Romana Extra Band 8 (German Edition)
zurück, ihren Entschluss in die Tat umzusetzen. Da er sie noch nicht gesehen hatte, wäre es ein Leichtes gewesen, mit dem Fahrrad zurück zur Villa zu fahren.
Da es allerdings nicht nur feige, sondern auch falsch gewesen wäre, stellte sie nervös das Rad ab und sprach ihn von Weitem an. „Falco, hast du etwas dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste?“
Abrupt wandte er den Kopf und sah sie einen Augenblick schweigend an. Dann blickte er wieder aufs Meer. „Hast du etwas vergessen, oder warum bist du sonst zurückgekehrt?“
Ihr Herz klopfte wie wild. Erwartungsgemäß würde er es ihr nicht leicht machen.
In ihrem pinkfarbenen Sommerkleid kletterte sie über die steinigen Klippen zu ihm hinüber. „Nein, ich habe nichts vergessen. Ich möchte nur mit dir sprechen.“
Falco hatte wieder seine vorherige Haltung eingenommen und sah starr aufs Meer hinaus. „Wer hat dir gesagt, dass du mich hier findest?“
„Anna hat mir erzählt, du wärst mit dem Auto weggefahren.“ Befangen setzte Laura sich im Schneidersitz neben ihn. „Ich habe mir gedacht, dass du hier bist.“ Sie lachte schüchtern. „Das war ein Glückstreffer.“
„Das muss sich erst noch zeigen.“ Sein Blick ging immer noch in die Ferne. „Wolltest du über etwas Bestimmtes sprechen?“
„Ja, natürlich.“ Unverwandt betrachtete sie sein hartes Profil. Immerhin schien er ihr zuhören zu wollen. Sie hatte schon befürchtet, dass er sich selbst darauf nicht einlassen würde.
„Also, worum geht es?“ Mit undurchdringlicher Miene musterte er sie. „Wenn es um die Villa geht, kannst du dir die Mühe sparen. Ich werde mir einen anderen Innenarchitekten suchen.“
„Ja, das kann ich verstehen … Aber es geht nicht um die Villa.“
Laura schluckte nervös und holte tief Luft. Dann riss sie sich zusammen. Sie war nicht so weit gefahren, nur um im entscheidenden Moment nicht den Mund aufzubekommen.
„Es geht um uns.“
„Um uns?“ Erstaunt blickte er sie an. „Das ist doch längst vorbei.“
In seine Augen trat flüchtig ein bedauernder Ausdruck, den Laura mit einem wehmütigen Lächeln erwiderte.
„Das mag sein, aber ich habe auch unsere Vergangenheit gemeint.“
„Ach so.“ Seufzend wandte er sich wieder ab. Sie hatte fast erwartet, dass er ihr mitteilen würde, dieses Thema würde ihn nicht mehr interessieren. Er reagierte jedoch anders. „Darüber ist wohl alles gesagt.“
„Nicht ganz. Offen gestanden, ist noch einiges ungesagt geblieben.“ Nervös verstummte sie. Es war eine Gratwanderung. „Vor allem ein Punkt bedarf noch der Klärung.“
„Und welcher wäre das?“
„Meine Untreue.“
Einen Augenblick herrschte vollkommene Stille. Selbst die Wellen schienen aufgehört zu haben, sich an der Klippe zu brechen. Falco drehte sich zu Laura um. „Du meinst die Geschichte mit dem Antiquitätenhändler?“
Mit heftig klopfendem Herzen nickte sie. Erst jetzt fiel ihr etwas auf. Woher konnte Falco überhaupt wissen, dass dieser Mann mit Antiquitäten handelte?
Ohne sich von dieser Frage ablenken zu lassen, richtete sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf Falcos Gesicht, das vor ihren Augen verschwamm.
„Es gab keine Untreue meinerseits oder etwas, was annähernd diesen Namen verdient hätte. Ich hatte geschäftlich mit diesem Mann zu tun, und selbst das nur ungern.“
Wieder blieb es eine kleine Ewigkeit still.
„Ich dachte, er wäre dein bester Liebhaber gewesen?“
Beinah hätte sie Falco gesagt, dass er es gewesen wäre. Der beste und einzige Liebhaber, den sie je gehabt hatte. Aber da sie nicht deshalb zurückgekehrt war, hielt sie sich zurück.
Wieder holte sie tief Luft. „Das habe ich gesagt, um dich zu verletzen. Du hattest mir mit deiner völlig grundlosen Unterstellung wehgetan. Lauthals hast du mich als Flittchen beschimpft, obwohl du mich lediglich mit einem Mann in ein Auto hast steigen sehen. Das war das einzige Indiz für meine vermeintliche Untreue.“
Nun konnte sie nicht mehr an sich halten und erzählte ihm alles. „Du wolltest es glauben, sonst hättest du dich nicht so leicht davon überzeugen lassen. Wie konntest du nur je so von mir denken?“
Falco sah sie ernst an. „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „So war es nicht. Ich kann dir versichern, dass es nicht der einzige Grund war.“ Ihm schien plötzlich ein Gedanke zu kommen. „Wie hast du den Antiquitätenhändler überhaupt kennen gelernt?“ fragte er.
Obwohl ihr die Frage seltsam vorkam, antwortete sie bereitwillig, da Falco
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