Romana Extra Band 4 (German Edition)
Außerdem würde er es gar nicht merken, er war sicher längst wieder eingeschlafen.
Er rührte sich nicht, als sie im schwachen Lichtschein, der aus dem Flur hereinfiel, vorsichtig den Raum durchquerte. Dann nahm sie seine Sachen behutsam vom Sessel und legte sie auf den Boden. Plötzlich ertönte ein metallisches Geräusch, vielleicht war es die Schnalle seines Gürtels, und sie stand sekundenlang wie erstarrt da. Doch er bewegte sich nicht, und sie setzte sich hin. Damit ihre Füße nicht kalt wurden, zog sie sie hoch. Auf einmal spürte sie den Luftzug, der durch die Fensterritzen drang, und schlug den Kragen ihrer Strickjacke hoch.
„Anita, was machst du da?“, ertönte auf einmal seine Stimme. Gio richtete sich auf und stützte sich auf den Ellbogen, während er sie ansah.
„Tut mir leid, ich konnte nicht schlafen.“ Anita stand auf. „Aber ich verschwinde wieder, denn ich weiß selbst nicht, was ich mir dabei gedacht habe.“
„Nein. Komm ins Bett, Anita. Dir ist sicher kalt.“ Es klang seltsam resigniert.
Er hatte recht, dennoch zögerte sie.
„Nun komm schon. Ich beiße nicht.“ Er schlug die Decke zurück.
„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.“
„Doch, das ist es. Du frierst, und wir sind beide hellwach. Leg dich zu mir, Anita. Vielleicht können wir dann besser einschlafen.“
Schließlich gab sie nach. Allerdings war ihr klar, was geschehen würde. Es war trotz aller guten Vorsätze unvermeidlich, und es spielte auch keine Rolle mehr. Das Schlimmste, was überhaupt passieren konnte, war, dass sie sich in ihn verliebte. Aber das hatte sie längst getan, schon vor vielen Jahren.
Also streifte sie die Strickjacke ab und legte sich neben ihn. Dann drehte er sie herum, sodass sie ihm den Rücken zuwandte, und zog sie an sich, ehe er sie zudeckte.
„Meine Güte, du zitterst ja vor Kälte“, stellte Gio fest, während Anita sich an ihn schmiegte. Er legte den Arm um sie und die verletzte Hand unter ihre Brüste, sodass er mit dem Daumen die Unterseite streicheln konnte.
Er versuchte, nicht daran zu denken, wie oft sie sich so an ihn geschmiegt und er sie geweckt hatte, um sie zu lieben. So weit würde er es dieses Mal natürlich nicht kommen lassen, auch wenn sein Körper etwas ganz anderes verlangte.
Als sie sich bewegte, unterdrückte Gio ein Stöhnen und zog den verletzten Fuß außer Reichweite.
„Vorsicht, mein Fuß“, warnte er sie.
Sie verspannte sich. „Habe ich dir wehgetan?“
„Nein, nein.“ Aber sie im Arm zu halten und zu wissen, dass er sie nicht lieben durfte, war einfach unerträglich. „Du darfst mich nur nicht treten.“
„Das tue ich doch gar nicht.“
Er wandte den Kopf und versuchte, sich auf andere Gedanken zu bringen.
„Gio, was ist los?“
„Nichts, wirklich.“ Nach kurzem Zögern fuhr er fort: „Ach verdammt, ich habe dich vermisst, Anita.“
„Oh Gio.“ Sie drehte sich in seinem Arm zu ihm um und streichelte ihm sanft die Wange. „Ich dich auch. Wir haben so gut zusammengepasst. Was ist schiefgelaufen mit uns?“
Was sollte er darauf antworten? Er wollte sie nicht belügen und hätte lieber geschwiegen. „Ich bin nicht der Richtige für dich“, erwiderte er rau. „Ich bin ein Chaot, bella . Du musst mir glauben, dass ich dich nicht verletzen wollte. Wenn ich es trotzdem getan habe, möchte ich mich dafür entschuldigen.“
Es tat ihm alles so unendlich leid, auch dass es momentan nichts gab, was sie jetzt daran hindern konnte, sich zu lieben.
„Anita“, flüsterte Gio, während er ihre Lippen federleicht mit seinen berührte, was ihren Widerstand endgültig dahinschmelzen ließ.
Anita stöhnte leise und ließ die Finger durch sein Haar gleiten, während sie sich seinen Zärtlichkeiten hingab.
„Gio“, flüsterte sie, ehe er ihr Gesicht umfasste und sie immer inniger und fordernder küsste. Als sie sich ihm entgegenbog und sich an ihn klammerte, verlor er vollends die Beherrschung. Er schob ihr Pyjamaoberteil hoch und liebkoste ihre Brüste mit Händen und Lippen, bis sie erbebte.
Für keine andere Frau hatte er jemals so empfunden wie für sie. Nur Anita weckte die tiefsten Gefühle in ihm, sie passten einfach perfekt zusammen.
„Zieh dich jetzt nicht zurück“, bat sie ihn leise, als er kurz innehielt. „Bitte nicht.“
Er lachte leise. Es gab nichts, was ihn jetzt noch hätte aufhalten können. Wieder presste er die Lippen auf ihre und küsste sie verlangend.
Schließlich hob er den Kopf und strich ihr
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