Romana Extra Band 2
von ihm in die Limousine helfen.
11. KAPITEL
Der Flug von Los Angeles nach Paris dauerte dreizehn Stunden. Charlene schlief hin und wieder ein. Immer, wenn sie aufwachte, stellte sie fest, dass Travis ihre Hand hielt.
Zwischendurch betrachteten sie die Broschüre von La Couronne, dem Luxushotel, das die Perle von Marcel Falcons Imperium war. Dort würden sie die nächsten Tage wohnen. Das Gebäude war ursprünglich ein Stadtpalast aus dem siebzehnten Jahrhundert gewesen, der inzwischen mit allen Annehmlichkeiten der Neuzeit versehen worden war.
„Das Haus hat ein paarmal den Besitzer gewechselt, bis Marcel es übernommen hat“, erklärte Travis ihr. „Letztes Jahr hat er ein ähnlich großes Objekt in London gekauft und es nach dem Modell von La Couronne modernisiert. Dort hat er dann auch eine gewisse Mrs Henshaw kennengelernt. Das war Cassie – ein Mädchen, in das er sich acht Jahre zuvor verliebt hatte.“
„Acht Jahre!“, staunte Charlene. „Nach so langer Zeit haben sie sich wiedergetroffen?“
„Ja, es ist unglaublich, oder? Ich glaube, wenn die Liebe wirklich stark ist, übersteht sie die Zeit.“
„Und trotz der verkorksten Verlobung sind sie am Ende wieder zusammengekommen.“
Travis nickte. „Ihr zuliebe hat Marcel sogar eine Hochzeitskapelle im Hotel eingerichtet, was er vorher immer abgelehnt hat.“
„Was ist mit deinem Vater? Wird er auch kommen?“
„Das ist noch nicht klar.“ Er lachte.“ Es gibt da eine interessante Geschichte. Amos wollte eigentlich, dass einer von uns Freya heiratet, die Tochter seiner neuen Frau. Er hatte ihr Geld als Mitgift geschenkt. Freya hingegen hat dieses Geld Cassie geliehen, damit sie sich in Marcels Firma einkaufen konnte. Mein Vater war deswegen stinksauer, deshalb weiß keiner, ob er bei der Hochzeit auftauchen wird.“
„Hast du inzwischen noch einmal mit ihm gesprochen?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube, ich existiere gar nicht für ihn. Bei unserem letzten Gespräch vor einem Jahr in Monte Carlo hat er mir geraten, mir einen anderen Job zu suchen. Die Schauspielerei ist für ihn einfach nicht seriös genug. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine Meinung inzwischen geändert hat.“
In diesem Augenblick verkündete der Pilot, dass sie in Kürze ihr Ziel erreichen würden. Bald kam Paris in Sicht. Charlene merkte, dass sie sich trotz allem sehr auf die nächsten Tage freute.
Als sie später ihre Koffer abholten, sah Travis sich suchend um. Plötzlich leuchtete sein Gesicht auf.
„Marcel!“
Hinter der Absperrung stand ein etwa dreißigjähriger Mann und winkte ihnen zu. An seiner Seite war eine unglaublich hübsche junge Frau. Sie war das Model, dessen Foto Charlene damals in der Zeitung gesehen hatte.
Die Brüder umarmten sich herzlich, dann folgte eine kleine Vorstellungsrunde.
Charlene würde ihren ersten Eindruck von Paris nie vergessen. Es war ein wunderbarer Tag, die Stadt zeigte sich von ihrer besten Seite. Bald hatten sie La Couronne erreicht, das mehr einem Palast als einem Hotel ähnelte.
Sie wurden von einem Mann begrüßt, der eine große Ähnlichkeit mit Marcel hatte. Das muss Darius sein, dachte Charlene.
„Komm“, sagte Cassie zu ihr. „Die Brüder wollen sich bestimmt erst einmal unterhalten. Ich zeige dir in der Zwischenzeit eure Suite.“
Natürlich würden sie in einem Zimmer wohnen, erkannte Charlene schlagartig. Alles andere hätte nur Verdacht erregt.
„Ihr seid alle im selben Stock untergebracht“, erklärte Cassie ihr auf dem Weg nach oben. „Darius’ und Harriets Suite liegt direkt neben eurer. Jackson hat ein eigenes Zimmer gleich um die Ecke, genau wie Leonid. Die große Suite ist für Amos, seine Frau und Freya vorgesehen.“
„Wenn sie überhaupt kommen“, sagte Charlene trocken.
„Das hoffe ich doch sehr. Marcel wäre bestimmt sehr verletzt, wenn Amos ihn so vor den Kopf stoßen würde.“
Die Suite war gigantisch und das Bett im Schlafzimmer so groß, dass man sich darin verlieren konnte. Die beiden jungen Frauen gingen auf den Balkon. Unten auf der Straße traf gerade ein Taxi ein, aus dem eine junge Frau stieg.
„Das ist Freya“, sagte Cassie und winkte dieser zu. „Hey, komm hoch!“
Wenige Minuten später klopfte es an der Tür, und Freya betrat das Zimmer. Sie und Cassie waren alte Freundinnen. Die beiden erzählten Charlene, wie Freya Cassie dabei geholfen hatte, das Geld für die Investition in Marcels Firma zusammenzubringen.
„Warum bist du allein
Weitere Kostenlose Bücher