Romana Extra Band 2
besorgt um, doch alles wirkte sehr gepflegt. Nachdem die tüchtige Haushälterin sie begrüßt hatte, führte sie sie durchs Haus.
Eine Suite im Erdgeschoss war bereits als Konferenzzentrum hergerichtet, und die Schlafzimmer standen denen in einem exklusiven Hotel in nichts nach. Billie war beeindruckt und teilte es der Haushälterin lächelnd mit. In dieser Hinsicht gab es für sie also nichts mehr zu tun.
Am nächsten Tag traf Alexei gegen Mittag mit dem Hubschrauber ein, als sie gerade die Kosten für die geplante Renovierung der Küche aufstellte. Er kam ins Büro, das schwarze Haar ein wenig zerzaust und ein ungewohntes Lächeln um die Lippen, das ihn weniger Furcht einflößend erscheinen ließ.
„Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass du wieder dort bist, wo du hingehörst … Alles läuft wie am Schnürchen.“ Alexei betrachtete Billie forschend und wünschte, sie hätte das schimmernde Haar offen gelassen und würde statt des strengen Nadelstreifenrocks etwas Verführerischeres tragen. Genauso hätte es ihm gefallen, wenn ihre Fingernägel lackiert gewesen wären. Bei der Vorstellung ihrer weiblichen Kurven in Spitzendessous loderte Verlangen in ihm auf, und zum ersten Mal verspürte er dabei keine Schuldgefühle. Und warum war das so? Weil er wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben keine unlauteren Absichten hegte.
Nervös, weil Alexei ihr so nahe war und sie sich seinem Sex-Appeal kaum entziehen konnte, stand Billie mit klopfendem Herzen auf. „Die Haushälterin hat sich schon vor meiner Ankunft um alles gekümmert. Sie ist ein Juwel.“
Nun lächelte er noch strahlender, und seine weißen Zähne bildeten einen faszinierenden Kontrast zu seinem dunklen Teint. „Wie großmütig du anderen gegenüber bist! Du hast viele herausragende Eigenschaften, Billie. Meine Gäste treffen heute Nachmittag ein, und ich möchte, dass du als Gastgeberin fungierst.“
Sie nickte.
„Und da du sicher keine passenden Sachen dabei hast, habe ich welche für dich bestellt.“
Erstaunt blickte sie ihn an. „Du hast Sachen für mich bestellt?“, wiederholte sie überrascht.
„Ich möchte nicht, dass du in den nächsten achtundvierzig Stunden im Kostüm herumläufst, moraki mou .“
Unter seinem glutvollen Blick verspannte sie sich. Ein erregtes Prickeln überlief sie, Verlangen flammte auf. „Ich dachte, wir wären übereingekommen, dass du mich nicht mehr so nennst …“
Alexei lachte schallend. In Anbetracht der Tatsache, dass seine Beziehung zu Calisto gescheitert war und die Presse dies richtig ausgeschlachtet hatte, war er in erstaunlich guter Stimmung. „Nein, du wolltest es nicht, aber ich habe dir nichts versprochen. Ich nenne dich, wie ich will.“
Diese arrogante Antwort war typisch für ihn und nahm ihr gerade deswegen ein wenig die Nervosität. So kannte sie ihn. Billie konzentrierte sich wieder aufs Geschäftliche. „Ich bin die Zahlen für die geplanten Renovierungsarbeiten hier durchgegangen und muss mit dir über das Budget sprechen, bevor ich …“
„Nein, lass uns jetzt nicht arbeiten. Geh, zieh eins der neuen Outfits an, und iss dann mit mir zu Mittag.“
„Aber deine Gäste kommen erst heute Nachmittag.“
„Hast du einen besonderen Grund dafür, dass du heute unbedingt mit mir streiten musst?“, erkundigte Alexei sich scharf.
Sie wollte kontern, überlegte es sich dann jedoch anders. Dass sie nicht wusste, warum er sich so verhielt, ärgerte sie. Warum hatte er ihr Kleidung besorgt? Als er ihr damals einige Sachen für den Job gekauft hatte, hatte er gewusst, wie wenig Geld sie hatte. Aber warum war ihm jetzt plötzlich wichtig, was sie anzog? Wollte er ihr damit auf subtile Weise zu verstehen geben, dass sie wieder schlecht gekleidet war? Das berührte sie peinlich, bis sie in ihr Zimmer ging und feststellte, dass dort eine große Auswahl an Designerkleidung auf sie wartete. Keines der Modelle eignete sich allerdings für den Job, und dass Alexei außerdem Dessous für sie ausgesucht hatte, erschien ihr viel zu intim. Wahrscheinlich hatte er eine Stilberaterin engagiert, und bei den Dessous musste es sich um ein Missverständnis handeln.
Aber egal, ob Missverständnis oder nicht, Billie war fasziniert von der exquisiten Lingerie und erlag schließlich der Versuchung, etwas anzuprobieren. Nachdem sie sich für ein verführerisches zartblaues Seidenensemble entschieden hatte, probierte sie ein schlichtes royalblaues Kleid mit einem tiefen Ausschnitt und einer dazu
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