Romana Extra Band 8 (German Edition)
dass sie die glückliche Zweisamkeit nicht zu stören gedachte. „Genießt euer Picknick“, meinte sie zu Janine.
Janine erwiderte ihr Lächeln. „Dann bis später.“ Ihre Augen glänzten vor Glück, und sie wirkte überhaupt nicht mehr ängstlich.
Janine hat eine Pause verdient, dachte Laura froh. Auch Falcos gutes Benehmen registrierte sie mit Genugtuung. Er war nicht durch und durch schlecht. Er konnte ganz im Gegenteil der netteste Mann der Welt sein, wenn er nur wollte. Dann besaß er im Übermaß alles, was es brauchte, um eine Frau glücklich zu machen.
Einen Moment lang verspürte sie Zärtlichkeit und Kummer zugleich. Zum ersten Mal seit langer Zeit bedauerte sie das schreckliche Ende ihrer Beziehung mit Falco. Die ersten Monate ihrer Liebe waren die glücklichsten ihres Lebens gewesen. Aber letztendlich hatte er ihr nur Leid gebracht, das weit länger gewährt hatte als die vergänglichen Monate des Glücks.
Als sie aufs Meer hinausblickte, wo die beiden Gestalten auf der Plattform nebeneinander saßen, erinnerte sie sich allerdings immer noch an die glücklichen Zeiten. Und sie fühlte sich schrecklich einsam. Zum ersten Mal gestand sie sich ein, dass etwas in ihrem Leben fehlte.
Und zum ersten Mal fragte sie sich, warum kein anderer Mann die Lücke gefüllt hatte. Dabei hatte sie mehr als genug Verehrer gehabt.
Das liegt an Belle und daran, dass ich die Dinge so mag, wie sie sind, gab sie sich automatisch zur Antwort. Erschrocken stellte sie fest, dass ihre übliche Begründung plötzlich nicht mehr glaubwürdig wirkte.
Am folgenden Morgen sprach Falco sie an, als Laura auf der Terrasse ihr Frühstück beendete.
„Möchtest du mir jetzt deine Ideen vorstellen? Janine ist zum Einkaufen ins Dorf gegangen. Es wäre daher eine günstige Gelegenheit.“
„Selbstverständlich. Ich hole nur meine Zeichnungen.“
„Frühstücke ruhig erst zu Ende.“ Falco bedeutete ihr, nochmals Platz zu nehmen. „Ich werde vielleicht auch noch einen Kaffee mittrinken.“ Er nahm ihr gegenüber Platz.
„Gern.“ Laura schob ihm die Kaffeekanne hinüber. „Es dürfte noch für ein paar Tassen reichen.“
Etwas verwundert war sie schon, dass er ausgerechnet in Janines Abwesenheit über ihre Vorschläge sprechen wollte. Die meisten Männer pflegten ihre Freundinnen bei der Einrichtung ihrer Häuser mit einzubeziehen.
Falco ist eben anders, rief sie sich ins Gedächtnis. Auch hier zeigte sich seine widersprüchliche Einstellung gegenüber festen Beziehungen.
Zunächst ließ er sich durchaus darauf ein, wollte sich dann aber doch nicht binden, auch wenn er ihr vor drei Jahren zunächst einen anderen Eindruck vermittelt hatte. Janine musste besonders nach den Aufmerksamkeiten in den letzten Tagen ebenfalls den falschen Eindruck gewonnen haben, dass sie ein wichtiger Bestandteil seines Lebens war.
Während Laura zusah, wie Falco sich einen Kaffee eingoss und zu trinken begann, fühlte sie sich in seiner Nähe zunehmend unbehaglicher. Es war das erste Mal seit dem Nachmittag auf dem Felsen, dass sie miteinander allein waren. Ihr Inneres befand sich unversehens wieder in hellem Aufruhr.
Falco verriet dagegen keinerlei Gefühlsregung, als er sich an sie wandte. „Hoffentlich kannst du deinen Aufenthalt auf Alba genießen und dich neben der Arbeit auch etwas entspannen.“
„Ja, sicher.“ Seine Distanziertheit verunsicherte sie seltsam. „Die Insel ist sehr schön. Du bist ein Glückspilz.“
„Das ist wohl wahr. Aber auf verschiedene Weise sind wir doch alle glücklich.“ Während sie noch überlegte, was er damit gemeint hatte, stellte er ihr ungerührt die nächste Frage.
„Wieso hast du mir nichts davon erzählt, dass du eine kleine Tochter hast?“
„Das ist für dich doch ohne Belang“, erwiderte Laura prompt, obwohl sie schockiert war. „Die Einzelheiten meines Privatlebens gehen dich wirklich nichts an.“
„Das gebe ich zu. Obwohl die meisten Mütter, die ich kenne, nur zu gern bei jeder Gelegenheit von ihren Kindern erzählen.“
Laura musste lächeln, denn sie gehörte definitiv zu dieser Kategorie. Es gab wenig, das ihr mehr Spaß machte, als von Belle zu erzählen.
Dann sah sie Falco feindselig an. „Wahrscheinlich bin ich nur wählerisch, mit wem ich darüber sprechen möchte und mit wem nicht.“
Seine Miene verfinsterte sich kurz. „Mit meinen amerikanischen Freunden hättest du neulich fast über sie gesprochen.“
Er hatte also ihren Versprecher durchaus bemerkt und im
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