Romana Extra Band 4 (German Edition)
liebevoll das Haar aus dem Gesicht. „Du musst mir helfen, es ist etwas schwierig, dich mit einer Hand auszuziehen.“
Sie lächelte und küsste ihn zärtlich, ehe sie sich aufrichtete und den Pyjama auszog. Dann streifte sie auch ihm die Boxershorts ab.
„In meiner Brieftasche sind Kondome“, erklärte er rau. „Sie liegt auf dem Nachttisch.“
Anita nahm die Brieftasche und ging damit an die geöffnete Tür, um im Schein der Flurbeleuchtung nach den Kondomen zu suchen. Als sie das Foto von sich entdeckte, war sie verblüfft und zögerte sekundenlang. Dann suchte sie weiter und fand schließlich mehrere Kondome. Sie legte die Brieftasche wieder weg und schlüpfte zu ihm unter die Decke.
Hatte er geahnt, dass es geschehen würde? Obwohl er fest entschlossen gewesen war, sich zurückzuhalten, hatte er gestern in seiner Wohnung im Badezimmer praktisch in letzter Minute die Kondome eingesteckt. Und nun wünschte Gio, er hätte noch viel mehr mitgenommen.
Anita lag mit dem Gesicht zu ihm da und schlief fest. Während er sie betrachtete, fiel ihm auf, dass die Haut über ihrer Lippe noch leicht gerötet war. Das nächste Mal durfte er sie nicht so stürmisch küssen, wenn er unrasiert war.
Ein nächstes Mal würde es auf jeden Fall geben, denn bis alle Familienmitglieder wieder da waren und das Leben in normalen Bahnen verlief, konnten sie sich von ihren Gefühlen leiten lassen.
Plötzlich öffnete Anita die Augen und lächelte ihn an. „Ciao, mein Lieber“, begrüßte sie ihn.
„Ciao, meine Liebste. Hast du gut geschlafen?“
„Hm. Und du?“
„Nicht wirklich. Ich habe darauf gewartet, dass du aufwachst.“
„Oh.“ Sie sah ihn erstaunt an und streichelte sein Kinn. „Ganz schön stoppelig.“
„Ja, ich habe die Spuren davon auf deiner Lippe entdeckt.“
Zärtlich umfasste sie sein Gesicht. „Küss mich.“
„Aber ich will dir nicht wehtun.“
„Das überlebe ich.“
Also ließ er die Lippen zärtlich über ihren Hals, ihre Schultern und ihre Brüste gleiten, über ihren Bauch und noch weiter hinunter.
Anita stöhnte vor Verlangen. „Gio, ich halte es nicht mehr aus“, flüsterte sie und bebte. „Bitte.“
„Anita“, erwiderte er heiser. Und wenig später vergaßen sie wieder alles um sich her.
Als Gio am Abend nach dem Anruf seiner Familie das Handy weglegte, spürte er auf einmal, wie hungrig er war.
„Lass uns essen gehen.“
„Meinst du das ernst?“
„Klar, warum nicht? Außerdem haben wir nicht mehr viele Kondome.“
„Stimmt. Dann ziehe ich mich jetzt an“, verkündete Anita betont unbekümmert, aber ihr Lächeln wirkte etwas scheu, was er seltsam fand, nachdem sie sich den ganzen Tag über immer wieder geliebt hatten.
Es war beinah so wie damals vor fünf Jahren. Allerdings hatte sich etwas Neues zwischen ihnen entwickelt, etwas Tieferes und Innigeres, worüber er eigentlich noch nicht nachdenken wollte.
„Willst du dich nicht auch anziehen?“, fragte sie, als sie in Jeans, Kaschmirpulli und Boots zurückkam. Das gelockte Haar fiel ihr über die Schultern, und sie hatte etwas Make-up aufgetragen.
Gio saß immer noch im Wohnzimmer auf dem Sofa und überlegte, was genau sich zwischen ihnen geändert hatte. „Doch.“ Er stand auf und ging langsam ins Schlafzimmer, wo er sich mit ihrer Hilfe anzog.
Schließlich verließen sie das Haus und fuhren los an diesem kühlen und feuchten Abend. Unterwegs kauften sie noch im Supermarkt Milch, Brot, einiges zum Frühstück und einen ganzen Vorrat an Kondomen.
Später, als sie in dem kleinen gemütlichen Restaurant saßen, konnten sie es kaum erwarten, wieder nach Hause zurückzukehren, und verzichteten sogar auf das Dessert.
Anita hätte nicht sagen können, was los war, aber Gio hatte sich verändert. Er schien weit weg zu sein, als würde er etwas von sich zurückhalten. Fast hätte sie glauben können, er hätte gerade erst entdeckt, dass er empfindsamer war, als er wahrhaben wollte. Wenn er wirklich sensibel war, hatte er es bisher perfekt verborgen.
Aber ihr war natürlich aufgefallen, wie liebevoll er mit seinen Nichten und Neffen umging. Seine Schwester Carla kam eher selten zu Besuch, weil sie mit ihrem Mann, einem Künstler und den Kindern in Umbrien lebte. Luca hingegen wohnte mit seiner Frau Isabelle und den beiden Kindern in einem großen Haus auf dem Grundbesitz der Familie, und Massimo, der das Gut verwaltete, lebte mit seinen drei Kindern und seiner zweiten Frau Lydia im Palazzo. In wenigen Wochen
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