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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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de Montalvo durch ihr plötzliches Erscheinen erschrecken. Von unten drangen Männerstimmen zu ihr herauf. Die eine klang etwas tiefer und hatte einen leichten, angenehmen Akzent.
    Aus alter Gewohnheit warf Ava erst einen Blick über das Treppengeländer, ehe sie weiterging. Das hatte sie schon als Kind getan.
    Unten, in der großen Eingangshalle, stand der Mann, der dazu bestimmt war, ihr ganzes Leben zu verändern. Es war ein Augenblick, den sie nie vergessen würde.
    Er unterhielt sich mit ihrem Bruder James Devereaux-Langdon, nach der Familie seiner Großmutter Mireille kurz Dev genannt. Beide standen direkt unter dem funkelnden Kronleuchter. Ihre lockere Haltung verriet, dass sie sich gut verstanden und einander sympathisch waren. Simpático.
    Beide sahen unglaublich sexy aus. Sie waren über einen Meter fünfundachtzig groß, hatten breite Schultern, schmale Hüften und lange, muskulöse Beine, wie es bei Polospielern nicht anders zu erwarten war.
    Der blonde, blauäugige Mann, James Deveraux-Langdon, war leicht als Avas Bruder auszumachen. Er hatte nach dem Tod seines Großvaters die Leitung der Kooraki – Ranch übernommen und zählte damit zu den mächtigsten Rinderfarm-Besitzern des Landes.
    Der andere Mann, der extra zu Devs bevorstehender Hochzeit gekommen war, stammte aus Argentinien und hätte gegensätzlicher nicht aussehen können. Sein Haar war pechschwarz, und seine Augen waren dunkelbraun. Die dunkle Haut schimmerte wie Bronze und machte ihn leicht als Südländer erkennbar. Seine ganze Haltung, die warme, tiefe Stimme und die lebhaften Gesten verrieten seine Herkunft aus einem fremden Land mit einer anderen Kultur.
    Ava überlief es ganz heiß, während sie ihn von oben betrachtete. Es passte ihr gar nicht, dass der Besuch sie so in Aufregung versetzte, denn sie musste ihr Herz vor weiteren Verletzungen schützen. Sie befand sich mitten in einem hässlichen Scheidungsprozess. Ihr Ehemann, Luke Selwyn, hatte sie jahrelang tyrannisiert und schreckte inzwischen nicht mehr vor massiven Drohungen zurück. Ava wusste längst, dass er ein hoffnungsloser Egoist war. Seine Mutter hatte ihn von Geburt an verwöhnt und Ava nie verziehen, dass sie ihr den Sohn weggenommen hatte. Die anfänglich ihr gegenüber gezeigte Zuneigung war nur Theater und für Ava ein Martyrium gewesen.
    Als sie Luke vor einigen Monaten klargemacht hatte, dass sie ihn verlassen würde, war er unbeschreiblich wütend geworden. Ohne den Rückhalt in ihrer Familie hätte sie in ständiger Angst gelebt. Warum nur hatte sie ihn geheiratet? Aus Verblendung. Ihre Liebe war eine Illusion gewesen.
    Solange Ava denken konnte, hatte sie sich hilflos und unterdrückt gefühlt. Sie war immer nur die Enkelin gewesen und nicht der Enkel , den der herrische Gregory Langdon zu seinem Nachfolger bestimmt hatte. In der Welt der Rancher und Tierzüchter zählten die Söhne und nicht die Töchter. Als Frau hatte man eine gute, möglichst vorteilhafte Partie zu machen, seinen Ehemann zu ehren, ihm zu gehorchen und Kinder zu gebären, die die Familientradition einmal fortsetzen konnten.
    Ava gab nicht viel auf die Familientradition, deshalb hatte sie den Mut gefunden – vielleicht war es auch nur Trotz gewesen –, sich gegen ihren autoritären Großvater aufzulehnen und seine Wünsche zu missachten. Gregory Langdon hatte nicht viel von Luke gehalten und Ava vor einer Ehe mit ihm gewarnt. Dev, der immer nur ihr Glück wollte, hatte die Ansicht geteilt, aber sie hatte auf beide nicht gehört. Zu ihrem Schaden, wie sich schnell herausstellte. Ihr Urteilsvermögen hatte einfach versagt.
    Wenn sie ehrlich war – und das glaubte sie zu sein –, musste sie zugeben, dass sie Luke eigentlich nicht geliebt hatte.
    Wie anders empfanden Dev und Amelia füreinander. Sie liebten sich von ganzem Herzen, und zwar so innig, wie es auf dieser Welt selten vorkam. Ava betrachtete das als besondere Gnade.
    Sie selbst war zwar eine schwerreiche Erbin, aber Liebe ließ sich nicht mit Geld erkaufen. Beschämt musste sie sich eingestehen, dass ihre Heirat eine Flucht nach vorn gewesen war, eine Möglichkeit, den schwierigen Familienverhältnissen und vor allem ihrem herrschsüchtigen Großvater zu entkommen.
    Sein Tod hatte in kürzester Zeit große Veränderungen bewirkt. Veränderungen zum Guten. Dev stand jetzt an der Spitze von „Langdon Enterprises“, dem weitverzweigten Familienunternehmen, bei dem Kooraki nur eine Nebenrolle spielte. Seine und Avas Eltern, die

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