Romana Extra Band 8 (German Edition)
Herzschlag sich wieder normalisiert hatte. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet“, erinnerte sie ihn dann nervös. „Hast du Janine von uns erzählt?“
„Was gibt es da zu erzählen? Die Vergangenheit zählt nicht mehr.“
„Das sehe ich anders.“
„Das habe ich mir fast gedacht.“ Er beugte sich vor und sah sie forschend an. „Für dich ist die Vergangenheit anscheinend immer noch wichtig.“
Laura erwiderte seinen Blick. Er schien wirklich zu glauben, dass sie noch etwas für ihn empfand.
„Mach dich nicht lächerlich!“ sagte sie schroff. „Ich finde es nur komisch, dass du deiner Freundin nichts von unserer früheren Beziehung erzählt hast. Meiner Meinung nach hat sie ein Recht, davon zu wissen, zumal ich Gast in deinem Haus bin.“
„Das sehe ich jetzt aber anders. Meine vergangene und jetzige Beziehung zu dir geht Janine wirklich nichts an.“
Das war schockierend. „Meinst du das tatsächlich so?“ Erneut kam er ihr wie ein Fremder vor.
„Natürlich, das ist meine Meinung.“
Da sie ihn weiterhin feindselig ansah, sprach er weiter. „Nachdem deine Frage beantwortet ist, lass uns noch mal die andere Sache aufgreifen. Wie ist nun deine Einstellung gegenüber der Vergangenheit?“
„Das Vergangene ist vorbei und vergessen.“
„Ganz sicher?“
„So sicher wie das Amen in der Kirche.“
Forschend sah er ihr in die Augen. „Vielleicht ist es schade.“ Dann blickte er auf ihre Brüste, die sich unter dem dünnen Baumwollkleid abzeichneten. „In mancher Hinsicht würde es sich lohnen, unsere Beziehung wieder zu beleben.“
Zuerst errötete Laura, dann wurde sie blass unter seinem anzüglichen Blick. Außer Ärger empfand sie noch so etwas wie Enttäuschung.
Sie verdrängte dieses Gefühl, um sich ganz auf ihre Wut zu konzentrieren. „Du bist mittlerweile genauso wie dein Vater.“
„Ich bin sein Sohn.“
„Das war mir schon immer klar. Zumindest halte ich dich schon lange für so skrupellos, kaltherzig und unmenschlich wie ihn.“ Als sie Luft holen musste, entstand eine kurze Pause. „Aber bis zum jetzigen Augenblick hätte ich nicht gedacht, dass du genauso ein Frauenheld bist wie er.“
Ihre Stimme hatte selbst in ihren Ohren zu laut geklungen. „Wie taktlos, selbst in dem Haus, in dem deine Freundin lebt, eine andere Frau mit deinen Annäherungsversuchen zu belästigen!“
„Das soll ein Annäherungsversuch gewesen sein?“ Ihre Beschuldigung ließ ihn offensichtlich kalt. „Ich sehe keinen Anlass, so hysterisch zu reagieren.“
Natürlich habe ich überreagiert, dachte Laura unbehaglich. „Das war ein Annäherungsversuch“, behauptete sie dennoch stur. „Und unter den gegebenen Umständen ist es völlig unangebracht.“
„Du bist ja ein richtiger Moralapostel“, erklärte er sarkastisch. „Offenbar hast du deine Einstellung geändert. Sonst sehe ich bei dir einen schlimmen Fall von Doppelmoral vorliegen.“
Erneut traf seine Beschuldigung sie tief.
„Das ist nicht fair! Unsere Beziehung war bereits beendet, bevor ich … bevor ich …“
„Bevor du mit einem anderen ins Bett gegangen bist. Sei doch nicht so schüchtern, und nenn die Dinge beim Namen. Dein Verhalten damals war ja auch alles andere als zurückhaltend.“
Laura kämpfte mit einer plötzlichen Übelkeit. Sie war wie eh und je fassungslos angesichts seiner Unterstellung. Es verlangte sie einmal mehr danach, ihm die Wahrheit ins Gesicht zu schreien.
Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich zurückhalten. Sie durfte ihm nichts verraten, nicht die winzigste Kleinigkeit. Je mehr Lügen sie und Falco trennten, umso sicherer war ihr Geheimnis.
„Das war jedenfalls keine Untreue.“ Laura zwang sich, ruhig zu sprechen. „Wir waren bereits nicht mehr zusammen.“
„Wirklich?“ Seine Miene verfinsterte sich. „Bist du dir denn so sicher, dass ich deine Nachricht tatsächlich lesen konnte, bevor du mit deinem neuen Freund ins Bett gestiegen bist?“
Er lehnte sich so heftig zurück, dass der Stuhl beinah umgefallen wäre. „Obwohl es auf solche Spitzfindigkeiten ohnehin nicht ankommt.“ Wütend warf er seine Serviette auf den Tisch, so dass die Zuckerdose umfiel und der Inhalt über die Decke verschüttet wurde. „Selbst wenn man von den Einzelheiten des zeitlichen Ablaufs absieht, bist du ein berechnendes Flittchen!“
„Und du bist ein Frauenheld!“
Über den Tisch hinweg funkelten sie sich wütend an. Der Boden unter Lauras Füßen schien nachzugeben, so hatten ihre
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