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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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der Verstand?
    „Ah, da kommt Ava“, rief Dev, und der Stolz auf seine Schwester war ihm anzusehen.
    Er hatte nur noch Augen für sie, aber auch Juan-Varo de Montalvo sah der blonden jungen Frau, die so anmutig die Treppe hinabschritt, erwartungsvoll entgegen. Er hatte geahnt, dass sie schön sein würde. Dev hatte sich oft genug mit seiner Schwester gebrüstet. Doch die Wirklichkeit übertraf alle seine Erwartungen.
    Er kannte viele hübsche Frauen. Alle seine weiblichen Verwandten – ob Großmütter, Tanten oder Cousinen – konnten sich sehen lassen, aber am meisten verehrte er seine Mutter und seine drei Schwestern, von denen die älteste bereits verheiratet war und einen Sohn hatte. Die beiden jüngeren ließen sich noch von Verehrern umschwärmen, aber keine hätte sich mit Ava Langdon messen können. Sie hatte etwas an sich, das ihn auf den ersten Blick zutiefst erregte.
    Zugleich begriff er, dass sich hinter dieser Anmut und scheinbaren Gelassenheit ein empfindsames Wesen verbarg. Diese Verletzlichkeit schien zu einer Frau, die wie ein Engel wirkte und mit allen materiellen Gütern gesegnet war, nicht zu passen. Dev hatte ihm von ihrer gescheiterten Ehe erzählt. Empfand sie die Scheidung als Demütigung? Oder hatte sie ihrem Mann leichtfertig oder bewusst das Herz gebrochen? In Juan-Varos Familie hielt man nichts von Scheidungen. Seine Eltern lebten seit Jahrzehnten harmonisch zusammen und waren ein Vorzeigeehepaar.
    Ava musste ihren Kopf zurückbeugen, um Juan-Varo ins Gesicht blicken zu können. Ihre herrlichen blauen Augen, die denen ihres Bruders glichen, hatten einen seltsam melancholischen Ausdruck. Ihr heller Teint war makellos und hatte den matten Glanz echter Perlen. Nur wenige Frauen hatten eine so reine Haut.
    Ava atmete tief und langsam aus. „Willkommen auf Kooraki “, sagte sie und fand dabei ihre Fassung wieder. Was nicht hieß, dass sie für die starke Ausstrahlung ihres Gegenübers unempfänglich war. Im Gegenteil. Es kam ihr fast so vor, als würde sie von seiner Aura eingehüllt. „Es ist eine Freude, Sie hier zu begrüßen, Mr de Montalvo.“
    „Varo, bitte“, erwiderte er und ergriff ihre ausgestreckte Hand. Sein Händedruck war kräftig, ohne ihr wehzutun, und andererseits so fest, um sie nicht entkommen zu lassen. „Für mich ist es eine Ehre, hier zu sein. Ich habe immer geglaubt, Dev hätte bei der Beschreibung Ihrer Schönheit übertrieben, aber ich muss feststellen, dass er Ihnen keineswegs gerecht geworden ist.“
    Ava wurde knallrot, fasste sich aber schnell und warf ihm einen spöttischen Blick zu, der ihren Zweifel an seinen Worten zum Ausdruck bringen sollte.
    „So, meinen Sie?“, sagte sie betont locker. Es war lange her, dass ein Mann sie zum Erröten gebracht hatte, und das leise Lächeln, das seine markanten Lippen umspielte, steigerte nicht gerade ihr Selbstvertrauen. Auch der tiefgründige Ausdruck in seinen dunklen, von tiefschwarzen Wimpern umrahmten Augen gefiel ihr nicht. Gleichzeitig ärgerte sie sich, dass sie das alles überhaupt bemerkte.
    „Ja“, versicherte er, und irgendwie gelang es ihm, glaubhaft zu klingen.
    Ava wünschte sich inständig, Varo hätte ihre Hand losgelassen, aber daran dachte er nicht. Vielmehr ging etwas von ihm aus, das sie in immer größere Spannung versetzte und eine spontane Abneigung in ihr erzeugte.
    Nimm dich vor diesem Mann in Acht, Ava. Deine Abwehrmechanismen könnten bei ihm versagen.
    „ Kooraki fasziniert mich“, fuhr er fort. „Es erscheint mir wie ein privates Königreich, zu dem das Outback den fantastischen Hintergrund bildet.“
    „Seit der Pionierzeit sind die englischen Herrenhäuser das heimliche Vorbild für jeden Siedler, der etwas auf sich hält“, erklärte Dev. „Die meisten historischen Landhäuser entstanden, weil sie an die Heimat erinnerten … vor allem an die britischen Inseln.“
    „Dagegen unterlag unsere Architektur stark spanischen Einflüssen“, bemerkte Varo.
    Dev sah seine Schwester an. „Das gilt besonders für die Estancia de Villaflores , Varos Elternhaus.“
    „Es gibt vieles, worauf wir stolz sein können“, meinte Varo, „und noch mehr, für das wir dankbar sein sollten.“
    „Allerdings“, antworteten Dev und Ava wie aus einem Mund.
    Varos tiefe, klangvolle Stimme ließ Ava nicht unberührt. Sie war empfänglich für Stimmen, und Varos passte zu seiner sinnlichen Ausstrahlung. Er war ein Mann, bei dem ihr die Knie weich wurden. Ein gefährlicher Mann.
    Wenn du dich

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