürlich der beste Kandidat für die Hauptrolle.“
Charlene sah ihn empört an. „Er sollte der einzige Kandidat sein. Schließlich hat er die Serie zu dem gemacht, was sie jetzt ist.“
„Deshalb unterstützen wir ihn ja auch“, meinte Joe. „Aber Alaric Lanley ist ebenfalls interessiert.“
Alaric war ein großer internationaler Filmstar.
„Dann habe ich keine Chance“, sagte Travis düster.
„Das sehe ich nicht so. Charlene hat recht, du verkörperst die Rolle nach außen hin, und das verschafft dir einen Vorteil. Jedenfalls sollten wir die Gunst der Stunde nutzen und alles tun, was für dein Image von Vorteil ist.“ Er machte eine kleine Pause. „Die Tatsache, dass Charlene aufgetaucht ist, ist ein Glücksfall für uns, Travis. Inzwischen wissen alle, dass ihr ein Paar seid. Man hat euch in Restaurants und auf der Straße gesehen. Aber jetzt sollten wir die Latte ein wenig höher legen.“
Charlene sah ihn zweifelnd an. Diese fast schon militärische Strategieplanung war nicht nach ihrem Geschmack. Doch dann sah sie Travis’ unsicheren Blick und wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Dies war seine große Chance, und sie hatte versprochen, ihm dabei zu helfen.
„Sind Sie dabei?“, fragte Joe gespannt.
„Ja“, nickte sie.
„Danke, Charlene“, sagte Travis bewegt.
„Prima. Dann sollten wir jetzt die nächsten Schritte planen.“
„Wie wäre es mit einer Strandparty?“, fragte Travis. „Wir treffen uns mit ein paar Freunden am Venice Beach zum Schwimmen, Tanzen und Picknicken.“
„Oh, das ist eine tolle Idee!“ Joe war begeistert. „Ich werde mich um alles kümmern und melde mich dann bei euch.“
Travis war sehr mit sich zufrieden. Es ging hier nicht nur um die PR – bei einer Strandparty würde er endlich mehr über Charlenes Körper erfahren. Denn zum Schwimmen würde sie bestimmt einen Bikini tragen.
Allerdings war er auch ein wenig schuldbewusst. Es war nicht die Art eines Gentlemans, eine Frau dazu zu bringen, ihren Körper zur Schau zu stellen.
„Ist das in Ordnung für dich?“, fragte er besorgt. „Ich möchte dich nicht zu etwas zwingen, worauf du keine Lust hast.“
Vor Charlenes innerem Auge erschien das Bild aus jener Nacht – Travis in seinem Zimmer, fast nackt bis auf seine knappe Unterhose.
„Wenn es unbedingt nötig ist, werde ich mich wohl dazu überwinden müssen“, antwortete sie gespielt kühl.
Die Vorbereitungen für die Strandparty am Venice Beach wurden von Joe mit geradezu militärischer Disziplin getroffen.
„Alle haben an diesem Tag frei“, erklärte er Travis und Charlene. „Das heißt, die gesamte Crew wird da sein – und natürlich auch die Presse, die zufällig von dem Ereignis Wind bekommen hat. Sie werden viele Fotos von euch machen – beim Schwimmen, Essen und während ihr euch unterhaltet.“
„Ist dir das auch wirklich recht?“, fragte Travis Charlene am Morgen vor der Party. „Du sahst irgendwie komisch aus, als Joe davon erzählt hat.“
„Ich habe mir nur Sorgen gemacht, ob ich meine Rolle auch gut genug spielen werde.“
„Natürlich wirst du das. Alles, was du machst, machst du ganz wunderbar!“
Charlene blieb ernst. „Ich weiß, dass für dich eine Menge davon abhängt. Und mir ist klar, dass du Angst vor einem Scheitern hast.“
„Wie gut du mich kennst“, seufzte Travis. „Bei anderen Leuten kann ich eine Maske aufsetzen und den Clown spielen. Aber du siehst durch diese ganzen Verkleidungen einfach hindurch.“ Er griff nach ihrer Hand und küsste sie. „Normalerweise würde mir das Angst machen, aber bei dir fühle ich mich sicher. Es gibt nur einen Punkt, in dem du dich irrst.“
„Und der wäre?“
Er lachte trocken. „Ich habe nicht nur ein bisschen Angst – mir schlottern die Knie. Wenn ich diese Chance nicht bekomme … Die Rolle in dem Film zu kriegen, könnte der Anfang von etwas wirklich Großem sein.“
Charlene nickte. „Natürlich. Danach würdest du einen weiteren Film machen und noch einen und noch einen. Die Studios würden sich überschlagen, um mit dir zu arbeiten.“
„Ich könnte ein wirklich großer Star werden und dann …“
„Dann würde sogar dein Vater dich irgendwann respektieren müssen“, vervollständigte sie den Satz für ihn. „Ja, dann wäre er bestimmt sehr stolz auf dich und könnte überall mit dir angeben.“
Travis sah sie betroffen an. „Ganz schön albern, oder? Schließlich bin ich ein erwachsener Mann. Aber dir kann ich nun einmal
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