Romana Extra Band 8 (German Edition)
Liebhaber als Falco gegeben.
„Falco, ich …“
Aber er war bereits abrupt aufgestanden. „Ich schlage vor, dass du jetzt deine Zeichnungen holst“, sagte er. „Wir sprechen dann im Salon darüber.“
„Falco …“ Bedauernd erhob auch sie sich. Auf beiden Seiten waren Kränkungen gefallen, doch hatte sie ihn weit mehr verletzt als beabsichtigt.
Er sah auf die Uhr, ohne auf sie einzugehen. „Eine Stunde kann ich dir geben, dann habe ich andere Sachen zu erledigen.“
„Falco …“ Als er weggehen wollte, versuchte sie, ihn festzuhalten. „Falco, es tut mir leid.“ Sie ergriff seinen Arm. „Es tut mir wirklich leid, Falco.“
„Was tut dir leid?“ Seine Frage klang gereizt.
„Dass ich dir das angetan habe. Ich bin schlecht mit der Situation umgegangen.“
„Du meinst, eine richtige Trennung wäre besser gewesen?“
„Nein, das nicht.“ Ihr Herz pochte wie wild, als Laura unwillkürlich ihren Griff verstärkte.
„Was meinst du dann?“
Wie gern hätte sie ihm die ganze traurige Geschichte ohne Zensur erzählt! „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Du warst immer so lieb zu mir, ich hätte netter sein müssen.“
„Man kann eine Beziehung nicht auf eine nette Art und Weise beenden. Du wolltest unsere Beziehung beenden, und wahrscheinlich war deine skrupellose Methode genau richtig.“
Laura schüttelte den Kopf. „Mich hat die Trennung auch geschmerzt. Es fiel mir nicht leicht, wirklich nicht.“
„Aber du wolltest es.“ Falco hatte sich ihr wieder zugewandt. „Dann dürfte es dir doch leicht gefallen sein.“
„Es dürfte …“ Laura konnte ihn kaum ansehen. Sie sehnte sich danach, ihm zu gestehen, dass sie es nicht gewollt hatte. Auch er schien darauf zu warten.
Um nicht alle Dämme einzureißen, erwiderte sie nur stumm seinen Blick, wobei sich in ihren Augen eine ungeheure Angst spiegelte, ohne dass es ihr bewusst war.
Unvermutet legte er ihr die Arme um die Taille. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass das alles keinen Sinn macht.“ Er seufzte. „Oder ergibt es für dich einen Sinn?“
Scheu sah Laura ihn an. „Manchmal ergibt die ganze Welt keinen Sinn.“
„Aber jetzt“, meinte er, indem er ihr Kinn anhob, bis sie ihm in die Augen blickte. Er lächelte merkwürdig. „Dieser Augenblick macht vielleicht ein wenig Sinn.“
„Vielleicht.“ Lächelnd blickte sie ihn an. Plötzlich war ihr warm ums Herz.
Einen Moment standen sie einfach da und sahen sich in die Augen. Dann drückte Falco sie mit atemberaubender Zärtlichkeit an sich und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
Laura spürte seinen Herzschlag. Deutlich nahm sie sein mehr seelisches als körperliches Verlangen wahr, das ihrem entsprach. Dieser Kuss, dessen Zärtlichkeit ihre Seele wie durch Magie zu heilen schien, hätte von ihr aus ewig währen können.
Wieder verspürte sie den quälenden Drang, die Mauer aus Lügen und Missverständnissen einzureißen, die immer noch zwischen ihnen stand.
Gerade noch rechtzeitig riet ihr sechster Sinn ihr aufzusehen.
Ihr Herz drohte stillzustehen, als sie über Falcos Schulter hinweg direkt in Janines Augen blickte.
9. KAPITEL
Für den Bruchteil einer Sekunde erstarrte Janine, als würde sie ihren Augen nicht trauen. Dann wandte sie sich mit einem heiseren Aufschrei um und rannte wie besessen ins Haus.
Wie gebannt vor Entsetzen beobachtete Laura sie. Ihren Vorsätzen zum Trotz hatte sie Janine wieder verletzt.
Laura wollte sich aus Falcos Umarmung befreien. „Ich werde mich sofort bei ihr entschuldigen!“ rief sie aus.
Aber Falco hielt ihren Arm fest. „Lass sie, es ist nichts. Mach doch nicht so viel Wind um nichts.“
Seine Gleichgültigkeit machte sie wütend. Sie riss sich los. „Du kaltherziger Kerl!“ Ihre blauen Augen funkelten zornig. „Sie hat zumindest eine Erklärung und eine Entschuldigung verdient.“
Dann eilte sie hinter Janine her. „Warte doch, Janine“, rief sie.
Doch es war schon zu spät. Sie hörte das Schlagen der Haustür. Als sie einen Moment später auf der Auffahrt war, sah sie Janine bereits mit quietschenden Reifen davonbrausen.
„Janine, komm zurück!“ Obwohl es aussichtslos war, rannte Laura hinter ihr her und winkte. „Lass es mich dir erklären!“
„Das ist Zeitverschwendung“, meinte Falco, der auf der Türschwelle stand. Es schockierte sie, dass er lächelte. „Wetten, dass sie die Fähre erreichen will?“ Er sah ungerührt auf seine Uhr. „In wenigen Minuten legt die
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