Romana Extra Band 4 (German Edition)
des Sofas.
„Laut Polizeibericht ist Giovanni Valtieri heute Mittag aus dem Krankenhaus entlassen worden, in das er gestern nach einem tätlichen Angriff eingeliefert wurde. Offenbar hat ihn Anita della Rossa abgeholt, eine Freundin der Familie, mit der der Rechtsanwalt einmal liiert war.“
„Meine Güte“, brachte sie verblüfft hervor. „Wie haben die das denn herausgefunden?“
„Keine Ahnung. Aber das war anscheinend noch nicht alles.“
Ein Reporter stand vor dem Krankenhaus und berichtete, dass man sie am Vortag und an diesem Morgen gesehen hätte, und redete dann über Gios Beziehung zu ihr.
„Giovanni ist der jüngste Sohn von Vittorio und Elisa Valtieri und entstammt somit einer der ältesten und bekanntesten Familien in der Toskana. Er ist ein überaus erfolgreicher Rechtsanwalt und eine schillernde Persönlichkeit. Dass er die Freundschaft mit der Hochzeitsplanerin Anita della Rossa erneuert hat, gibt Anlass zu Spekulationen, und es stellt sich die Frage: Wird Anita bald ihre eigene Hochzeit planen?“
Gio hatte offenbar genug gehört, denn er schaltete das Gerät aus und saß mit zusammengepressten Lippen da. Schließlich legte er die Fernbedienung weg, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
Anita sah ihm an, dass er nicht nur wütend, sondern vor allem beunruhigt war.
„Ich hätte dich nie in die Sache hineinziehen dürfen. Das ganze öffentliche Gerede über unsere Beziehung hätte ich dir gern erspart. Genauso schlimm ist, dass man damit Camilla Ponti auf dich aufmerksam macht“, erklärte er nach längerem Schweigen.
Wehmütig lächelnd streichelte sie ihm die Wange. „Reg dich deswegen nicht auf, Gio. Hier spürt mich keiner auf, kaum jemand weiß etwas von diesem Haus. Man vermutet höchstens, dass ich mich in meinem Apartment in Florenz oder bei meinen Eltern aufhalte. Und nur deren Adresse ist bekannt.“
„Am besten warnst du deine Eltern, was da auf sie zukommen kann“, riet er ihr.
In dem Moment läutete auch schon ihr Smartphone, und sie verbrachte die nächsten fünf Minuten damit, ihre Mutter zu beruhigen. Es wäre alles in Ordnung, sie und Gio hielten sich in ihrem Haus auf, und das mit der Beziehung wäre reine Spekulation.
„Und das soll ich dir glauben? Wo Rauch ist, ist auch Feuer, Anita.“
Ihre Mutter wusste nichts von ihrer Affäre vor fünf Jahren, denn sie hatten es keinem Menschen erzählt. Massimo und Luca ahnten es, aber sonst niemand. Doch offenbar wussten es die Journalisten und Reporter, wie sich soeben herausgestellt hatte, und nun auch die halbe Toskana.
„Es ist nur ein Gerücht“, versicherte Anita. „Ich muss jetzt Schluss machen, ich koche gerade.“
So leicht ließ ihre Mutter sich nicht überzeugen. „Pass auf dich auf, carissima “, sagte sie liebevoll.
„Das mache ich. Ciao, mamma . Und grüß papà .“
Anita legte das Handy weg und blickte Gio an.
„Und? Was meint sie?“
„Sie ist besorgt.“
„Klar, sie ist ja deine Mutter. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie gleich hier erscheint, um zu prüfen, ob wir in getrennten Zimmern schlafen.“
„Dann wäre sie sicher enttäuscht, ich habe nämlich das Gästezimmer für dich vorbereitet. Möchtest du auf dem Sofa oder am Tisch essen?“
„Hier, wenn es dir recht ist, dann muss ich nicht aufstehen.“
Das bedeutete, dass er starke Schmerzen hatte, trotz der Tabletten, die er vorhin mit dem Kaffee genommen hatte. Sie brachte ihm den Teller mit dem Salat und getoasteter Ciabatta und ein Glas Wein.
Sie hatte alles so klein geschnitten, dass er es mit der Gabel essen konnte und kein Messer zu benutzen brauchte. Nachdem er den letzten Rest des Dressings mit einem Stück Toast vom Teller gewischt hatte, sagte er: „Das hat wunderbar geschmeckt. Was duftet da so verlockend?“
„Lasagne. Dazu brauchst du auch nur die Gabel.“
„Danke, du denkst an alles.“
Anita nahm seinen Teller mit und brachte ihm einen neuen mit der Lasagne, ehe sie ihren holte und sich neben ihn setzte. Nach dem Essen lehnte Gio sich zurück und seufzte zufrieden.
„Fühlst du dich besser?“
„Oh ja. Es war wirklich gut und dringend nötig, da ich seit vorgestern nichts Vernünftiges mehr gegessen hatte.“ Er drehte sich zu ihr um und sah sie ernst an. „Anita, du solltest deinen Skiurlaub genießen, statt dich hier um mich zu kümmern. Ganz fatal ist, dass man sogar in den Nachrichten über uns berichtet.“
„Ach, das Geschwätz der Leute interessiert mich nicht.“
„Aber
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