Romana Extra Band 2
passenden kurzärmeligen Jacke von einer berühmten Designerin an. Als sie sich im Spiegel betrachtete, erkannte sie sich kaum wieder. Nachdem sie ihre Hochsteckfrisur gelöst und das Haar gebürstet hatte, lächelte sie. So fühlte man sich also, wenn man umwerfend aussah! Eigentlich hätte sie alles wieder ausziehen, nach unten gehen und Alexei sagen müssen, dass sie auf keinen Fall eine komplette neue Garderobe von ihm annehmen konnte. Zuerst sollte er sie allerdings in dieser Aufmachung bewundern, eine Erkenntnis, die sie beschämt erröten ließ.
Als Billie wieder das Büro betrat, betrachtete er sie zufrieden. „Du siehst überhaupt nicht mehr wie meine Assistentin aus.“
„Das stimmt nicht“, erwiderte sie ernst.
„Dir steht eine Beförderung bevor … und zwar eine große“, erklärte er. „Nach der Trennung von Calisto habe ich viel über dich nachgedacht und bin zu einem interessanten Ergebnis gekommen. Du verkörperst die ideale Ehefrau für mich.“
Verwirrt blickte Billie ihn an. „Jetzt sollte ich mich wohl für das Kompliment bedanken.“
„Ich kenne dich in- und auswendig. Du kennst mich auch und verstehst mich“, sagte er beängstigend kühl, als er sie, die Hand auf ihrem Rücken, in den Speisesaal führte. „Du hast all die Eigenschaften, die ich bewundere – Ehrlichkeit, Selbstachtung, Courage und Respekt anderen gegenüber. Meine Familie und meine Angestellten mögen und respektieren dich auch.“
„Ich arbeite nur für dich. Du machst mich ganz verlegen.“ Sie spürte, wie sie errötete, als sie ihm gegenüber Platz nahm.
„Unsinn“, spottete er. „Zwischen uns beiden besteht eine starke Anziehungskraft, und das war immer so.“
Nun brannten ihr die Wangen. „Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst …“
„Dann unterbrich mich nicht, und hör mir zu“, warf er bissig ein. „Ich bin kein Romantiker. Ich war es nie und werde es auch nie sein. Die Geschichte mit Calisto war ein großer Fehler, und ich bin dankbar, dass ich es gemerkt habe, bevor ich ihr einen Ring an den Finger gesteckt habe. Aber dieses Fiasko hat mich veranlasst, darüber nachzudenken, was in einer lebenslangen Partnerschaft wichtig ist, was ich von einer Frau will und was diese Frau von mir erwarten könnte.“
„Na ja, das ist sehr vernünftig, aber momentan bist du wahrscheinlich nicht besonders gut auf Frauen zu sprechen und denkst nicht so klar, wie du glaubst.“
Prompt verhärteten sich seine Züge, und er kniff überheblich die Augen zusammen. „Da irrst du dich. Ich war mir noch nie einer Sache so sicher. Offen gestanden verschwende ich sonst kaum einen Gedanken an meine Beziehungen zu Frauen.“
„Ich weiß“, bestätigte Billie, die an einige besonders große Fehlgriffe seinerseits denken musste.
„Du kennst mich von meiner schlechtesten Seite.“
Die Stirn gekraust, fragte sie sich, warum er mit ihr über derart persönliche Dinge sprach. Sie fühlte sich sehr unbehaglich.
„Lass mich bitte ausreden“, drängte Alexei, als könnte er ihre Verwirrung nachvollziehen. „Flüchtiger Sex langweilt mich mittlerweile.“
„Es hat ja lange gedauert, bis du zu dieser Einsicht gelangt bist, aber dass du es getan hast, spricht für dich“, erwiderte sie betont fröhlich, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
„Wenn du jetzt nicht für fünf Minuten den Mund hältst, erwürge ich dich!“, sagte Alexei und stöhnte verzweifelt. „Ich bin nun bereit, zu heiraten und eine Familie zu gründen, und du bist die einzige Frau, die ich mir in dieser Rolle vorstellen kann. Ich möchte dich heiraten.“
Billie blickte ihn fassungslos an. Das konnte er unmöglich ernst meinen! Für eine Weile herrschte angespanntes Schweigen, das an ihren Nerven zerrte.
„Ich vertraue dir mehr als allen anderen Frauen, denen ich je begegnet bin, und unsere Beziehung gründet nicht nur auf Sex oder der Liebe zu meinem Geld. Ich bin davon überzeugt, dass deine Fähigkeiten, die dich zu einer verlässlichen und vertrauenswürdigen Angestellten gemacht haben, dich zu einer noch besseren Ehefrau machen“, fügte er grimmig hinzu. „Also stelle ich dir jetzt die Frage, die ich nicht einmal Calisto gestellt habe … Willst du meine Frau werden?“
„Das kannst du mich doch nicht allen Ernstes eine Woche nach der Trennung von ihr fragen!“, rief sie, denn sie fühlte sich plötzlich ganz hilflos. „Damit willst du Calisto nur eins auswischen. Du weißt überhaupt nicht, was du da tust!“
Obwohl es
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