Romana Extra Band 8 (German Edition)
nächste ab.“
„Kann ich mir dein Auto leihen?“ fragte Laura aufgebracht. „Ich werde sie aufzuhalten versuchen, falls sie eine Dummheit begehen will.“
„Sie wird keine Dummheiten anstellen.“ Falco lächelte immer noch amüsiert. „Aber du kannst dir natürlich gern mein Auto leihen. Die Schlüssel stecken.“
„Danke“, antwortete sie eisig. Ohne noch ein Wort zu verlieren, eilte sie zum Auto und fuhr los.
Obwohl sie die Kurven der schmalen Küstenstraße auf den fünf Kilometern bis zur Fähre gefährlich geschnitten hatte, kam sie zu spät. Janine war bereits an Bord, und der kleine Dampfer hatte mit eingezogenem Fallreep bereits abgelegt. Schnell entfernte er sich vom Ufer.
„In ungefähr einer Stunde bin ich wieder da“, rief ihr der Kapitän zu. „Dann kann ich Sie übersetzen!“
Laura blieb verzweifelt im Auto sitzen, bis die Fähre nur noch ein Punkt am Horizont war. Als sie zurück zur Villa fuhr, traten ihr Tränen in die Augen. Je länger sie hier war, umso öfter kam es zu diesen intimen Augenblicken. Weder sie noch Falco schien es verhindern zu können.
Selbst wenn sie ihn natürlich nicht mehr liebte, bestand doch eine enorme gegenseitige Anziehungskraft. In einem unbedachten Moment würde sie deswegen noch ihr Geheimnis verraten. Und Janine hatten sie bereits verletzt.
Sofort abzureisen schien die einzige Lösung zu sein. Was konnte schon Schlimmes passieren? Sie musste nur ihre Kollegen auf Falcos etwaigen Besuch vorbereiten, damit diese ihm gegenüber nichts von Belle verlauten ließen.
Natürlich blieb ein kleines Restrisiko, weil man sich nie auf die Verschwiegenheit anderer Menschen verlassen konnte. Das war auch der Grund, warum sie anfänglich von dieser Lösung Abstand genommen hatte.
Da sie augenblicklich nicht einmal mehr auf ihre eigene Verschwiegenheit vertrauen konnte, blieb das Risiko dasselbe, ob sie blieb oder abreiste. Und Letzteres bedeutete zumindest für sie eine große Erleichterung.
Als Laura vor der Villa hielt und die Handbremse anzog, hatte sie sich entschieden. Sie würde Janine eine Nachricht hinterlassen und sofort abreisen. Wenn sie sich beeilte, konnte sie die nächste Fähre noch erreichen.
Adieu, Alba, adieu, Falco. Nichts würde sie mehr von ihrer richtigen Entscheidung abbringen.
„Darf ich fragen, was du vorhast?“ Plötzlich stand Falco auf der Schwelle zu ihrem Zimmer. „Für mich sieht das verdächtig nach Packen aus.“
„Du hast es erfasst.“ Ohne sich nach ihm umzudrehen, stopfte Laura weiter ihre Röcke und Blusen in den Koffer auf ihrem Bett.
„Du kannst jetzt noch nicht abreisen. Deine zwei Wochen sind noch nicht um.“
„Das ist mir egal.“ Sie sah ihn immer noch nicht an, sondern legte einen Stapel T-Shirts in ihren Koffer. „Ich werde die nächste Fähre nehmen.“
In der darauf folgenden Pause schien er weiter ins Zimmer gekommen zu sein. Obwohl sie ihn nicht anblickte, empfand sie seine Nähe als beklemmend. „Ich wiederhole mich, du kannst noch nicht abreisen. Wir haben zwei Wochen vereinbart.“
„Ich halte mich nicht an die Vereinbarung.“ Laura wandte sich um. „Ich fahre augenblicklich ab. Versuch nicht, mich aufzuhalten.“
„Bedeutet das einen Vertragsbruch? Gibst du das Projekt auf?“ Falco war zwischen Tür und Bett stehen geblieben.
Plötzlich hatte sie eine Idee. „Nicht unbedingt“, meinte sie. „Ich werde den Auftrag ausführen, aber nur unter einer Bedingung.“
„Und die wäre?“
„Dass ich das Haus während der Arbeit für mich ganz allein habe.“
Mit Falcos spöttischem Lachen hatte sie gerechnet. „Warum sollte ich dieser absurden Bedingung zustimmen? Das ist zufällig mein Haus, falls du es vergessen hast.“
„Das ist mir durchaus bewusst.“ Laura schlug den Deckel ihres Koffers zu. „Aber es ist meine Bedingung, auf der ich unbedingt bestehen muss.“
„Ich verstehe. Gibt es auch einen besonderen Grund für diese völlig unakzeptable Bedingung?“
„Meine Gründe sind dir sicher bekannt.“ Zornig zog sie den Reißverschluss ihres Koffers zu. „Jedenfalls besteht kein Bedarf, darüber zu diskutieren.“ Sie ergriff ihren Koffer.
„Das glaubst du. Du kannst dich nicht einfach nicht an unsere Vereinbarung halten und ohne eine Nachricht verschwinden.“ Falco versperrte ihr den Weg. „Meinst du denn, ich würde das zulassen?“
Es war eine rhetorische Frage. Laura stellte wütend ihren Koffer auf dem Boden ab. „Ich reise Janine zuliebe ab“, erklärte sie
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