Romana Extra Band 4 (German Edition)
„Ich habe Angst vor dem, was in der Zeitung stehen wird.“
„Klatsch und Tratsch“, meinte er lässig. „Lies es lieber nicht. Was die Pressefritzen schreiben, sollte uns nicht interessieren.“
Daraufhin warf sie ihm einen ironischen Blick zu. „Als du das Foto von mir und Damon am Strand gesehen hast, hast du aber anders geredet.“
„Das war etwas anderes.“
„Inwiefern?“
„Damon Marios hatte schon immer eine Schwäche für dich.“
„Unsinn. Schließlich hat er Ilona geheiratet.“
„Nur weil er es als Teenager gründlich vermasselt hatte. Du warst seine erste Liebe und er deine. Die meisten Menschen fühlen sich dadurch lange miteinander verbunden.“
„Nachdem er mich damals auf der Fähre geschnitten hatte, sind meine Gefühle für ihn abgekühlt“, gestand Billie. „Ich war auf der Insel immer eine Außenseiterin, aber da habe ich mich wirklich wie der letzte Dreck gefühlt.“
Nun legte Alexei ihr den Arm um die Schultern. „Er war ein Idiot. Ich war angenehm überrascht, dass du es ihm nicht verziehen hast.“
„Was du an dem Tag über ihn gesagt hast, hat mich geärgert, aber du hattest recht. Und deswegen solltest du wissen, dass ich mich nie wieder mit Damon einlassen würde.“ Sie nahm sich ein Sandwich und begann zu essen.
„Ich mag es einfach nicht, wenn er in deiner Nähe ist. Du bist jetzt meine Frau. Er sollte dir nicht so nahe kommen. Ein Ehrenmann respektiert diese Grenzen. Du bist eine Frau, du verstehst das nicht.“
Billie schob das Tablett beiseite, weil sie satt war. „Doch, ich verstehe dich sogar sehr gut. Du würdest mich am liebsten an die Kette legen.“
„Ich meine es ernst, Billie. Es hat nichts mit Besitzdenken oder Eifersucht zu tun“, versicherte er schnell. „Es geht nur darum, was richtig ist und was nicht.“
„Ich weiß. Und was ich jetzt sage, meine ich auch ernst. Ich mag dieses Bett nicht, weil Calisto die Decke und die Kissen ausgesucht und mit dir darin geschlafen hat“, gestand sie.
Verblüfft betrachtete Alexei sie. „Ich lasse alle Betten austauschen.“
„Aber das wäre unvernünftig und verschwenderisch“, beharrte sie sanft. „Mit einigen Dingen müssen wir einfach leben.“
Nun sprang er vom Bett. Seine Augen waren dunkler geworden. „Ich lebe aber nicht damit, dass du mit Damon Marios Händchen hältst. Wenn er dich das nächste Mal anfasst, bringe ich ihn um! Ob das unvernünftig ist oder nicht, interessiert mich nicht.“
Nachdem er die Tür hinter sich zugeknallt hatte, lehnte Billie sich seufzend zurück und sann darüber nach, dass er viel besitzergreifender war, als sie vermutet hatte. Ihre Freundschaft mit Damon war rein platonisch, aber trotzdem war Alexei eifersüchtig. Und während sie nun darüber nachdachte, wurde ihr bewusst, dass er auch früher schon besitzergreifend gewesen war und sich ständig in ihr Privatleben eingemischt hatte. Eigentlich hätte sie das niemals zulassen dürfen, aber bis zu diesem Moment war es ihr gar nicht klar gewesen.
Sie lächelte gequält, als sie an die vielen Frauen dachte, mit denen er im Laufe der Jahre eine Affäre gehabt hatte. Sie war furchtbar eifersüchtig gewesen und hatte sich nachts einige Male in den Schlaf geweint. Die meisten Tränen hatte sie allerdings wegen Calisto Bethune vergossen, weil sie geglaubt hatte, sein Herz würde ihr gehören. Allmählich wurde ihr jedoch bewusst, dass sie nun, da sie Alexeis Frau war, vernünftiger sein und ihre Eifersucht unterdrücken musste.
Nach einer Weile nickte sie ein. Als sie irgendwann nach Mitternacht aufwachte, stellte sie fest, dass sie immer noch ihre Sachen trug. Also stand sie auf, zog sich aus und nahm ein Nachthemd aus ihrem Koffer, bevor sie unter die Dusche ging. Durch die Verbindungstür zum angrenzenden Schlafzimmer hörte sie den Fernseher laufen. Offenbar schlief Alexei dort. Da sie ihn in Hazlehurst zurückgewiesen hatte, würde er wohl auch kaum in einem Bett mit ihr schlafen. Nachdem sie sich das Haar geföhnt hatte, legte sie sich wieder hin und schaltete das Licht aus. Eine halbe Stunde lang wälzte sie sich hin und her, dachte an Alexei und wünschte, er wäre bei ihr. Schließlich stand sie wieder auf.
Ohne anzuklopfen, öffnete sie die Verbindungstür und stellte fest, dass es dunkel war im Zimmer. „Ich bin’s nur“, verkündete sie und fühlte sich schrecklich befangen.
„Ich habe mir schon gedacht, dass es kein Einbrecher ist“, sagte Alexei rau.
In dem schwachen Licht, das durch
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