Romana Extra Band 2
geträumt, dich hier bei mir zu haben.“
„Wenn John nicht wäre, würde ich sofort kommen. Ich hätte nichts gegen einen Neuanfang, neue Menschen, andere Möglichkeiten …“, gestand Hilary.
Plötzlich kam Billie ein Gedanke. „Ich habe eine Idee. So würde nie jemand auf die Idee kommen, dass es Alexeis Baby ist.“
In dem Moment war der Plan entstanden. Ihre Tante hatte sie zunächst für verrückt gehalten. „Und wer würde uns glauben, dass dein Baby meins ist?“
„Du bist doch erst achtunddreißig. Und außer Lauren weiß niemand hier von der Krankheit deines Mannes“, sagte Billie, der die Idee immer besser gefiel. „Außerdem müssten wir diese Lüge nicht immer leben, Hilary. Sobald ich genug Geld habe, verkaufe ich das Haus und suche mir einen anderen Job. Dann brauchen wir die Farce nicht mehr weiterzuspielen …“
„Selbst wenn ich dir je helfen könnte, würde Lauren Bescheid wissen …“
„Bestimmt können wir Mum dazu bringen, den Mund zu halten. Ich könnte das Baby behalten, ohne Aufsehen zu erregen“, erklärte Billie. „Bitte lass es dir durch den Kopf gehen, und sag Ja.“
„Wenn du es wirklich willst, würde ich es nur deswegen tun, weil ich Babys liebe und gern auf Speros leben würde. Allerdings nicht, solange John noch lebt. Er erkennt mich zwar nur noch selten“, sagte Hilary gequält, „doch er hat auch noch lichte Momente. Ich weiß, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, aber lass uns jetzt nicht darüber sprechen … Wie willst du deine Schwangerschaft eigentlich vor Alexei verbergen?“
„Ich werde sie verheimlichen, solange ich kann, und ihn dann um eine Auszeit bitten, damit ich nach England fliegen und dich für eine Weile unterstützen kann. Das wird er mir sicher nicht abschlagen.“
„Wenn du das Kind hier zur Welt bringst, kann ich mich darum kümmern“, versicherte ihre Tante. „Auch wenn es dir nicht leichtfällt, es hierzulassen. Ich würde es lieben wie mein eigenes.“
„Das weiß ich“, erwiderte Billie herzlich.
Zum ersten Mal seit sie den Schwangerschaftstest gemacht hatte schlief sie in dieser Nacht durch. Als sie am Morgen aufwachte, dachte sie noch einmal über ihren Plan nach. Die Vorstellung, dass ihre Tante und sie eine Lüge lebten, gefiel ihr überhaupt nicht. Aber die perfekte Lösung gab es nicht. Wenn ihr Kind gut versorgt war, dann war es die Lüge wert. Billie legte die Hand auf den Bauch. Sie wollte das Kind so sehr.
Am nächsten Tag bat Damon Marios sie, sich mit ihm auf der Baustelle zu treffen, um über die Terrasse zu sprechen. Sie hatte ihn nicht nur als Architekten, sondern auch als Bauleiter engagiert, damit sie sich um nichts kümmern musste. In der glühenden Nachmittagshitze fuhr sie die ungepflasterte Straße hoch und parkte an der Baustelle neben seinem Geländewagen.
„Ich dachte, wir essen zusammen Mittag, während wir uns unterhalten.“ Lächelnd deutete Damon auf die Snacks, die er im Schatten eines knorrigen Olivenbaums auf einer Decke bereitgestellt hatte.
„Oh … Das ist ja eine nette Idee“, sagte Billie überrascht, bevor sie sich leise seufzend hinsetzte. Er bot ihr von den verschiedenen Gerichten etwas an, während er sie davon zu überzeugen versuchte, die Terrasse noch abwechslungsreicher zu gestalten als ursprünglich geplant. „Die Aussicht ist so spektakulär“, erklärte er.
Als er ihr Wein einschenken wollte, schüttelte sie den Kopf. „Ich möchte, dass das Haus so schnell wie möglich fertiggestellt wird, und ich will auch nicht mehr ausgeben. Schließlich muss ich noch Möbel kaufen!“
Stirnrunzelnd betrachtete Damon sie. „Du wirkst in letzter Zeit ziemlich gestresst, Billie. Was ist los?“
Auf keinen Fall durfte er etwas erfahren. „Nichts ist los. Mir macht nur die Hitze zu schaffen.“
„Alexei verlangt seinen Leuten eine Menge ab. Ich habe keine Ahnung, wie du dieser Belastung standhältst. Und wenn es stimmt, was in den Zeitungen steht, ist dieses Miststück Calisto wieder in sein Leben zurückgekehrt und hält ihn auf Trab.“
Sofort verspannte sie sich. „Warum nennst du sie so?“
„Wenn sie mit ihm zusammenbleibt, wirst du es bald herausfinden. Meine Mutter sagt, dass sie sich den Angestellten gegenüber beim letzten Mal unmöglich verhalten hat … Außerdem geht das Gerücht, dass seine Eltern ihn ihretwegen enterben wollten und sie deswegen Bethune geheiratet hat.“
„Menschen ändern sich. Damals war sie noch jung“, bemerkte Billie trocken, woraufhin
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