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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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sich vor Jahren getrennt, aber eine Scheidung immer abgelehnt hatten, hatten sich inzwischen wieder versöhnt.
    Sarina Norton, jahrelang Koorakis Wirtschafterin und Gregorys Geliebte, hatte sich mit den geerbten Millionen in ihre Heimat Italien zurückgezogen und führte dort ein angenehmes Leben. Ihre Tochter Amelia – von allen nur Mel genannt –, die sehr unter ihrer eigensüchtigen Mutter gelitten hatte, durfte ihr Bündnis mit Dev aus der Kindheit endlich durch die Heirat besiegeln.
    Von ihrem erhöhten Standpunkt aus konnte Ava feststellen, dass ihr argentinischer Gast ohne Zweifel zu denjenigen Vertretern des anderen Geschlechts gehörte, die eine dominante Ausstrahlung besaßen. Alles, was das Wort „Männlichkeit“ umfasste, schien sich in ihm zu vereinen. Er bildete das Zentrum eines aufgeladenen Energiefelds. Männer wie er stellten eine akute Gefahr für sensible Frauen dar, die ein ruhiges, ungestörtes Leben führen wollten oder schon so vom Schicksal gezeichnet waren wie Ava.
    Sie wusste von Dev, dass Juan-Varo der einzige Sohn und Erbe von Vicente de Montalvo, einem der mächtigsten argentinischen Großgrundbesitzer, war. Seine Mutter, eine geborene Bradfield, stammte aus den Vereinigen Staaten und war im Alter von achtzehn Jahren gegen den Willen ihrer Eltern mit dem fünf Jahre älteren Vicente durchgebrannt.
    Die Geschichte hatte damals viel Staub aufgewirbelt, aber Vicente und Caroline liebten sich noch genauso wie damals, was Ava mit einem Hauch von Neid erfüllte. Übrigens war die Familienfehde längst beigelegt. Inzwischen kamen die Montalvos und die Bradfields gut miteinander aus.
    War das ein Wunder? Wer hätte sich keinen Schwiegersohn wie Juan-Varo gewünscht, der jeden im Sturm eroberte? Er hatte feine Gesichtszüge und war wie Dev leger gekleidet: Jeans, ein blau-weiß gestreiftes Hemd mit offenem Kragen und aufgerollten Ärmeln und auf Hochglanz polierte Stiefel.
    Trotzdem sah er irgendwie vornehm aus, und sein sicheres Auftreten war angeboren. Er strahlte gerade genug Überlegenheit aus, um den Edelmann spanischer Herkunft – den hidalgo  – erkennen zu lassen.
    Dev hatte auch erzählt, dass die Montalvos ein eigenes Wappen besaßen, und Juan-Varo verkörperte tatsächlich den Adel der Alten Welt. Daneben wirkte Dev als Vertreter der Neuen Welt zwar genauso selbstbewusst, aber auch natürlicher und entspannter.
    Erst als Juan-Varo einige Schritte machte, um sich die Halle genauer anzusehen, fiel Ava auf, wie geschmeidig seine Bewegungen waren. Sie musste sofort an einen herumstreifenden Jaguar denken. Machten diese Raubtiere nicht die argentinische Pampa unsicher? Ava wusste es nicht genau, würde sich aber danach erkundigen.
    Dieser Typ wirkte einfach ungeheuer exotisch. Dazu sprach er ein tadelloses Englisch – aber warum auch nicht? Schließlich hatte er eine amerikanische Mutter. Außerdem musste er sehr gute Schulen besucht haben und war sicher ein weit gereister Mann.
    Ava merkte, dass sie sich schon zu lange auf dem oberen Treppenabsatz aufhielt. Sie musste endlich hinuntergehen und den Gast begrüßen. Und sie durfte nicht vergessen zu lächeln, denn das erwartete Dev von ihr.
    In zwei Wochen sollte die Hochzeit stattfinden. Es wurden noch mehr ausländische Besucher erwartet, aber Juan-Varo war der erste Gast aus Übersee. Ihm zu Ehren hatte Dev für das kommende Wochenende ein Polomatch mit anschließendem Ball arrangiert. Die Einladungen waren längst verschickt worden und hatten großes Interesse erregt. Fast alle Outback-Bewohner liebten Pferde und schwärmten daher für Polo.
    Juan-Varo sollte das eine Team, Dev das andere anführen. Die beiden hatten sich bei diesem Sport kennengelernt und waren seitdem Freunde. Dev hatte auch die estancia der Montalvos besucht – eine riesige Ranch in der Nähe von Córdoba, auf der Black-Angus-Rinder gezüchtet wurden. Kein Wunder, dass sich die beiden so gut verstanden.
    Ob Juan-Varo sich mit Ava genauso gut verstehen würde, blieb abzuwarten. Ihr Herz klopfte wieder schneller, während sie langsam Stufe um Stufe hinunterging. Manchmal ließen sich physische Reaktionen einfach nicht unterdrücken. Damit musste sie sich trösten.
    Beide Männer hoben den Kopf, als Ava herunterkam, wobei sie mit einer Hand das glänzende Mahagonigeländer leicht umfasste. Sie fühlte sich mehr als unbehaglich. Ihr Herzschlag raste, und sie fürchtete, jeden Moment aus der Rolle zu fallen.
    Warum reagierte das Gefühl so viel schneller als

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