Romana Extra Band 8 (German Edition)
nachdenklich.
Sie atmete tief durch und vergegenwärtigte sich, wie ihr am Morgen endlich klar geworden war, dass sie keine Angst haben musste. Falco war ein guter Mensch. Er würde daher nie versuchen, ihr ihre Tochter wegzunehmen. Außerdem hatte er ein Recht, zu erfahren, dass Belle seine Tochter war. Ebenso hatte Belle ein Recht, von ihrem wundervollen Vater zu erfahren.
Als ihr dies bewusst wurde, liefen ihr Tränen der Rührung über die Wangen. Diesen wundervollen Mann hatte sie allen Misshelligkeiten zum Trotz stets von Herzen geliebt.
Sie wagte kaum, ihn anzublicken, und auch die Stimme drohte ihr zu versagen. „Ich hatte Angst um Belle, meine Tochter …“
Weiter kam Laura nicht. Falco hatte sofort begriffen, was das hieß.
„Und wer ist ihr Vater, wenn dieser Mann nie dein Liebhaber war? Gab es noch einen anderen Mann?“
„Nie.“
„Dann …“ Falco zögerte kurz und strahlte schließlich übers ganze Gesicht. „Heißt das etwa …?“ Kopfschüttelnd verstummte er. Zum ersten Mal erlebte sie ihn sprachlos.
Laura ergriff lächelnd seine Hände. „Das heißt, dass du Belles Vater bist. Du hast eine kleine Tochter.“
Er schrie vor Freude auf und umarmte sie. „Das ist unglaublich, obwohl ich es immer gehofft habe. Mir war der Gedanke unerträglich, dass du mit einem anderen Mann ein Kind hast.“
Dann ließ er sie los und blickte sie traurig an. „Wie konntest du das nur so lange vor mir geheim halten? Selbst bei unserem letzten Treffen in London hast du nichts davon erzählt.“
„Nein, damals hatte ich das Ausbleiben meiner Periode noch für eine Folge des Traumas gehalten, das ich durchgemacht hatte. Erst ein paar Wochen später kam mir der Verdacht, dass …“
Falco zog sie wieder an sich, als sie erschüttert verstummte. „Wie schrecklich muss das gewesen sein, damit so ganz allein in London fertig zu werden! Bitte vergib mir all die Jahre voller Leid. Wenn ich es nur gewusst hätte …“ Reumütig sah er sie an. „Hast du mir den Brief geschrieben, um es mir zu sagen?“
„Ja.“
„Und ich habe dich abgewiesen“, meinte er zerknirscht.
Laura küsste ihn. „Dich trifft keine Schuld.“ Dann lächelte sie. „Und Belle ist erst zwei Jahre alt, sie hat noch ihr ganzes Leben vor sich. Wir werden eine Lösung finden, damit du von nun an an ihrem Leben teilhaben kannst.“
„Eine Lösung?“ Er blickte sie verblüfft an.
„Ja, du kannst uns besuchen, wann immer du möchtest.“
Unverwandt sah er ihr in die Augen. „Ich möchte aber eine wichtigere Rolle in ihrem Leben spielen.“
Ihr Herz setzte vor Schreck einen Schlag aus. Hatte sie sich doch getäuscht? Würde er versuchen, ihr Belle wegzunehmen?
Falco trat einen Schritt zurück, hielt aber ihre Hände fest. „Ich muss dir etwas gestehen.“
Verunsichert lächelte Laura. „Was denn?“
„Ich habe dich belogen“, beichtete er.
Sie musste schlucken. „Inwieweit denn?“
Falco drückte ihre Hände. „Janine hat dich tatsächlich nicht zufällig ausgesucht. Vielmehr habe ich sie nur deshalb nach London geschickt, damit sie dich für die Einrichtung meiner Villa engagiert. Sie hatte die strikte Anweisung, meinen Namen dir gegenüber nicht zu erwähnen.“ Er lächelte. „Janine hatte aber keine Ahnung, worum es eigentlich ging …“
Als er verstummte, fragte Laura bedrückt: „Und worum ging es?“
„Einmal bist du eine Innenarchitektin der Spitzenklasse“, scherzte er, bevor er wieder ernst wurde. „Aber in erster Linie wollte ich endlich den Dingen auf den Grund gehen. Als unsere Beziehung endete, gab es so viele Ungereimtheiten.“
Falco seufzte. „Meine schroffe Antwort auf deinen Brief, den ich übereilt beantwortet hatte, als ich einen schlechten Tag hatte, habe ich schon lange bedauert. Und ich habe mich gefragt, was du mir wohl hattest sagen wollen.“
Gebannt lauschte Laura seinen weiteren Ausführungen. „Du hast es mir nicht leicht gemacht. Manchmal musste ich mich wie ein Ekel benehmen, um dir etwas aus der Nase zu ziehen.“
Ihr hatte es völlig die Sprache verschlagen.
„Ich musste die Wahrheit herausfinden, weil ich sonst niemals Ruhe finden konnte. Allen Anstrengungen zum Trotz ist es mir nie gelungen, dich zu vergessen.“ Er blickte ihr tief in die Augen. „Du bist die einzige Frau, die ich in der Vergangenheit wirklich geliebt habe und die ich bis an mein Lebensende lieben werde.“
Unversehens stockte ihr das Herz. Ohne es sich je einzugestehen, hatte sie von diesen
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