Romana Extra Band 4 (German Edition)
erwiderte sie: „Nichts Bestimmtes, aber ich bereue, dass ich ihm überhaupt angeboten habe, mit zu mir zu kommen und für ihn zu sorgen. Ich hätte wissen müssen, dass so etwas geschieht. Er wird mich dafür hassen, dass ich schwanger bin, und ich weiß nicht, wie ich es ihm beibringen soll.“
„Hassen wird er dich bestimmt nicht.“
„Oh doch. Er wird glauben, ich hätte ihm eine Falle gestellt. Ich liebe ihn sehr, aber er will keine Kinder haben und behauptet, er wäre ein schlechter Vater und würde sich nicht für eine feste Beziehung eignen, obwohl er es noch nie versucht hat.“ Wieder kämpfte sie mit den Tränen. „Ich kann ihm doch nicht sagen, dass ich schwanger bin, Luca“, schluchzte sie. „Er wird ausrasten.“
Mit ernster Miene lehnte Luca sich auf seinem Stuhl zurück. „Ich fürchte, du hast gar keine andere Wahl, Anita. Du musst mit ihm reden. Ganz davon abgesehen, dass man es dir früher oder später ansieht, ist er gerade hereingekommen und steht genau hinter dir.“
Schockiert drehte Anita sich um und spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. „Nein“, flüsterte sie und schlug die Hände vors Gesicht.
Luca stand auf und legte ihr die Hand auf die Schulter, ehe er die Küche verließ. Dann setzte Gio sich auf den Stuhl.
„Stimmt es?“, fragte er mit versteinerter Miene. „Du bekommst ein Kind von mir?“
Sie nickte, zog den Teststab aus der Tasche und reichte ihn ihm.
Als er ihn verständnislos betrachtete, sagte sie: „Es ist der Schwangerschaftstest.“
Wie konnte das geschehen? überlegte Gio und schloss sekundenlang die Augen, während ihn alle möglichen Emotionen durchströmten. Sie waren so vorsichtig gewesen, aber er wusste aus eigener bitterer Erfahrung, dass es keine hundertprozentige Sicherheit gab.
„Wann kommt es zur Welt?“ Seine Stimme erschien ihm seltsam fremd, und er schluckte mühsam.
„Ich habe es noch nicht ausgerechnet, ich schätze, in siebeneinhalb bis acht Monaten.“
„Also ungefähr Anfang November?“
„Wahrscheinlich. Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, wann es in den zehn Tagen passiert sein könnte.“
Er atmete tief durch. Noch vor Jahresende würden sie Eltern werden. Damit hätte er niemals gerechnet. Angst überkam ihn. Wieder schluckte er.
„Wir werden so schnell wie möglich heiraten“, verkündete Gio ausdruckslos. „Ich überlasse es dir, die Hochzeit im engsten Familienkreis zu planen.“
„Nein.“
„Wie bitte? Willst du nicht so bald wie möglich heiraten?“
„Ich bin weder verwirrt noch seelisch gestört, sondern nur schwanger, Gio“, erwiderte Anita. „Das ist für mich wahrhaftig kein Grund, dich zu heiraten.“
Während er sie prüfend ansah, kam ihm ein schockierender Gedanke. „Du beabsichtigst doch nicht, etwas dagegen zu tun? Warum hast du mit Luca geredet?“
„Deshalb ganz bestimmt nicht!“
„Wenn du das Baby behalten willst, müssen wir heiraten, Anita.“
„Oh nein“, entgegnete sie und wusste auf einmal, wie es für sie weitergehen sollte und konnte. „Unter keinen Umständen heirate ich einen Mann, der mich nicht liebt und keine dauerhafte Beziehung wünscht. Mein Kind werde ich auf jeden Fall bekommen, du kannst es jederzeit sehen und besuchen, wenn du möchtest. Es wird jedenfalls im Kreis deiner und meiner Familie aufwachsen, und ich werde es so großziehen, dass es stolz auf dich ist, auch wenn du es nicht lieben kannst. Dafür liebe ich es umso mehr.“ Sie stand auf.
Auch Gio erhob sich. „Anita, bitte.“
„Nein, Gio. Ich will dich nicht in eine Situation bringen, die dir zutiefst zuwider ist. Was für eine Ehe würden wir denn führen?“
Eine gute, hätte er am liebsten geantwortet, doch dessen war er sich nicht sicher. Seine früheren Beziehungen waren gescheitert und in einem Fall sogar mit katastrophalen Folgen. Woher sollte er wissen, dass es dieses Mal klappte?
Also schwieg er und ließ Anita gehen.
7. KAPITEL
Gio stand immer noch in der Küche, als sein Bruder wenig später zurückkam.
Luca stellte keine Fragen, sondern legte die Arme um ihn, hielt ihn eine Zeit lang fest und ließ ihn sich ausweinen.
Schließlich löste Gio sich von ihm, ging hinüber zum Fenster und blickte hinaus. Allerdings sah er nur das schmerzerfüllte Gesicht einer jungen Frau, der er unabsichtlich so wehgetan hatte, dass sie es beinah nicht überlebt hätte.
Und jetzt wiederholte sich alles.
„Möchtest du darüber reden?“, fragte
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