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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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Mike Norton als ihr Vater infrage kamen – wer war es dann? Ein Mann, der eine junge Frau mit ihrem Kind allein gelassen hatte? Einer, der nur Verachtung verdiente?
    Mel trocknete ihre Tränen, von denen sie bisher nichts bemerkt hatte. Sie weinte sonst nie. Sie hatte immer versucht, stark zu sein und für sich und ihre Mutter zu kämpfen.
    Zu spät hatte sie begriffen, dass Sarina Norton eine Frau mit mehr als zwei Gesichtern war.
    Vom Balkon ihres Zimmers aus beobachtete Mel, wie die Trauergäste Kooraki verließen. Dev begleitete die O’Hares zu ihrem Land Rover. Mehrere Rancharbeiter standen bereit, um diejenigen, die mit eigenem Flugzeug oder einer Chartermaschine gekommen waren, zum Flugplatz zu bringen.
    Mel sah, dass Dev Patrick O’Hare kräftig die Hand schüttelte, ehe er Mrs O’Hare auf die Wange küsste. Zum Schluss wandte er sich Siobhan zu, deren Wangen glühten, als sie zu ihm aufschaute.
    Das genügte Mel. Sie wich zurück und barg ihr Gesicht in den Händen. Das Herz wollte ihr zerspringen. Sie liebte Dev über alles – mehr als jede andere Frau es gekonnt hätte, trotzdem hatte sie das Gefühl, als würde sie dem Druck nicht länger standhalten. Sie würde Dev verlieren – falls sie ihn jemals besessen hatte.
    Wieder hörte sie die Stimme ihrer Mutter. Glaub ja nicht, dass er dich heiratet, Amelia. Er schläft mit dir, aber seine Frau wirst du nie.
    Gregory Langdon hatte eine hoch angesehene Frau zum Traualtar geführt, ohne sie zu lieben. Die Ehe war aus Vernunftgründen geschlossen worden, um zwei reiche und mächtige Familien zu verbinden. Vielleicht würde Dev dasselbe tun, indem er Siobhan heiratete – ein hübsches, fröhliches und vertrauenswürdiges Mädchen, das er irgendwann vielleicht sogar lieb gewinnen würde. Eine Verbindung der Langdons und O’Hares war für beide Seiten von Vorteil.
    Über Siobhans Wünsche konnte kein Zweifel bestehen. Sie war in Dev verliebt.
    Mel verließ den Balkon und tastete nach dem Reißverschluss ihres schwarzen Kleids. Das Testament sollte in der Bibliothek verlesen werden, einem großen Raum mit Stuckornamenten und zwei Kronleuchtern an der Decke. Viele Personen konnten darin Platz finden. Heute würden es zwölf sein, darunter ihre Mutter.
    Mel schauderte bei dem Gedanken. Sarina Norton, fast zwölf Jahre lang Koorakis Wirtschafterin, hatte über Nacht die Rolle gewechselt und war zu einer ernst zu nehmenden Konkurrentin geworden. Wie viel Geld mochte Gregory ihr hinterlassen haben? Mel selbst wollte keinen Cent. Sie würde das Geld spenden – es gab genug Möglichkeiten, Gutes zu tun.
    Die Verabschiedung der Gäste zog sich hin. Sobald sich die Lage beruhigt hatte, wollte Mel sich in den Stall schleichen, ein Pferd satteln und möglichst bis ans Ende der Welt galoppieren. Sie musste unbedingt für eine Weile allein sein.
    Während sie noch ihren Gedanken nachhing, klopfte jemand an ihre Tür. Ob das Ava war? Dann kam sie als Freundin. Mel zog das schwarze Kleid wieder hoch und schloss den Reißverschluss. Dann öffnete sie.
    Draußen stand nicht Ava, sondern Dev – mit einem Gesichtsausdruck, den sie vorher noch nie an ihm bemerkt hatte. Er erinnerte Mel an einen Prinzen, dem plötzlich die Königswürde zugesprochen worden war.
    „Was ist los, Mel?“ Er kam unaufgefordert herein, legte ihr beide Hände auf die Schultern und sah sie durchdringend an. „Du siehst völlig verstört aus.“
    „Weil ich es bin.“ Die Tränen saßen immer noch locker, und sie war unnatürlich blass. „Ich hätte nicht herkommen sollen. Meine Mutter beginnt ein neues Leben, in dem kein Platz für mich ist. Warum bist du gekommen? Wenn es wegen des Testaments ist … ich werde nicht an der Verlesung teilnehmen. Ich könnte es nicht ertragen.“
    „Wer zwingt dich dazu?“ Dev überragte sie mehr als sonst, denn sie hatte ihre hochhackigen Sandaletten ausgezogen. „Hast du dich wieder mit deiner Mutter angelegt?“
    „Darüber möchte ich nicht sprechen. Im Übrigen … Welche Mutter meinst du? Sie wechselt die Rollen, als ob sie beliebig viele Doppelgängerinnen hätte. Eine hat sich längst von Kooraki abgesetzt. Eine andere ist geblieben, um erst das geerbte Geld in Empfang zu nehmen und dann zu verschwinden. In jedem Fall wirst du sie danach nicht wiedersehen.“
    „Ich glaube nicht, dass es so einfach ist“, erklärte Dev in einem Ton, der Mel erschreckte.
    „Wie meinst du das?“, fragte sie ängstlich. „Muss ich mich auf neue Enthüllungen

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