Romana Extra Band 5 (German Edition)
Schultern. „Wahrscheinlich habe ich mich Ihnen gegenüber auch nicht korrekt verhalten.“
„Wegen des Lärms? Oder weil Sie mir die Tür vor der Nase zugeschlagen haben?“
„Ich habe Ihnen nicht die Tür vor der Nase zugeschlagen. Ich habe sie zugemacht.“
„Gut, dann habe ich mich wohl geirrt.“
„Ich nehme Ihre Entschuldigung an.“
„Leider hatten wir miteinander keinen guten Start“, sagte sie bedauernd. „Normalerweise bin ich nicht so zickig. Obwohl meine Assistenten das manchmal durchaus denken.“
„Verlangen Sie denn so viel von Ihren Angestellten?“
„Ich erwarte viel von anderen.“
Er schien über ihre Antwort nachzudenken.
„Genau den Eindruck hatte ich in den letzten Tagen auch von Ihnen.“
Sophie errötete. Es war schon das dritte Mal in der letzten halben Stunde. Verdammt, dieser Mann machte sie nervös. „Soll ich mich schon wieder bei Ihnen entschuldigen?“
„Nein, ich möchte Sie nur daran erinnern, wie wir zueinander stehen.“
„Nämlich?“
„Im Moment sind wir Nachbarn, die einigermaßen gut miteinander auskommen. Wenn wir das Kriegsbeil begraben, könnten wir das ‚einigermaßen‘ sogar streichen.“
Er trat ein wenig näher an sie heran, und unwillkürlich fiel ihr Blick auf seinen offenen Hemdkragen, unter dem etwas von seiner behaarten Brust zu sehen war. Er roch ein wenig nach Bier und Pfefferminz.
Was war nur mit ihr los? Wieso beschäftigte dieser Fremde sie so? Schließlich kannte sie noch nicht einmal seinen …
„Vornamen!“
In dem stillen Kellerraum klang das Wort lauter, als Sophie beabsichtigt hatte. „Ich wollte sagen, ich weiß gar nicht, wie Sie mit Vornamen heißen.“
„Grant.“
„Grant“, wiederholte sie. Jetzt kam er ihr schon vertrauter vor. Sie beschloss, in Zukunft alle unzüchtigen Gedanken an ihn zu verdrängen. „Was halten Sie davon, wenn wir noch einmal von vorn anfangen? Ich bin Sophie Messina.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen, Sophie Messina.“
Der Griff seiner Hand war fest. Sophie konnte sogar die Schwielen spüren. Sie passten zu einem Mann, der körperlich hart arbeitete. Sie sah ihn an und bemerkte das Funkeln in seinen karamellfarbenen Augen. Dann räusperte er sich, und sie merkte, dass sie noch immer seine Hand hielt. Schnell ließ Sophie sie los, woraufhin ein verlegenes Schweigen entstand.
Irgendwo in der Ferne hörten sie eine Türklingel.
„Oh, verdammt, das habe ich ja völlig vergessen.“
Sophie trat rasch zur Seite, als Grant an ihr vorbeistürmte. „Was denn?“
Er antwortete nicht, sondern eilte die Treppen hoch.
„Warten Sie!“, hörte sie ihn rufen und folgte ihm. Grant stand an der offenen Tür der Lobby und sah nach draußen. Hatte er eine Verabredung gehabt?
Er sah sie zornig an. „Jetzt schulden Sie mir ein Abendessen.“
„Wieso?“
„Ihretwegen habe ich den Pizzaboten verpasst.“
„Warum rufen Sie nicht die Pizzeria an?“
Grant stieß einen Fluch aus und fuhr sich durchs Haar. Es sah ungemein attraktiv aus. „Die Pizza kam von Chezzerones .“
„Oh.“ Das war natürlich ein Problem. Chezzerones machten die beste Pizza in der ganzen Gegend. Aber sie hatten auch klare Richtlinien, was die Zustellung betraf. Wenn man ihre Lieferung nicht in Empfang nahm, wurde man auf die schwarze Liste gesetzt. Und genau das schien Grant gerade zu drohen.
Verdammt noch mal, es sah wirklich so aus, als würde sie ihm ein Abendessen schulden!
3. KAPITEL
„Also gut, dann kommen Sie mit“, sagte sie.
Grant sah sie an und runzelte die Stirn. „Wohin?“
„In meine Wohnung. Sie haben doch gesagt, ich würde Ihnen ein Abendessen schulden.“
Als sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel zu ihrem Apartment suchte, spürte sie Grants Nähe ganz deutlich. Außerdem stieg ihr der Pfefferminzduft, der von ihm ausging, in die Nase, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
Was zum Teufel war nur mit ihr los? Es war ja schließlich nicht das erste Mal in ihrem Leben, dass sie es mit einem attraktiven Mann zu tun hatte.
Wahrscheinlich brauchte sie einfach nur eine Dusche und eine Nacht ungestörten Schlafs.
Sophies Apartment war u-förmig angelegt. Rechts befand sich der Eingangsbereich, links das Schlafzimmer. Dazwischen lagen das Wohn- und das Esszimmer. In beiden Räumen gab es einen Kamin. Die Küche lag im rückwärtigen Bereich, direkt hinter dem Esszimmer.
Nachdem Sophie die Tür geöffnet hatte, wollte sie in die Küche gehen. Doch dann merkte sie, dass Grant ihr
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